BUCKY POV
Der alte Anzug des Winter Soldiers fühlte sich unangenehm vertraut an. Woher Zemo ihn hatte wollte ich gar nicht erst wissen. Das Flugzeug war bereits gelandet und ich stand draußen auf dem Asphalt einer verlassenen Straße.
Am liebsten wollte ich meine Gedanken von hier und jetzt zurück nach Brooklyn schicken. Egal ob in die 40er mit Steve oder vor ein paar Tagen mit Joye. Dort hatte ich sie nur für mich und Sam war nicht da. Allein das waren genug Gründe von hier zu verschwinden.
Stattdessen stand ich nun hier, in dem alten Anzug des Winter Soldiers. Nur ein paar Meter entfernt von mir standen Sam und Zemo, welcher ihm gerade seine Identität erklärte.
„Ich komme!", hörte ich in diesem Moment Joyes Stimme und mein Blick fuhr wie automatisch zu ihr.
Sie trug ein schwarzes Hemd unter einem knöcheltiefen, schwarzen Mantel, welcher elegant an ihr hing. Dazu trug sie schwarze Boots und eine schwarze Hose. Ihre hellbraunen Haare waren wie so oft geflochten und hingen ihr über die Schulter.
Sie sah noch schöner aus als sonst. Seitdem wir Zemo das erste Mal getroffen hatten, hatte ich vor es ihr zu sagen. Aber ich war zu feige. Vor dem Blip hatte ich mich nicht getraut ihr von meinen Gefühlen zu erzählen und danach hatte sie sich verändert.
In ihren Augen hat sie schreckliche Dinge getan, aber ich konnte mir nur vorstellen was ich in ihrer Situation getan hätte. Hätte ich 5 Jahre leben müssen mit dem Glauben, dass sie tot sei, hätte ich das nicht geschafft.
„Jetzt komm, Zemo und Sam sind schon los.", holte sie mich aus meinen Gedanken und schnell nickte ich. Schweigend lief ich neben ihr her und versuchte meine Gedanken von Joye auf Madripoor zu lenken.
„Ist alles in Ordnung? Wenn du das nicht machen willst, ist es okay.", sagte die Braunhaarige, welche mich besorgt musterte.
„Das ist es nicht.", entgegnete ich schnell und merkte kurz darauf, dass ihr diese Antwort nicht reichte.
„Was ist es dann?"
„Nicht so wichtig. Ich erzähle es dir irgendwann später.", sagte ich und lächelte sie leicht an, während mein inneres wieder nervös wurde. Ich wusste, dass ich ihr irgendwann von meinen Gefühlen erzählen musste. Ich wusste nur nicht wie.
„Irgendetwas müssen wir ändern. Ich komme als einziger wie ein Zuhälter rüber.", sagte Sam, als er uns alle kurz angesehen hatte.
„Nur ein Amerikaner würde in einem modebewussten Schwarzen einen Zuhälter sehen.", erwiderte Zemo bloß und ich konnte Joye neben mir grinsen sehen.
„Du siehst super aus, Sam.", sagte sie grinsend und versuchte dabei so ernst wie möglich zu klingen, was mich ebenfalls leicht lächeln ließ.
„Sie sehen genau so aus, wie es beabsichtigt war. Sie spielen den kultivierten Lebemann Conrad Mack, alias Smiling Tiger."
„Er hat sogar einen üblen Namen..."
Sam sah sich ein Foto seiner Identität an und ich konnte sehen wie er überrascht zu Zemo sah.
„Er sieht ja wirklich aus wie ich."
„Riechen Sie das?", fragte Zemo und ich sog die stinkende Luft ein.
„Was ist das? Säure?"
„Madripoor. Es ist der Gestank von Drogen, Tot und Waffen.", antwortete Joye neben mir ruhig und wieder einmal wurde mir bewusst, dass sie schon hier war. Vor nicht all zu langer Zeit, als sie versucht hatte alle Spuren des Serums auszulöschen.
„Egal was passiert, wir müssen in unseren Rollen bleiben. Unser Leben hängt davon ab.", sagte Zemo gerade, als ein Auto vor uns zum halten kam. Kurz sah ich zu der Braunhaarigen neben mir, welche mir beschwichtigend zunickte.
>*<
Die laute Musik dröhnte in meinen Ohren, beeinträchtigte allerdings nicht meine Sinne. Die Blicke der Menschen lagen auf uns und schweigend folgte ich Zemo durch die Gasse. Neben mir spürte ich die Präsenz von Joye, welche mit kühlem Blick über die Menschenmasse sah.
„Winter Soldier.", sagte Zemo gerade laut genug damit jeder in der Bar hören konnte wer ich war. Augenblicklich fingen die Menschen an zu murmeln und ich bemühte mich meine Anspannung versteckt zu halten.
„Hallo Gentleman. Ich habe Sie nicht hier erwartet, Smiling Tiger.", wurden wir von dem Barkeeper begrüßt.
„Er hat seine Pläne geändert. Wir sind geschäftlich hier und wollen zu Selby."
„Das Übliche?", fragte der Barkeeper Sam und drehte sich nach einem Nicken nach hinten zu einem der vielen Glasbehälter. Mein Blick wanderte durch die Bar und ich versuchte die Gefahr von diesen Menschen abzuschätzen.
Als ich wieder zurück sah lag eine tote Schlange auf dem Tisch, welche gerade aufgeschnitten wurde. Angewidert sah ich weg und begegnete Joyes Blick, welcher auf einer Person lag. Es war ein Mann und ich konnte nicht verhindern, dass Eifersucht in mir aufkeimte.
Ich wusste, dass ich kein Recht darauf hatte eifersüchtig zu sein. Ich hatte mich nur zu sehr an den Gedanken gewöhnt, dass sie nur bei mir war. Schnell schüttelte ich den Kopf und brachte meine Gedanken wieder zurück in diese Bar. Mein Blick fand einen glatzköpfigen Mann, welcher sich dicht zu Zemo lehnte.
„Ich habe eine Nachricht von oben. Du bist hier nicht willkommen."
„Ich habe keine Absicht mit dem Power Broker zu sprechen. Aber wenn er möchte kann er gerne zu mir kommen und reden."
„Neue Frisur?", fragte er mich, aber ich zeigte ihm keine Reaktion. Überhaupt hatte mich der Name Power Broker zu sehr irritiert.
„Oder er schickt Selby für ein Gespräch.", sagte Zemo ruhig, woraufhin der Mann verschwand.
„Der Power Broker. Ernsthaft?", fragte ich ruhig und Joye neben mir nickte.
„Er hat die größte Macht hier. Legst du dich mit dem Power Broker an, legst du dich mit ganz Madripoor an. Man sollte ihm aus dem Weg gehen.", sagte sie schnell und Zemo nickte zustimmend.
„Er ist wie ein König. In dieser Stadt ist er Richter, Geschworener und Henker."
„Kennt ihr ihn."
„Flüchtig. Hoffen wir einfach, dass er sich daran nicht erinnern kann.", antwortete die Braunhaarige kurz und ich konnte in Sams Blick die Verwirrung erkennen. Ich konnte mir denken worum es ging, aber ich wusste nicht was sich damals wirklich zugetragen hatte.
Erneut näherte sich ein Mann Zemo, welcher sich zu mir umdrehte. Angespannt erwiderte ich seinen Blick und er nickte mir zu.
„Winter Soldier. Angriff."
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The Story of Winter IIII / Bucky FF
Hayran Kurgu'Welche mächtigen Drei?', fragte ich verwirrt und Sam sah mich an. 'Androiden, Aliens und Zauberer.' ~*~ Der Verlust von Steve und Tony liegt schwer über Joye. Jeder zog sich nach der Schlacht zurück und endlich hatte sie die Zeit wieder normal zu L...