Felix atmete tief ein, nahm Maja vorsichtig in den Arm, seinen wertvollsten Schatz.
„Na, dann! Versuchen wir es noch einmal miteinander, oder?" flüsterte er in ihr Haar.
„Ich wär schwer dafür!" antwortete sie leise.
„Gut!" Dann durfte er sie zu ersten Mal in Freiheit küssen, so lange er wollte, so leidenschaftlich er wollte. Und er wollte sie sehr leidenschaftlich küssen! Und auch sehr lange.
Er hielt sie eine ganze Weile an sich gepresst, versucht zur Erde zurück zu kommen.„Du, Bienchen? Ich würde gerne zurück zur Wohnung laufen! Wäre das blöd?"
Sie verstand ihn doch so gut! Er musste seine Freiheit mit allen Sinnen in sich aufnehmen, und er musste das alleine tun!
„Nein, Felix! Das wäre ganz und gar nicht blöd!"
Er hatte gewusst, dass sie ihn verstehen würde.
„Aber keine hübschen Mädchen anschauen!" scherzte sie.
„Nicht? Dann kann ich auch mit dir mitfahren!" zog er sie auf. „Das wäre jetzt mein einziger Grund gewesen!"
„Hau ab, Dr. Felix Steiner!" sagte sie und stieg in ihr Auto ein.
Felix lief los. Natürlich sah er hübsche Mädchen an, er war ein Mann! Sollte er die hässlichen angucken? Aber bei jedem Blick wusste er genau, dass die schönste von allen zu Hause auf ihn wartete!Er roch den Sommer in der Stadt, er fühlte die warmen Sonnenstrahlen, er trank eine Tasse Cappuccino auf dem Haidplatz, lächelte die Menschen und das Leben an.
Viele Blicke der Damen lagen auf ihm, folgten ihm, alle bekamen ein Lächeln von ihm geschenkt. Vor einem Juweliergeschäft blieb er stehen. Ein wunderbarer Ring mit einem dunkelblauen Saphir stach ihm ins Auge. Er sah nach, ob er seine Kreditkarte bei sich hatte, zum Glück hatte Maja ihm seine komplette Brieftasche zur Verhandlung mitgebracht.
Der Preis für das Schmuckstück war fast dekadent, aber er musste es für sein Bienchen haben, unbedingt!
Er erklärte, was er wünschte, die Verkäuferin brachte den Ring. „Den Preis haben Sie gesehen?" fragte sie vorsichtshalber. Auch sie bekam ein Lächeln geschenkt.„Ja! Schon! Aber für meine Maja ist mir nichts zu teuer!" erklärte er ernst.
„Maja?" Den Namen gab es nicht so oft. „Aber nicht etwa Maja von Calsow?"„Doch genau diese Maja!" Sie war ja wirklich eine Berühmtheit in der Stadt.
Die Stirne der Verkäuferin legte sich ein wenig in Falten. „Dann sind Sie....?" Ihr wurde bewusst, dass sie ganz schön unverschämt war.„Ja, ich bin der Knacki! Also seit heute Ex-Knacki!" Er wollte nicht lange drum herum reden, es war wie es war!
„Entschuldigen Sie! Das wollte ich nicht sagen! Ich meinte, Sie sind der Mann, den die coole Kleine liebt!"
„Ja, das bin ich auch! Zu meinem allergrößten Glück!" meinte er schmunzelnd.
„Und nun gibt es eine Verlobung?"„Nein, nur ein Geschenk. Ich denke, wir sind beides keine Menschen, die heiraten müssen! Also, im Moment auf alle Fälle nicht. Aber ich muss ihr etwas schenken, das uns an diesen Tag erinnert!"
Die Verkäuferin steckte den Ring an, sie hatte so schmale Hände wie Maja, er könnte passen.
Sie packte ihn hübsch ein, er bezahlte, lief schnell nach Hause. Er hatte seine Freiheit genügend genossen, jetzt wollte er wieder gebunden sein, an sie, an seine Liebe zu ihr, an ihre Liebe zu ihm.
Er schloss die Türe auf, sie flog in seine Arme.
Wie schön doch nach Hause kommen war!
„Ich habe zweihundert hübsche Mädchen angesehen, bätsch! Ganz genau angesehen! Die Beine, die Lippen, die Augen, die Hüften, die Brüste!" prahlte er.
Sie hob nur eine Augenbraue.„Und?"
Er wirbelte sie durch die Luft. „Ich habe keine gesehen, die schöner ist als du!"
„Siehst du! So ähnlich ist es mir auch gegangen! Aber bei mir waren es über 300!"
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Der Hass wird nicht siegen
RomansaMaja, eine sehr junge schöne Witwe, schreibt zwar sehr erfolgreich Geschichten unter einem Pseudonym, ist aber grenzenlos einsam in dem riesigen Haus, in das sie ihr Ehemann mehr oder weniger eingesperrt hatte. Als sie einen Artikel über Callboys li...