„Für mich warst du immer ein Held." Tanitas Worte hallten in meinem Kopf wieder, als ich meine finale Entscheidung traf.
Mit zitternden Fingern umgriff ich den Türgriff in unserem Gedankenraum, ich musste es einfach tun. Jetzt oder nie. Mit einem letzten Blick zurück, zog ich die Tür auf und schritt hindurch.
Schwärze umhüllte mich und es war, als ob mein Geist und Körper durch einen wilden Sturm wirbelten und schließlich wieder zueinander fanden.
Ich blinzelte, gleißendes Licht schmerzte meine Augen und ich brauchte einen Moment bis das Krankenzimmer um mich herum klar zu erkennen war.
Doch ich war zurück, ich hatte den Weg in meinen Körper gefunden und wie es aussah hatte ich keine Schäden davon getragen. Nun ja, keine geistigen, denn mit einem Mal schmerzte jeder Zentimeter meines Körpers.
Mein Bein hieß mich mit dem größten Schmerz willkommen und als ich mich vorsichtig aufrichtete und darauf hinunterblickte, packte mich das Grauen. Was war mit mir geschehen?
Hektisch fuhr ich mir durch meine Haare und...oh bei Merlin's Bart...wo waren meine Haare? Meine wunderschönen Wellen waren verschwunden.
Mir wurde schlecht und bevor ich noch einen Ton hervorbrachte, erbrach ich mich über die Bettkante.„Ach herrje! Was ist denn hier geschehen?"
Die Stimme des Mannes kam mir bekannt vor. Dieser lief jetzt zu mir, beseitigte mit einem Schwenk seines Zauberstabs das Malheur und richtete mich mit festem Griff wieder auf.
Ich blinzelte und erkannte Hippocrates Smethwyck. Der Heiler, der seltsamerweise immer dann zur Stelle war wenn einer von uns in St.Mungo lag.
„Sie...sind...ich.." ein unerbittlicher Husten überkam mich und ich konnte nicht weiter sprechen.
„Na na, immer langsam. Hier trinken sie." Smethwyck reichte mir ein Glas und ich trank mit großen Schlucken.
„Danke schön. Meine Stimme ist etwas eingerostet." krächzte ich und wischte mir über den Mund.
„Natürlich ist sie das. Sie waren monatelang nicht ansprechbar. Wie geht es ihnen?"
„Mir geht es...gut denke ich. Monate?" ich sah ihn verwirrt an.
„Eigentlich sogar mehr als ein Jahr." gab Smethwyck kleinlaut bei und sah mich mitfühlend an.
„Ein Jahr!" rief ich und wollte aufspringen, aber der stechende Schmerz in meinem Bein warf mich zurück aufs Bett.
„Immer mit der Ruhe, Mister Lockhart. Sie waren sehr schwer verletzt." versuchte mich der Heiler zu beruhigen.
„Was ist mit meinem Bein geschehen? Warum sieht es so aus? Und was ist mit meinen Haaren?" ich konnte mich einfach nicht erinnern und spürte Panik in mir hochsteigen.
Smethwyck legte mir freundschaftlich den Arm auf die Schulter und erklärte mir ausführlich, wie er versucht hatte mein Bein zu retten und dass meine Haare mit einem Fluch belegt waren.
„Sie werden für den Rest ihres Lebens eine Krücke benötigen. Aber es hätte auch viel schlimmer ausgehen können. Jetzt, wo sie wieder zu sich gekommen sind, werde ich mit ihnen das Gehen üben. Nach so langer Zeit wird es einiges an Kraft und Zaubertinkturen brauchen um sie wieder mobil zu machen." erklärte dieser abschließend und reichte mir ein Fläschchen mit einer gelben Flüssigkeit.
Ich kippte die bittere Medizin hinunter und schüttelte mich. Erst jetzt als ich im Zimmer umherblickte, erkannte ich die anderen Patienten und wie heruntergekommen alles wirkte.
Smethwyck war meinem Blick gefolgt und nickte traurig.
„Die Todesser haben das Spital übernommen. Ich habe mein Bestes gegeben, um sie alle zu schützen. Aber wir werden strengstens bewacht."
DU LIEST GERADE
True Colors - Seelengebrochen
FanficTEIL 2 der True Colors - Reihe Um sie vor Voldemort zu verstecken hat Albus Dumbledore, Tanita in das Haus am Grimaultplatz geschickt. Die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit Gilderoy ist minimal. Sirius Black scheint die perfekte Schulter zum ausweine...