23

68 5 0
                                    

So schnell ich konnte zog ich meine Pistole hervor und erhob sie, aber ein anderer Schuss kam mir zuvor. Er kam von draußen und ließ das Fenster zerspringen, als er Selby traf und sie tot zu Boden fiel.

Mit großen Augen sah ich von der toten Frau zu Bucky, welcher sich nun auch aus seiner Starre befreit hatte. Sam schlug den Mann hinter sich zu Boden, während der Braunhaarige mit seiner Hand aus Vibranium die Schüsse eines zweiten Mannes abblockte und ihn ebenfalls zu Boden schlug. Schnell lief ich zu ihnen hinüber und stellte mich neben Bucky.

„Das werden die uns anhängen.", murmelte Sam und Zemo nickte langsam.

„Wir haben jetzt ein wirkliches Problem. Lassen Sie die Waffen hier und folgen Sie mir."

„Spätestens jetzt weiß ganz Madripoor, dass wir hier waren. In ihren Augen sind wir tot.", murmelte ich verstaute meine Waffe wieder, bevor ich Bucky zunickte und wir Zemo und Sam folgten.

Auf den Straßen klingelte alles und die Menschen starrten uns noch stärker an als vorhin. Vermutlich hatten sie jetzt alle die Benachrichtigung eines neuen Kopfgeldes erhalten. Hektisch sah ich mich um, auf der Suche nach einem Fluchtweg.

„Das ist nicht gut."

„Ach was.", murmelte ich sarkastisch und zuckte zusammen, als im nächsten Moment auf uns geschossen wurde. Nur einen Bruchteil einer Sekunde später spürte ich Buckys Hand, welche meine fest umschloss und mich mit sich zog.

Links und rechts von uns trafen die Kugeln auf Wände und den Boden, während wir mit eingezogenem Kopf durch die Straßen rannten. Irgendwo knapp hinter uns rannte Sam, wo Zemo war wusste ich nicht.

„Ich kann in diesen Schuhen nicht laufen!", schrie Sam hinter uns und schnell bogen wir in eine Seitenstraße ein, welche sich als Sackgasse entpuppte. Hinter uns kamen Motorräder und fluchend sah ich mich um.

„Verdammt!", rief ich aus und war kurz davor meine Waffe erneut zu ziehen, als die Männer vor meinen Augen erschossen wurden. Erschrocken sah ich mich um, aber ich konnte keinen Schützen erkennen.

„Es scheint fast so, als ob Sie einen Schutzengel hätten.", keuchte Zemo, welcher von einer anderen Straße aus zu uns stieß. Verwirrt sah ich mich um und konnte in diesem Moment eine Person im Schatten erkennen, die auf uns zu kam.

„Fast zu schön um wahr zu sein.", rief die Person mit weiblicher Stimme und meine Augen weiteten sich.

„Waffe fallen lassen, Zemo.", wies sie den Baron an, welcher ihrer Forderung langsam nachkam.

„Sharon?", fragte Bucky so verwirrt wie ich mich fühlte. Was tat sie hier?

„Du hast mich alles gekostet, Zemo."

„Sharon, warte. Jemand reproduziert das Supersoldaten Serum und Zemo hat eine Spur.", sagte Sam ruhig und trat zwischen die zwei.

„Das erklärt warum ihr hier seid. Und Selby tot ist."

„Das waren wir nicht. Überhaupt, was machst du hier?", fragte ich verwirrt und meine Haltung entspannte sich ein wenig. Sie würde uns nichts tun, es war nur Sharon.

„Ich habe Steves Schild gestohlen, erinnerst du dich noch? Und ich habe deine Flügel gestohlen, damit du ihren Arsch vor seinem Arsch retten konntest.", erklärte sie schnell und zeigte auf uns.

„Und ich hatte keine Avengers dich mich rausgeholt haben. Also bin ich in Madripoor abgetaucht."

„Hätte Steve gewusst das du hier bist, hätte er dich hier raus geholt. Du hättest uns kontaktieren können."

„Die Welt hatte genug Probleme damals. Ich hatte damals genug Probleme.", sagte sie nur.

„Sharon, wir brauchen deine Hilfe.", bat Bucky und die blonde Frau schüttelte lachend den Kopf.

„Das wird wohl niemals aufhören, oder? Gut. Ich habe etwas in Hightown, dort sollten wir sicher sein.", eröffnete sie uns und dankbar nickte ich. Alles war besser als weiter auf diesen Straßen zu bleiben.

>*<

Neben der eindrucksvollen Kunstsammlung, welche Sharon sich über die Jahre zugelegt hatte, verfügte sie auch über Informationen. Mindestens über Kontakte, was für eine ehemalige S.H.I.E.L.D Agentin ein starker Umbruch war.

„Er hat recht. Die meisten Kunstwerke in Museen sind nicht echt. Das echte Zeug steht oft an solchen Orten.", sagte Bucky gerade und ich hob meinen Blick von dem alten Bild vor meinen Augen und sah zu ihm. Unsere Blicke kreuzten sich und er lächelte mir zu, was ich leicht erwiderte.

„Ich verstehe ja, ihr seid alle weltgewandter als der alte Sam.", sagte Sam ironisch und nahm sein Handy hervor. Wahrscheinlich versuchte er uns jetzt zu beweisen, dass Kunstwerke nicht im Schwarzmarkt unterwegs waren.

„Ja, was sagt Google?", fragte Bucky ironisch, was mit einem schockierten Blick von Sam beantwortet wurde. Ich grinste leicht und sah zu Bucky, welcher sich neben mich stellte.

„Alles in Ordnung?", fragte er leise und ich zuckte mit den Schultern.

„Ich hatte nicht vor nochmal hier her zu kommen. Du hast ja gehört was Selby vorhin gesagt hat. Sobald der Power Broker weiß wo ich bin, sollte ich schon wieder auf der anderen Seite der Welt sein.", murmelte ich und der Braunhaarige legte einen Arm um mich.

„Soweit wird es nicht kommen. Wir besorgen uns die Informationen und verschwinden von hier."

„Nachdem wir Nagel gefunden haben.", fügte ich hinzu und er nickte. Ich lächelte und löste mich dann aus seiner halben Umarmung um Sharon in einen weiteren Raum zu folgen. Es war nicht so, dass ich nicht in seiner Nähe sein wollte. Es war nur so, dass seine Nähe mich verwirrte.

„Du kannst dort rein gehen, ich habe ein paar Klamotten dort.", sagte Sharon und deutete in einen kleinen Raum. Dankbar nickte ich ihr zu, bevor ich durch die Tür verschwand und mir den Mantel auszog.

Im Grunde hatte ich nichts gegen meine Sachen einzuwenden. Ich brauchte nur eine kürzere Jacke. Während ich die Kleiderbügel nach einer ähnlichen Lederjacke wie meine durchsuchte versuchte ich vergeblich, Bucky aus meinen Gedanken zu verbannen.

Es überraschte mich nicht das es nicht funktionierte und frustriert schüttelte ich den Kopf. Als ich eine passende Jacke gefunden hatte zog ich sie an und öffnete meinen geflochtenen Zopf. Stattdessen band ich meine Haare zu einem Dutt zusammen, bevor ich raus zu den anderen ging.

Bucky hatte ein schwarz silbernes Jacket an und saß schweigend auf der Couch. Ohne Kommentar setzte ich mich neben ihn und zog mein Handy heraus. Als sich plötzlich Sharon neben uns setzte verstaute ich es wieder in meiner Hosentasche und konzentrierte mich auf die Unterhaltung.

„Ach komm schon. Du glaubst doch an den ganzen Sternenbanner Blödsinn. Bevor du zu seinem Hündchen wurdest warst du doch Mr. Amerika. Caps bester Freund."

„Das hört sich bescheuert an.", brummte ich nur.

„Du warst genau so. Du bist diesem Schild hinterher gerannt wie eine Katze ihrem Spielzeug.", sagte sie nur und erhob sich wieder.

„Wow. Sie ist jetzt irgendwie grauenvoll.", murmelte Bucky und ich nickte langsam. Sharon hatte sich verändert, aber das konnte ich ihr nicht vorhalten. Madripoor veränderte einen. Still beobachtete ich Sam und Sharon, welche sich erst über Karli und dann über Nagel unterhielten.

Ich trommelte mit meinen Fingern auf meinem Bein und hörte nur mit halbem Ohr zu wie Sam versuchte, Sharon auf seine Seite zu ziehen. Aber er hatte recht, wir brauchten ihre Kontakte um weiterzukommen.

„Okay gut. Ich habe Kunden zu bedienen. Mischt euch einfach unters Volk und genießt die Party. Haltet euch aus Ärger raus.", wies sie uns an und verschwand eine Treppe nach oben.

„Na dann. Auf zur Party."

The Story of Winter IIII / Bucky FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt