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Ich wollte irgendwann doch den Mut aufbringen um Benjamin wegen Evan zu fragen. Ich saß die ganze Zeit neben dem Tressen in einer Nische. Dort stand ein Sessel mit einem ganz kleinen Beistelltisch. Ich versuchte ihn dazu zu bringen zu fragen, was los sei. Was ganz einfach klappte. Ein paar Blicke, nervöses Verhalten, ganz ich selbst, nur ein Tick übertriebener.

"Du hast doch sicher eine Frage, so wie du mir ein Loch in den Kopf schaust."

"Wegen ..." Ich schaute zu Tür und wieder ihn an. Diesmal war das Raten aber für ihn schwer. Ein fragendener Blick kam als Antwort.

"Evan." Er musste dann schmunzeln.

"Blondie? Wie kommst du jetzt auf ihn? Ist was vorgefallen?" Ich nickte.

"Kann man wirklich so jemanden behandeln, auch wenn ..." ich räusperte. Sprach aber nicht weiter.

"Natürlich. Verdrängung, Stolz, zu viele Gedanken um's Image, vielleicht selbst unsicher. Aber trotz allem kann man dich heiß finden. Ich tippe bei ihn eher auf Vosicht und Unsicherheit. Vielleicht hatte er selbst schlechte Erfahrungen gemacht. Wie Derrick. Gutes Beispiel. Er hatte immer viel mit Frauen, Sex, Alkohol zu tun. Keine wirkliche Kindheit, wie man sich diese Wünschen würde, musste immer stark sein und ihm wurde eingeredet, Männer stehen über alles und müssen die Alphas sein." Er schüttelte den Kopf und schien das total dämlich zu finden.

"Ich habe noch nie so viel Schwachsinn gehört." Bestätigte er mein Gedanken.

"Vielleicht Devote Frauen, wenn sie es wollen. Auf Augenhöhe. Aber nicht so ... Und trotzdem ist er das Gegenteil von dem was er eigentlich sein sollte. Nur etwas unsicher, sehr Energisch und Temperamentvoll. Aber nie gewalttätig. Obwohl ihm das so nie beigebracht wurde. Blondie wurde eher zu viel Fürsorge zuteil kommen lassen. War der große Star in jedem Schulabschnitt und ist vielleicht tief gefallen und musste lernen, dass das Leben härter einen ficken kann, als es in seiner heilen Welt möglich war. Und nun kann er sich nicht erklären, warum ihn keiner auffängt und weiterhin den Arsch puddert." Woher will er das wissen? Das ging doch weit über Menschenkenntnis hinaus.

"Das hat nichts mehr mit Menschenkenntnis zu tun. Woher ... ich meine ..."

"Seine Football Jacke. Sein Name war da bestimmt drauf. Frag ihn und auch welche Position. Bestimmt Quarterback. Nur die beliebten Schnösel sind Quarterback. Dann seine Sprüche. Richtig typisch. Fast immer mindestens einen Kumpel um sich rum. Es muss ja einer ihn in den Hintern kriechen. Er will belobigt werden, für das was er ist und macht. Solche Menschen hatten es lange zu gut und können ihr altes Ich kaum ablegen, oder wollen es so wieder aufleben lassen. Er steckt in seiner High School Bubble fest." Wenn das wirklich stimmt, hatte Benjamin echt eine unglaubliche Auffassungsgabe und gute Kombinationsfähigkeiten. Das war tatsächlich mehr als simple Menschenkenntnise zu haben.

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Ich ging kurz an die Tür und schaute durch diese durch. Hoffte Evan erblicken zu können. Man sah aber von der Tür aus rein gar nichts. Zu weit weg und dunkel da drinnen.

"Wenn du nicht wieder wegläufst, kannst du gerne frische Luft Schnappen." Rief Benjamin. Ich zögerte, tat es aber doch. Ich schlüpfte durch einen kleinen Spalt, den ich ließ um schnell vor die Tür zu huschen. Wie ein Ninja, versuchte ich unauffällig zu sein. Aber war das genaue Gegenteil. Ich wurde von Passanten blöd angeguckt, als ich mich ziemlich merkwürdig an der Tür vorbeidrückte und mich an der Wand vom Gebäude. Als würden lir diese Mauern halt geben. Ich blieb kurz vor der Ecke stehen und  lehnte mich gegen das kalte Gestein. Da arbeitet er. Dieser Vollidiot! Wie ich ihn hasse! Redete ich mir ein. Aber leider war es das genaue Gegenteil. Wenn er in meiner Nähe ist, bin ich anders. Traue mich was zu sagen. Habe sein Kumpel beleidigt. Mich gewehrt gegen ihn, als er mich auf die Schulter schmiss. Ich wehrte mich gegen ihn, fühlte mich aber trotzdem abgezogen. Bemerkte nicht, wie sich meine Füße zum Rand des Gehwegs bewegten. Mit dem Blick starr zu dieser Spilhölle! Schnell huschte ich über die Straße und wurde angehupt. Ich versteckte mich und hoffte, dass es keiner bemerkte. Als ich hoffte die Luft sei rein, tat ich dort das gleiche und huschte an der Wand entlang bis zum Fenster. Schaute dann versucht unauffällig hindurch und sah so gut wie nichts, da die ganzen Licher blendeten. Ich schaute vor zur Bar. Benjamin und Derrick dürfen mich nicht erwischen. Ich wollte dort mal rein. Vielleicht erblickte ich ihn. Ich überlegte komischerweise nicht lange und tat es. Stand plötzlich in einer Wolke. Rauch, und Nebelmaschinen. Düster und überall klingelte und bimelte es. Es war unangenehm. Wirr. Ich konnte mich kaum orientieren. Wurde dann angerempelt. Lief schnell durch die erste Reihe von Geräten, wo fast jede besetzt war. Plötzlich griff mich jemand.

"Hey! Hier darf man erst mit einundzwanzig rein!"

"Ich ..." Ich wusste nicht was ich sagen sollte und bekam auch nichts mehr wirklich raus.

"Hast du ein Ausweis? Wo bleiben eigentlich meine Mitarbeiter?! Muss man hier alles machen?" Ich wurde dann zur Seite gezogen, als mich der andere los ließ.

"Ich übernehme Chuck. Sie gehört zu mir." Begeistert war der Typ aber nicht.

"Du sollst aufpassen und nicht mit irgendwelchen Mädels rum machen! Wozu bezahle ich dich? Dein Platz ist da vorne!" Evan zog mich ziemlich genervt hinterher. Er setzte sich an einen Tisch in einer Ecke, der am Eingang war. Um ihn rum lauter Regale, gefüllt mit Reklame.

"Was suchst du hier? Du bist sicher noch keine ..."

"Doch! Seit paar Wochen." Unterbrach ich ihn.

"Und wenn ... Hast du nichts besseres zu tun, als mir nach zu spionieren? Zum Beispiel deinem Hengst den Arsch hinhalten." Was hatte er ständig mit diesem Thema. Denkt er alle Frauen arbeiten als Nutte?

"Neidisch?" Mehr fiel mir nicht ein. Und ich dumme Kuh ließ ihn glauben er hätte recht.

"Worauf? Auf ausgeleierte F..."

"Bäh! Hör auf!" Obwohl es laut war, übertönte ich alles so ziemlich.

"Was los mit dir? Bist du besoffen?" War ich nicht und wusste ich nicht. Ich hätte mich selbst Ohrfeigen können. Ich wollte plötzlich einfach wieder weglaufen und setzte auch an mich zu bewegen, aber weit kam ich nicht, da er sich vor die Tür stellte. Toll, wieder musste ich mich in solch eine Situation bringen.

Love Yourself - Dann liebe michWo Geschichten leben. Entdecke jetzt