15. Saftey's First (Peter)

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Es wäre so ein schöner Abend geworden, wenn nicht wieder ein Feind dazwischen gefunkt wäre. Ich war mit Steph im Madison Square Park um einen Freiluftfilm zu schauen.
„Der Film war erstaunlicherweise gut", teile Steph ihre Meinung mit mir und lächelte dabei. Ich mochte ihr Lächeln. Es war immer warm und herzlich.
„Ja er... er war ganz okay", stimmte ich zu. Wir warteten gerade an der Kreuzung, dass die Ampel umspringt, als sich mein Spinnensinn regte. Angespannt drehte ich mich in die Richtung, wo er am stärksten widerhallte.
„Du fährst nach Hause!", befahl ich ihr und war bereits im Gefechtsmodus.
„Was? Ich kann dich doch nicht alleine hier lassen!", warf sie entrüstet ein. Konnte sie nicht einmal machen, was man ihr sagte?, flehte ich innerlich. „Du fährst nachhause!" wiederholte ich und wieder wollte sie protestieren. „Ich komm dann nach", versprach ich ihr. Während der Diskussion drückte ich Steph meinen Rucksack in die Hände und zog meine Maske hervor. Mit einem flüssigen Sprung und einem geschossenen Netz, landete ich auf einem Dach wo ich Ausschau nach meinem neuen Gegner hielt. Ein paar Blocks weiter sah ich dann Fontänen wie Geysire in die Höhe schießen. Doch erstmal musste die Kleidung weichen. Welch ein Glück, dass ich den Anzug meist darunter trug.
„Na wer sagt's denn?", rief ich aus und schwang mich dorthin. Unter mir begann die Polizei bereits mit Absperrungen.
„Hey Wasserspeier!", provozierte ich, was zwar immer funktionierte, mich jedoch auch in die brenzligstem Situationen brachte. In der Hocke, blieb ich auf dem Rand des Daches. „Willst du New York zu ein zweites Atlantis machen, oder wo drückt das Rohr?", klopfte ich einen weiteren Spruch.
„Spider-Man. Welch eine Freude", blubberte Volta.
Einen Spruch zog ich noch, bevor ich mich an die Arbeit machte. Volta ließ eine Flut nach der anderen los, welche auch zum Madison Square Garden reichte. Ich hoffte, Steph wäre sicher auf den Weg nach Hause. Der Gedanke war genug Ablenkung, damit Volta mich erwischen konnte. Mit einem Wasserstrahl schupste er mich quasi vom Dach und ich fiel ein paar Meter in die Tiefe. Klatschnass. Der Anzug klebte an mir wie eine zweite Haut. Ich riss meinen Arm nach vorne und betätigte den Auslöser meiner Netzdrüsen und konnte mich so abfangen um wieder nach oben schwingen. Volta flutete noch weitere Straßen und die Polizei erweiterte bereits ihre Evakuierung. Wenigstens waren die Menschen nicht mehr so töricht und wollten alles aus nächster Nähe sehen. Somit konnte ich in Ruhe meiner Arbeit nachgehen.
„He Wasserballon. Hier drüben!", stachelte ich Volta immer weiter an.
„Du wirst sterben!", donnerte er in meine Richtung.
„Das wollten... schon andere vor dir", keuchte ich zwischen zwei Sprüngen. „Da musst du... früher aufstehen!" lächelte ich unter meine Maske. Es klang paradox, aber jeder Gegner war ein potentielles Ventil. Ich musste nicht nachdenken oder mich mit dem Alltag auseinandersetzen. Alle Handlungen passierten sofort heraus. Volta gab alles um mich zu erledigen, aber so schnell gab ich nicht auf. Im Gegenteil. Je mehr Volta es versuchte, desto mehr weckte er meinen Ehrgeiz. Ich gab mein bestes um ihn in die Enge zu treiben und zugegeben, ging mir langsam die Puste aus. Mein letzter Zug war eine Explosion zu erzeugen. Dafür hörte ich Jameson jetzt wieder wettern. Allerdings blieb mir nichts anderes über, um Volta so den Gar aus zu machen. Also begab ich mich auf die Suche, was genügend Brennstoff geben konnte ohne Menschen zu verletzen. Steph hätte sicherlich eine Idee gehabt, schoß es mir durch den Kopf.
„Komm schon, Parker", fluchte ich mich selbst an. Schließlich fand ich einen Container gefüllt mit Kohle. Jetzt brauchte ich nur noch ein Feuer. Ich brauchte Benzin oder irgendeinen Brandbeschleuniger. So konnte ich eine Chance haben. Als ich schließlich fand was ich suchte, einen LKW, welcher Benzin mit sich führte, fehlte nur noch die letzte Komponente. Wohl oder üblich, musste ich die Cops um Hilfe bitten.
„Dein Freund und Helfer", sprach ich die uniformierten Männer locker an. „Ich könnte eure Hilfe am Port gebrauchen", nutzte ich die Zeit. „Sorgt einfach im richtigen Moment für ein Feuer, klar?!", grinste ich und machte mich wieder davon. Die Cops folgten mir.
„Auf mein Zeichen", ließ ich sie wissen und lockte Volta dort hin wo ich ihn haben wollte.
„Auf gehts, Jungs", rief ich den Cops zu, die das Feuer eröffneten. Der Tank explodierte und das Feuer schlug zur Kohle über, was nochmal eine größere Flamme entstehen ließ. Mein Plan ging auf und Volta war binnen kürzester Zeit nur noch Dampf. Leichtfüßig seilte ich mich vor den Cops ab und klatschte die Hände meiner Helfer ab.
„War schön mit euch zu arbeiten", kommentierte ich und salutierte für einen kurzen Moment.
„Wir brauchen dringend Verstärkung am Port", hörte ich einen jungen Cop über sein Funk die Feuerwehr bestellen.
Für mich verflog der Kampf wie im Fluge, tatsächlich dauerte das Gefecht bis kurz nach Mitternacht an. Auf dem Dach, wo ich meine Klamotten ausgezogen hatte, zog ich sie wieder über meinen Anzug. Die Maske verstaute ich so, dass man sie nicht sofort erkennen würde. Für einen Moment ließ ich meinen Blick über die Stadt schweifen. Ich hatte wieder volle Arbeit geleistet, wenn es darum ging Manhattan in ein kleines Schlachtfeld zu verwandeln. Aber Opfer mussten gebracht werden. Sobald ich wieder festen Boden unter den Füßen spürte, war mein erster Anruf zu Steph. Ich hoffte inständig, sie wäre meinem Rat gefolgt wurde jedoch eines besseren belehrt.
„Peter!", hörte ich ihre erleichterte Stimme. Allerdings verrieten die Hintergrundgeräusche kein ruhiges zu Hause.
„Wo bist du?", fragte ich angespannt. Natürlich war sie nicht nach Hause gefahren. Es war zum verrückt werden. Lernte sie denn überhaupt nichts?
„Madison Square Garden." In ihrer Stimmlage lag ein Hauch von Reue, was ich ihr auch geraten haben wollte.
„Bin auf dem Weg", entgegnete ich kurz angebunden und legte schon auf. Diese Frau machte mich, auf sämtlichen Wegen, wahnsinnig. So schnell ich konnte hangelte ich mich zu den rot/blauen Lichtern, welche immer wieder im Wechsel an den Mauerwerken aufleuchteten. Nachdem ich mich abseilen konnte, schnitt ich mein Netz durch und suchte Steph. Mittendrin, saß sie im Kofferraum eines Krankenwagens in einer goldenen Folie gehüllt. Was war passiert? Da sie trocken zu sein schien, war sie also nicht in Voltas Areal gekommen. Als ich näher kam, bemerkte ich die Kratzer in ihrem Gesicht. Kurz darauf ihre beschädigte Jeansjacke. Was zum Teufel stellte sie an?
„Steph", rief ich, was sie mir gleich tat um kurz darauf in meine Arme zu fallen. Verdammt Steph!, schimpfte ich sie gedanklich. „Bist du okay?", wollte ich wissen, aber sie erzählte mir nur die halbe Wahrheit. Den Rest erfuhr ich zufällig, als sie die Folie von ihren Schultern ziehen wollte und meine Netzdrüse zum Vorschein kam. An ihrem rechten Arm.
„Hast du... sag nicht du hast den benutzt? Du hast ihn benutzt." Was dachte sie sich nur dabei! „Warum?" Ich war fassungslos. Aber irgendwie auch beeindruckt. Sei künftig vorsichtig Parker, was du ihr zeigst, ermahnte ich mich gedanklich und seufzte auf.
„Hätte ich ihn nicht benutzt, wäre sicherlich schlimmeres passiert als ein paar Kratzer."
„Warum?" Ich wiederholte mich und leichte Wut brodelte in mir auf. „Kannst du nicht einmal machen was man dir sagt?", wurde ich lauter und tänzelte verzweifelt auf der Stelle herum. Steph erinnerte mich immer mehr an Gwen, die ihren eigenen Kopf durchsetzen wollte. Aber am Ende ihr das Leben kostete. Wegen mir.
„Wäre ich nach Hause gefahren, würde ich irgendwo umgeben von Wasser sein", schrie sie mich nun ebenfalls an. Mit den Händen fuhr ich mir über mein Gesicht.
„Verdammt Steph", seufzte ich, schlug jedoch vor nach Hause zu gehen bis sie mich daran erinnerte, dass die Öffentlichen erstmal nicht zugänglich waren. Also legte ich meine Hand um ihre Taille und schwang sie bis vor ihr Haus.
„Kann ich... kann ich zu dir?", fragte sie verhalten, als sie Anstalten machte, darin zu verschwinden. Dennoch kam die Frage mehr als überraschend.
„Du bist alleine?", wollte ich wissen, woraufhin die wortlos nickte.
„Oh. Ähm. Kein Problem", willigte ich ein. Während sie ihre Sachen holte, wartete ich außen auf sie. Währenddessen tigerte ich mit den Händen in den Hosentaschen auf und ab. Ich würde sie zu gerne zur Rede stellen, allerdings sah ich, dass der Abend nicht spurlos an ihr vorbeiging. Die Gedanken wirbelten in meinem Kopf. Bilder die ich nicht sehen wollte drangen zum Vorschein. Unwillkürlich stellte ich mir den Moment vor, wie Steph meine Netze verschoss und in die Fensterscheibe flog. War ihr eigentlich bewusst, dass sie schlimmer verletzt hätte werden können? Unmittelbar nach dem Gedanken tauchten die Bilder von Gwen's Tod vor meinem inneren Auge auf. Noch immer sah ich sie an meinem Netz hängen, leblos. Ich wurde unruhig. Eine gefühlte Ewigkeit später kam Steph zurück. Sie war in sich gekehrt. Reflektiere sie gerade den Abend? Verstohlen beobachtete ich sie, bis sie sich zu mir aufs Bett setzte.

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