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Still lief ich neben Bucky und Sam aus der Polizeistation, welche ich nie wieder betreten wollte. Zu viele schlechte Erinnerungen wurden in den letzten Minuten in mir hochgeholt und ich spürte noch immer mein pochendes Herz, welches stark gegen meine Brust schlug.

Noch immer raste Adrenalin durch meine Adern, welches ich sonst nur im Kampf einsetzte. Im Krieg hatte ich gelernt, dass Wut nur im Kampf hilfreich sei. Nicht gegenüber von Menschen, gegen die du keinen Kampf führst.

"Also ich fühle mich viel besser.", sagte Sam ironisch und ich schnaubte. Zu meinem Glück schien er mir den Wutausbruch nicht nachzuhalten und ich hatte nicht vor ihn wieder daran zu erinnern. Was nicht hieß, dass ich keine Abneigung gegen ihn verspürte.

"Ich fühle mich furchtbar.", entgegnete Bucky nur stumpf.

"Ein Gespräch mit Tony hätte mehr Spaß gemacht.", murmelte ich in Gedanken an den Milliardär, welcher mich nach dem Kampf in Sibirien für 2 Jahre beobachten ließ und mir im Weltall das Leben rettete.

Zu dritt liefen wir auf die Straße, als plötzlich eine Polizeisirene neben uns ertönte. In der Erwartung erneut Polizisten zu sehen drehte ich mich zu der Quelle um, nur um meine Augen zu verdrehen. Es war Walker, zusammen mit seinem Partner.

"Gentelman! Lady!", rief er uns zu und ich konnte spüren wie Bucky sich neben mir anspannte. Niemand von uns hatte jetzt noch den Nerv mit ihnen zu reden und trotzdem liefen wir langsam auf die Beiden zu.

"Schön euch wiederzusehen.", sagte er und lächelte uns an, was wir nicht gerade erwidern konnten. Sie waren wie Flöhe, welche einfach nicht verschwinden wollten.

"Hört mal. Wenn wir jetzt getrennte Wege gehen, haben wir keine Chance. Ihr wisst das.", sagte er klar. Es wirkte fast schon, als würde er mit kleinen Kindern reden und ich verschränkte meine Arme vor der Brust.

"Und was hast du?", fragte Sam nun. Aufmerksam sah ich nun zu dem Blonden. Wenn er uns seine Informationen geben könnte, dann hätten wir eine größere Chance die Flag Smashers tatsächlich zu finden. Natürlich ohne Walker und Lamar.

"Ihre Anführerin heißt Karli Morgenthau. Wir behalten momentan Zivilisten im Auge, die Karli helfen unterzutauchen."

"Sie visieren einen Ort und verschlüsseln das Signal. Niemand weiß genau was es bedeutet. Aber wir haben Satelliten danach suchen lassen und ihr Symbol überall auf Umsiedlung-Camps in ganz Ost und Mitteleuropa gefunden.", ergänzte Lamar und ich zog meine Augenbrauen zusammen.

"Wir glauben, sie bringt gestohlene Medizin dort hin."

"Wenn sie nur Medizin stiehlt, wo ist dann das Problem?", fragte ich ihn nun und sein Blick flog zu mir.

"Sie brechen das Gesetz.", antwortete er kühl, was meinen Blick eisig werden ließ.

"Das Gesetz oder Menschenleben. Ihre Gewaltmethoden sind nicht gut, aber wenn ihr wisst das sie Medizin stiehlt... Dann solltet ihr euch fragen warum.", zischte ich und trat einen Schritt auf ihn zu. Meine rechte Hand war zu einer Faust geballt und nur einen Meter von Walker entfernt wurde ich von einem Arm aufgehalten.

"Warte doch.", versuchte die tiefe Stimme auf mich einzureden. Wenn ich nicht so wütend gewesen wäre, hätte sich eine Gänsehaut auf meinem Körper ausgebreitet.

"Steve hätte so etwas niemals getan.", zischte ich nur und Bucky drehte mich schnell von ihm weg, während Sam mit den Anderen weiter redete. Wütend warf ich einen Blick über meine Schulter, bevor Bucky mein Gesicht wieder zu sich drehte.

Ein wenig zu lang starrte er mir einfach nur in die Augen und ich musterte ihn ebenfalls, bevor er unscheinbar den Kopf schüttelte.

"Wir brauchen ihn. Selbst Sam ist klar, dass er den Schild nicht verdient hat, aber wir brauchen ihn.", sagte er eindringlich.

"Er verdient es nicht.", murmelte ich nur und Bucky nickte langsam.

"Ich weiß was du meinst, aber im Moment dürfen wir uns so etwas nicht erlauben. Du weißt selbst, dass die Regierung nur auf einen Fehler von uns wartet. Wenn wir jetzt gegen ihn arbeiten machen wir uns Probleme die wir jetzt nicht gebrauchen können.", sagte er ruhig und mit jeder Sekunde wurde ich etwas ruhiger.

„Wenn ich dich jetzt loslasse. Versprichst du mir, dass du dann nicht auf ihn losgehst?", fragte er und ich nickte widerwillig, was ihn leicht lächeln ließ.

„Wenn es nach mir gehen würde, hätte ich dich nicht aufgehalten.", raunte er mir zu, bevor ich mich grinsend wieder zu Walker drehte.

„Wo ist sie jetzt, Walker? Weißt du das?", fragte er dann und Walker sah ihn wütend an.

„Nein. Ich weiß es nicht, Bucky.", sagte er und es schwang ein aggressiver Ton in seiner Stimme mit. Schlimmer, als ich hin jemals bei Steve gehört hatte.

„Aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir das rausfinden!"

„Ist alles recht stressig für dich, nicht?", fragte Buck provokant und Sam beteiligte sie wieder an unserem Gespräch.

„Beruhig dich. Er hat recht, wir müssen Karli finden. Aber so wird das nicht funktionieren. Es macht keinen Sinn mit euch zusammenzuarbeiten.", eröffnete Sam und ich konnte nicht verhindern, dass ein breites Grinsen auf meinem Gesicht erschien.

„Ihr Jungs habt Einsatzregeln und Ordnungen, an die ihr euch halten müsst. Wir sind freie Agents. Mit euch zusammen zu arbeiten würde uns nur aufhalten.", erklärte er und ich konnte beobachten, wie Walkers Gesichtsausdruck kälter wurde.

„Dann gebe ich euch einen Tipp.", sagte er, als wir schon dabei waren uns von ihnen zu entfernen.

„Kommt mir nicht in die Quere!", rief er uns nach und meine Nackenhaare stellten sich bei dem Ton in seiner Stimme auf. Langsam schüttelte ich den Kopf und lief, erneut neben Bucky und Sam, weiter die Straße hinunter.

„Also. Was denkst du?", fragte Sam irgendwann an Bucky gerichtet und dieser seufzte leise. So, als schien ihm seine Idee nicht zu gefallen.

„Ich weiß was wir tun müssen. Als Isaiah von meinen Leuten gesprochen hat...", begann er, aber Sam unterbrach ihn schnell.

„Nimm es nicht persönlich, er hat es nicht so gemeint."

„Hydra.", fing ich langsam an zu verstehen und mir gefiel ganz und gar nicht worauf seine Idee hinauslief.

„Genau. Hydra waren damals meine Leute. Unsere Leute.", stimmte er mir zu und ich schüttelte den Kopf.

„Wir werden ihn da nicht rausholen.", sagte ich schnell, da ich bereits wusste um wen es ging.

„Walker hat keine Spur.", versuchte Bucky zu argumentieren, aber ich schüttelte trotzdem den Kopf.

„Ich weiß was du vorhast. Nein."

„Er kennt alle Geheimnisse von Hydra, erinnerst du dich noch an Sibirien?", fragte Buck ohne auf ihn einzugehen.

„Er war niemals Hydra, er wird uns vermutlich nicht weiterhelfen. Abgesehen davon, dass er uns hasst.", versuchte ich ihn von der Idee abzubringen, welche sich bereits fest in seinem Gehirn verankert hatte.

„Er hat sie studiert, um uns damit zu schaden. Er ist nicht Hydra, wir müssen das als einen Vorteil sehen."

„Also willst du dich wirklich mit ihm in einen Raum setzten?", fragte Sam und Bucky nickte langsam.

„Ja.", sagte er und ich schloss kurz die Augen.

„Das ist eine schreckliche Idee. Wenn Walker das rausfindet, können wir den Frieden mit der Regierung vergessen.", erinnerte ich ihn an seine eigenen Worte.

„Es wird schnell gehen. Vertraut mir.", sagte er und wir blieben mitten auf der Straße stehen.

„In Ordnung.", stimmte Sam dann schließlich zu und ich seufzte kurz, bevor ich langsam nickte.

„Besuchen wir Zemo."

The Story of Winter IIII / Bucky FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt