5 𝕵𝖆𝖍𝖗𝖊 𝖟𝖚𝖛𝖔𝖗
Shamira Fènwa war eine Einzelgängerin. Schon seit ihre Mutter sie damals, nicht mal eine Woche nach ihrer Geburt, alleine auf dem Wohnzimmertisch liegen ließ, um mit ihren ,,Freunden'' feiern zu gehen.
Aber es war nun mal so, dass Shamira ihr Leben lang gelernt hatte, dass man alleine besser dran war.
Ihr Vater war da nochmal eine andere Nummer. Von ihm hätte sich das Mädchen gewünscht, dass er sie ignorieren würde.
Beide ihre Eltern waren Alkohokliker. Und doch so unterschiedlich dass es schwer war, zu verstehen wie die beiden zusammen in einer kleinen 2 Zimmer Wohnung Leben konnten. Noch dazu mit ihrer Tochter. Doch genau genommen waren sie in zwei unterschiedlichen Welten gefangen.
Wärend Melinda Fènwa die meiste Zeit ihres Lebens betrunken, bekifft oder schlafend in ihrem Bett verbrachte, war Raymond Fènwa zwar auch entweder betrunken oder vollgedröhnt, doch spiegelte sich dies bei ihm in Aggressionen wider.
Nicht selten geschah es, dass er mit Bierflaschen nach der kleinen Shamira warf, wenn er mal wieder ihn seinem Rausch war. Und das war er sogut wie 90 Prozent der Zeit. Die anderen 10 Prozent der Zeit, verbrachte er in irgendwelchen schäbigen Puffs und Clubs, wo er sich seine Zeit vergnügte. Shamira wusste nicht, warum ihr Vater immer noch bei ihr und ihrer Erzeugerin lebte.
Ob Melinda überhaupt mit bekam, dass ihr ehemaliger Freund sich mit anderen Frauen vergnügte, war eine andere Frage.
Die sechs jährige fragte sich oft, wie sie überhaupt die Miete bezahlen konnten.
Einmal, als sie in den Rechnungen ihrer Mutter wühlte, das tat sie oft wenn ihre Mutter schlief und Raymond außer Haus war, fand sie einen Check von 1.000 Dollar. Wahrscheinlich wurde dieser von der Mutter ihrer Mom, ihrer Grandma, ausgestellt.
Diese hatte Shamira erst einmal gesehen.
Als sie ungefähr vier Jahre alt war, kam, wie jedes Jahr, eine Einladung zu Weihnachtsessen bei den Coopers, Melindas Familie. Normalerweise zerknüllte diese den Brief immer und schmiss ihn dann weg. Doch in dem Jahr, suchte sie sich das schönste und sauberste Kleid heraus dass sie besaß und stopfte ihre Tochter in ein Kleid, dass sie noch von sich selbst hatte. Es war ein Geschenk zu ihrer Einschulung gewesen und Shamira viel zu groß.
Bis heute wusste das Mädchen nicht, warum sich ihre Mom in diesem Jahr dafür entschied mit ihr in LA's Herz zu fahren. Aber es war schön. Das Essen war großartig, besser als alles was die kleine in ihrem vorherigen Leben zusammen gegessen hatte. Die Stimmung war fabelhaft. So wie sie es sonst nur aus den Filmen kannte, die zu Weihnachten immer im Fernsehen liefen. Und erst die ganzen Menschen! Sie hatte noch nie so viele Menschen gleichzeitig gesehen, die sie mochten.
An diesem Abend bekam Shamira ihr erstes Weihnachtsgeschenk. Und es sollte für die nächsten Jahre auch das einzige bleiben. Ihre Grandma hatte ihr einen braunen Teddy mit einem rosa Rüschenkleid gekauft. Das kleine Mädchen taufte ihn liebevoll Mr. Pinky und wich ihm von da an nicht mehr von der Seite.
Ein paar Jahre später, war ihr Vater mal wieder in einem seiner gewöhnlichen Trips. Doch diesmal war er noch gewalttätiger, noch aggressiver als sonst. Er schlug ein Loch in die Wand, riss Kissen auseinander, zog der kleinen an den Haaren, gab ihr ein, zwei kräftige Ohrfeigen. Dass alles war sie ja schon gewohnt. Aber was er als nächstes Tat, brachte das Fass zum überlaufen. Er riss dem Mädchen ihren geliebten Mr. Pinky aus dem Arm, schrie sie an, sagte, sie seie viel zu alt für ein Stofftier, und riss ihm den Kopf ab.
Shamira nahm sich eine seiner Bierflaschen und warf sie auf ihn. Sie war gerade mal sechs Jahre alt und Raymond ein 1,90 großer Mann der einem Schrank glich, und doch reichte dieser eine Überraschungsmoment aus, dass Shamira abhauen konnte. Sie riss die Tür auf und rannte. Sie rannte um ihr leben, sah nicht einmal zurück. Weder als sie die Schreie ihres Vater hörte, noch als sie an der Straße ankam und von einem der unzähligen Autos angehupt wurde. Auch nicht, als eine junge Frau sie fragte, ob denn alles in Ordnung wäre. Sie rannte und rannte und rannte. Und erst als sie sich sicher wahr, dass ihre Füße von Blasen übersäht waren, wurde sie langsamer und hielt an einem kleinen Bach an um eine Pause ein zu legen.
Sie wusste nicht, ob ihr Vater ihr gefolgt war. Ob er die Bullen gerufen hatte, was sie jedoch stark bezweifelte, denn dann hätten diese ihn wahrscheinlich erstmal selbst weg gesperrt, oder ob er nicht doch einfach nur weiter sein Trash Tv anschaute und es ihn nicht interressierte.
Sie bemerkte es nicht, als ein alter Mann hinter sie trat und sich still zu ihr setzte. Erst, als er ihr ein Glas Wasser anbot, reagierte sie und nahm es zögernd, jedoch dankbar entgegen. Sie wusste eigentlich, dass man nicht von Fremden annahm. Vor allem dann nicht, wenn man sowieso in einer schutzlosen Position stand. In diesem Moment war es ihr egal. Sie wollte einfach nur überleben.
Und dieser Mann, brachte ihr bei, wie man in einer Welt voller toter Seelen, überleben konnte.
Authors Note:
Hallo meine Lieben!
Das war der Prolog meiner neuen Geschichte.
Wie fandet ihr ihn bisher?
Wenn ihr irgendwelche Ideen, Verbesserungsvorschläge oder Wünsche habt, dann ab in die Kommentare damit!
Ich wünsche euch auf jeden Fall noch viel Spaß mit meiner Geschichte und will euch jetzt nicht weiter vom lesen abhalten.
Kekse und Küsschen A.