6| Schwarz Geld

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— Aaliyah —

„Hier, zwölf Tausend

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„Hier, zwölf Tausend." Der Typ übergab mir eine Plastiktüte mit gezähltem Geld, das ich dankend annahm.

„Danke, hier sind deine 2,8." Ich gab ihm seinen Anteil in sauberem Geld, das er mit einem breiten Grinsen annahm. Er nickte mir zu, bevor der Dealer wieder in der Mitternacht verschwand.

Ich seufzte laut, als ich mich auf eine nahegelegene Bank setzte. „Das war der Letzte," hauchte ich zu mir selbst und packte die drei Tüten voll mit Geld in meine Tasche, die ich daraufhin fest versiegelte.

Ich wollte mir ein Uber rufen, als mir einfiel, dass ich vielleicht nur noch zehn Euro in der Tasche hatte, was definitiv nicht bis zum Bahnhof reichte. Ich hatte mein ganzes Geld für die Anteile ausgegeben, weil mein Onkel die Typen mit ihrem Schwarzgeld immer zu mir schicken muss. Was eine Scheiße...

Ich könnte das Schwarzgeld fürs Uber benutzen. Und dann? Am Bahnhof könnte ich mir kaum mit Schwarzgeld Tickets nach Frankfurt holen. Die würden mich sofort Vorort festnehmen und in die Kiste stecken.

Ich sah auf die Uhr meines Handys, die mir die Uhrzeit 3:40 anzeigte. Das Konzert war mittlerweile fast vier Stunden her. Vier Stunden, in denen ich immer noch die gleichen Klamotten trug, die weiterhin nach Wodka rochen, zum Glück aber nicht mehr nass waren.

Der Geruch wurde jedoch einwenig von dem angenehm duftenden Strickjacke von Capo überdeckt, die mir in der kalten, düsteren Nacht ein wenig Wärme schenkte. Der weiche Stoff schmiegte sich beruhigend an meine Haut.

Erschöpft ließ ich mich auf der harten Bank nieder, nahm mir einen Joint aus der Tasche, den ich bereits fertig gedreht hatte, und zündete ihn an.

Als die Flamme die Spitze des Joints erreichte und das Papier leicht knisterte, nahm ich sofort einen tiefen Zug. Das Gras brannte in meiner Lunge und hinterließ einen scharfen, aber beruhigenden Nachgeschmack.

Mein Blick fiel auf den Mond. Diese ruhige, friedliche Szene brachte eine unerwartete Gelassenheit über mich. Nach dem stressigen Tag war es genau das, was ich gebraucht hatte, um wieder zu mir selbst zu finden.

Denn die einzige Person, die sich um mich kümmert, bin ich.

Ich schloss meine Augen, lehnte mich zurück und ließ den Rauch langsam aus meinen Lippen entweichen, beobachtete, wie er in feinen, grauen Schwaden aufstieg und sich in der Luft verteilte.

Plötzlich ertönte ein lautes Hupen, was mich verängstigt aufschrecken ließ. Meine Augen weiteten sich und meine Beine hoben sich von der Bank.

Der Rolls-Royce Cabriolet...

Das Fenster der Beifahrerseite öffnete sich und Capo kam zum Vorschein. „Steig ein," forderte er streng, fast so, als hätte ich keine Wahl.

Ohne ein Wort trottete ich zu meinem Traumauto hinüber und stieg stumm auf den Beifahrersitz.

„Also... jetzt nochmal. Wo wohnst du?", fragte er ruhig, während er mich streng musterte.

Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich wohne hier nicht. Habe kein Hotel. Und wusste nicht, welchen Ort ich ihm sagen könnte.

„Du wohnst hier nicht, oder?", fragte er direkt heraus und traf es auf den Punkt.

Ich nickte peinlich berührt. „Hast du ein Hotelzimmer?"

„Nein."

— Cem —

Ich verabschiedete mich frühzeitig von allen, da ich müde geworden war und einfach nur noch ins Bett wollte

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Ich verabschiedete mich frühzeitig von allen, da ich müde geworden war und einfach nur noch ins Bett wollte.

Ich parkte mein Liebling aus, ließ beruhigende türkische Musik im Hintergrund laufen und fuhr durch die leicht beleuchteten Straßen von Oberhausen. Eine Stadt, die man so gar nicht auf dem Radar hat.

Es war fast halb vier, als ich an einer Ampel anhielt und durch mein Fenster eine weibliche und männliche Silhouette erkannte. Ich kniff meine Augen, zusammen um mir die schattige gestalten genauer ansehen zu können.

Das Mädchen vom Konzert...

Sie stand dort mit einem anderen Typen, der ihr eine Plastiktüte überreichte. Von meinen alten Geschäften wusste ich, was da gerade abgezogen wurde.

Eine Übergabe...

Ich hielt meinen Wagen an und beobachtete das ganze Spektakel, bis der Typ ging und sie sich gestresst auf eine nahegelegene Bank setzte. Sie schien überfordert und blickte zum Mond, wobei ihre dunkelbraunen Haare und grün-braunen Augen vom silbernen Licht des Mondes beleuchtet wurden. Es sah aus wie in einem Film, von dem ich meinen Blick nicht nehmen konnte.

Sie zündete einen Jibbit an, und blies den Rauch, in die Luft.

Ich war vom Moment verzaubert und vergaß, dass ich auf der Straße stehen geblieben war, weshalb ein Auto hinter mir anfing, laut zu hupen, und daraufhin die Spur wechseln musste, um mich zu überholen.

Sie stand ruckartig von der Bank auf und sah verängstigt in meine getönten Fenster, für die ich viele Gewerbe anmelden mussten.

Ich ließ das Beifahrerfenster herunter und forderte streng: „Steig ein!" Sie konnte doch nicht um diese Uhrzeit alleine in der Stadt herumlaufen, und dann noch mit diesen versifften Klamotten. Zum Glück hatte ich ihr noch meine Jacke gegeben, bevor sie einfach verschwunden war.

 Zum Glück hatte ich ihr noch meine Jacke gegeben, bevor sie einfach verschwunden war

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Im Rhythmus gefangen | Capo Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt