Kapitel 18

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Amaya

Bei den Worten schreckte ich zusammen. Es war eine tiefe und gruselige Stimme, die mich aus meinen Gedanken riss. Mein Herz begann schneller zu schlagen, und für einen Moment hielt ich den Atem an. Langsam drehte ich mich um, und vor mir stand ein großer Mann, etwas kleiner als Samuel, aber dennoch einschüchternd.

Sein Blick war intensiv und seine blauen Augen durchdrangen mich mit einer Kälte, die mich frösteln ließ. Sein blondes Haar war kurz geschnitten, was seinen kantigen Gesichtszügen eine noch härtere Note verlieh. Auf seinem muskulösen Arm prangte ein großes Tattoo einer Schlange, die sich gefährlich um seinen Bizeps wand und ihren Kopf bedrohlich erhob. Es war ein eindrucksvolles und zugleich unheimliches Bild.

„Wer bist du?" fragte ich mit bebender Stimme, während ich versuchte, meine Fassung wiederzufinden. Trotz seines bedrohlichen Auftretens spürte ich tief in mir, dass ich mich nicht einschüchtern lassen durfte.

„Ich bin Matteo," antwortete er, seine Stimme immer noch tief und gruselig. „Und du musst Amaya sein." Es war keine Frage, sondern eine Feststellung, die keinen Widerspruch duldete.

Matteo machte einen Schritt auf mich zu, und ich spürte, wie die Anspannung in meinem Körper zunahm. Trotzdem hielt ich seinem Blick stand und versuchte, nicht zu zeigen, wie nervös ich war. „Was willst du?" fragte ich, bemüht, meine Stimme fest klingen zu lassen.

„Nur mal sehen, wer die neue Verlobte von Samuel ist," sagte er mit einem schiefen Lächeln, das nicht ganz seine Augen erreichte. „Man hört viel über dich."

In diesem Moment kam Samuel in mein Blickfeld. Er hatte das Gespräch bemerkt und war auf dem Weg zu uns, seine Augen funkelten vor Ärger. „Matteo, was machst du hier?" fragte er scharf, während er sich zwischen uns stellte und mir eine schützende Hand auf die Schulter legte.

„Beruhige dich, Samuel," antwortete Matteo mit einem scheinheiligen Lächeln. „Ich wollte nur die Dame kennenlernen."

„Sie ist keine deiner Angelegenheiten," knurrte Samuel und seine Hand auf meiner Schulter verstärkte den Druck leicht. Ich spürte die Anspannung in seinem Griff und verstand, dass dies kein gewöhnlicher Besucher war.

Matteo hob die Hände in einer Geste der Kapitulation. „Schon gut, schon gut," sagte er, aber sein Blick war alles andere als friedlich. „Wir sehen uns später, Amaya." Mit diesen Worten drehte er sich um und ging davon, während Samuel ihm mit zusammengekniffenen Augen nachsah.

Als Matteo außer Sichtweite war, drehte Samuel sich zu mir um und seine strenge Miene verwandelte sich in Besorgnis. „Ist alles in Ordnung?" fragte er und seine Stimme klang weicher.

„Ja, ich glaube schon," antwortete ich, obwohl mein Herz noch immer wild klopfte. „Wer war das?"

„Jemand, mit dem du dich nicht anlegen solltest," sagte Samuel ernst. „Matteo ist nicht zu unterschätzen." Er strich mir beruhigend über den Rücken.

Ich nickte langsam und versuchte, die Begegnung zu verarbeiten. „Ich verstehe," sagte ich leise. „Danke, dass du gekommen bist."

„Natürlich, Cara Mia," sagte er sanft und zog mich in eine kurze Umarmung.

„Aber warum war er dann hier, wenn du ihn nicht magst?", fragte ich neugierig und sah zu Samuel auf. Die Begegnung mit Matteo hatte mir einen Schauer über den Rücken gejagt, und ich konnte die Unruhe noch immer in mir spüren.

Samuel atmete tief durch und seine Gesichtszüge verhärteten sich leicht, als er überlegte, wie er mir antworten sollte. „Er gehört leider zur Familie. Er ist mein Cousin," begann er, seine Stimme klang ernster als zuvor. „In dieser Welt können wir uns nicht aussuchen, wen wir in unserem Umfeld haben. Matteo ist ein notwendiges Übel. Aber Vertrauen würde ich ihm niemals."

Killed for loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt