Kapitel 44

262 40 51
                                    

Lysander POV

Mein Kopf schmerzte, mein Hals kratzte, ich fühlte mich schwach, konnte mich nicht bewegen und hatte Schwierigkeiten meine Augen zu öffnen. Demnach hatte ich keine Ahnung, wo ich mich gerade befand.

Wahrscheinlich wurde ich gerade auch erstmals wieder wach.

Röchelnd hustete ich, versuchte mich aufzusetzen, doch schwere Ketten brachten mich zurück zum Boden.

Definitiv lag ich auf Schnee.

Plötzlich hämmerte etwas und mein Auge öffnete sich. Ich blinzelte ein paar mal, bevor ich meine Umgebung absuchte. Es dauerte einige Sekunden um herauszufinden, dass ich mich im Winterwald befinden musste und das auf einer größeren Lichtung. Um mich herum standen riesige Tannen, bedeckt mit Schnee und zäunten die weiße Lichtung somit ein.

Einige Personen befanden sich hier, ungefähr fünf die ich sehen konnte und alle waren am arbeiten. Ebenfalls ein dicker Schlitten der mitten auf der Lichtung stand.

Das Hämmern kam meiner Nähe aus, da jemand ein Loch neben mir buddelte und immer mehr Materialien zu diesem gebracht worden.

„Du bist wach".

Ich hob meinen Kopf, hustete wieder ein wenig und bemerkte Glacier, welcher vor mir stand. Sein Blick fiel herabwürdigend auf mich, was meine Wut wieder in mir aufstaute.

Glacier....

Meine Enttäuschung konnte ich gar nicht in Worte fassen. Meine Wut sowieso nicht. Sie konnte auch nicht gesteigert werden, weil es nicht mehr ging. So grinste ich einfach nur noch und lachte leise.

„Du kleine miese Ratte", ich wollte dass ich meine Aussage nicht unter Emotionen beeinflusst wurde, doch dies war leichter gesagt als getan. Auch wenn ich es normalerweise nicht tat. In diesem Falle war es einfach anders. Denn Glacier bewies mir erneut, dass es keinen Grund gab anderen Menschen auch nur im geringen zu vertrauen. Wie gut, musste er geschauspielert haben? Ich konnte es nicht fassen. Wir hatten uns ein verdammtes Bett geteilt, wir hatten uns geküsst und diese verdammte Vision, die ihn als meinen Partner zeigte. All das, hatte ihm nur in die Karten gespielt.

Verdammter Bengel. Verdammtes Teufelskind.

Ich hustete erneut und spuckte Blut. Stöhnend versuchte ich mich aufzusetzen, doch ich hatte keine Kraft. Wieder lachte ich, während Glacier sich vor mich hockte.

„Was glaubst du Glacier...dass keiner nach mir suchen wird? Wenn es nicht Harris ist, dann spätestens einer meiner Geschwister. Und dann ist Schicht im Schach. Das was ihr gerade hier macht ist nichts weiter als Selbstmord und gerade du solltest das am besten wissen", röchelte ich und erwiderte seinen Blick durch meine Sonnenbrille. „Und gerade du solltest am besten wissen, dass ich nicht ohne Kopf mich in den Tod stürze", kam es kühl von ihm und es erstaunte mich wirklich, wie distanziert der Jüngere wirkte. „Und was ist dein Plan? Mich umzubringen?", ich versuchte mein bestes ihm meine Enttäuschung nicht durchzubringen. „Wenn ich das wollte, hätte ich es getan", der jüngere ließ nichts durchbringen.

Wieder hustete ich und spuckte Blut unter seinen Blicken. Unwürdiger ging's wirklich nicht, doch ich konnte nichts daran ändern. Viel mehr zeigte es mir, dass ihm dieses Bild ebenfalls nicht traf.

„Ich hole dir was zu trinken", der jüngere wollte aufstehen, da lachte ich. Irritiert hielt er in seiner Bewegung inne und musterte mich. „Lieber verdurste ich, als von dir irgendeine Art Hilfe anzunehmen du widerliches Drecksbalg", lachte ich und fand es wirklich mittlerweile nur noch lustig. „Lysander ich glaube du verstehst nicht in welcher Lage du dich befindest", Glacier blieb ruhig und veränderte nichts an seinem Gesichtsausdruck. „Doch, das verstehe ich sehr wohl. Jemand von dem ich dachte, dass ich ihm und er mir etwas bedeutet, hintergeht mich. Das kann ich gar nicht falsch verstehen", mein Blick blieb starr auf ihn. „Ich will einfach nur wissen, was du mit mir vorhast und warum. Das bist du mir zumindest schuldig", ergänzte ich.

Mr. Winters Right Hand || boyxboy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt