18 - Schmerz

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"Bist du dir sicher, dass du weiter machen willst? Seit zwei Wochen hat er nichts erzählt. Ich glaube nicht, dass er etwas weiß."

Ich starre Derek an, der mehr tot als lebendig ist und seufze. Nach zwei Tagen habe ich bereits festgestellt, dass er unschuldig ist und nichts mit der Bedrohung von Adalena zu tun hat. Aber ich bin wütend und sobald er heilt, lasse ich meine Wut erneut an ihn aus. Ich kann nicht anders. Es ist schwach von mir, da er ein Gefangener ist, aber meine Wut ist stärker als jede Vernunft.

"Er soll mir nie wieder unter die Augen treten. Ich weiß nicht, was ich tue, wenn er mir nochmal begegnet."

Bevor ich meine Meinung ändere, verlasse ich den Kerker und gehe nach Hause. Ich habe meinen Eltern nicht wirklich verzeihen können, was sie mir angetan haben. Aber ich will sie auch nicht verletzen. Schließlich weiß ich, dass sie das Beste für mich wollen. Obwohl dieser Schritt nicht gerade ihre Glanzleistung gewesen ist.

"Prinz Dimitri, willkommen!", begrüßen mich die Bediensteten wie immer. Aber heute ist etwas anders als sonst. Ihre Mimik ist anders. Ängstlich aber auch hoffnungsvoll.

"Was ist los?", frage ich einen Wachmann.

"Eure Eltern sind im Arbeitszimmer. Zusammen mit Adam und Sareena."

"Ok, ich gehe hin."

"Nicht, es ist Ihnen zurzeit nicht gestattet."

"Nicht gestattet?", frage ich unglaubwürdig.

Bevor er jedoch die Chance hat zu antworten, stürme ich an ihm vorbei und gehe ins Arbeitszimmer.

"Dad...-"

Mein Satz bleibt mir im Hals stecken, als ich Adalena sehe. Ich habe sie nicht gespürt, weil sie unser Band versteckt. Doch als ich sie sehe, kehren meine ganzen Gefühle zurück. Ich liebe sie nicht wegen des Bandes, sondern weil ich sie schon immer geliebt habe.

"Addy!", sage ich erleichtert. Sie ist in Sicherheit. Sie ist zu mir zurückgekehrt. Adalena sieht mich mit kalten Augen an und es scheint so, als ob sie keine Gefühle hat. Ich blicke zu ihrer Rechten und erst jetzt bemerke ich den Mann, der neben ihr sitzt.

Seine roten Augen blicken mich reglos an, doch trotzdem steht er auf und verbeugt sich.

"Prinz Dorian. Es ist mir eine Ehre Euch kennenzulernen."

"Wer bist du?", gifte ich ihn an.

"Er war gerade dabei sich vorzustellen, ehe du herein geplatzt bist!", sagt mein Vater.

"Sie möchte zuerst mit uns reden. Warte draußen."

"Ich möchte mit ihr reden. Allein!", sage ich und ignoriere seine Forderung.

"Das kann ich leider nicht zulassen!", sagt der Mann mit den roten Augen.

Mein Lykaner knurrt wütend und ist kurz davor ihn zu attackieren.

"Welches Recht hast du über meine Gefährtin zu entscheiden?", frage ich wütend.

"Darf ich mich vorstellen. Ich bin Kaladin Moral."

Ich höre, wie Sareena erschrocken nach Luft schnappt und sich äußert: "Ich dachte, du bist eine Legende."

"Nein, ich habe mich versteckt. Jahrelang. Ihr wisst bestimmt, dass wir Hexen es nicht leicht haben in dieser Zeit."

"Du bist ein Hexer?", frage ich ihn schockiert. Na großartig. Als Lykanerprinz herrsche ich über Werwölfe, Vampire und Lykaner. Nicht über Hexen. Dies kann ein Problem darstellen. Er wird meinen Befehl nicht ausführen, wenn ich ihm sage, dass er von der Brücke springen soll.

"Ich bin der Hexenkönig. Mein Volk ist klein. Sehr klein im Gegensatz zu Eurem."

"Was willst du von meiner Gefährtin?", knurrte ich.

"Sie ist auch meine Gefährtin."

Ich verkneife mir ein verächtliches Lachen, als ich Adalena's ernstes Gesicht sehe.

"Das ist wohl ein Scherz. Adalena hat bereits einen Gefährten."

"Ich werde Euch alles erklären. Aber Adalena ist von der Reise erschöpft und es wäre besser, wenn sie sich ein wenig ausruht."

Diesmal starre ich Addy an und unsere Augen treffen sich.

"Wer ist dieser Kerl? Wieso denkt er, er hat das Recht sich um dich zu kümmern?"

Adalena steht von ihrem Platz auf und nimmt plötzlich Kaladin's Hand. Mein ganzer Körper spannt sich an, als ich sehe wie sie sich berühren.

"Er hat mehr Rechte als du. Kaladin ist mein Verlobter. Ich bin zu meinen Eltern zurückgekehrt, weil ich sie auf meiner Hochzeit dabei haben möchte."

Unser Schicksal (Dorian & Adalena)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt