kapitulli i pestë

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„Hajde tung loqk, ich geh in mein Büro jetzt. Mach du deine Arbeit fertig.Um 18 Uhr haben wir Feierabend, dann fahr ich dich auch nachhause. Wenn du noch Arbeit zu erledigen hast, gib es Dilara, die macht es."
Ich verabschiede mich auch von Edonis und geh in mein Büro rein.
Nachmittags habe ich heute keine Beratungen, weshalb es nicht anstrengend für mich war.
Die Zeit vergeht wie im Flug, sodass ich garnicht merke, dass wir in einer halben Stunde schon Feierabend haben. Ich erledige noch die wichtigen Dinge und den Rest lasse ich auf Dilaras Stapel.
„A je gati?"(Bist du fertig?) sehe ich das Edonis mir geschrieben hat.
Ich antworte ihm, dass ich fertig bin und wir los können.
Ich geh zu seinem Büro und klopfe.
„Ja" schreit er und ich geh rein.
„Jetzt hol ich dich ab mein Lieber"
Traute ich mich zu sagen, obwohl ich eigentlich immer so schüchtern bin.
„Das ist mir aber eine Ehre Frau Thaqi!"
Er schnappt sich seine Sachen und wir gehen auch schon raus.
„Wohin willst du essen gehen, Kleine?"
„Lass zu mir nachhause, ich koch uns was!"
Ich hatte mir am Nachmittag schon Gedanken darüber gemacht, was ich heute kochen würde.
„Also ein Date bei dir zuhause huh?"
„Du siehst es als Date. Ich lade dich nur zum Essen ein. Schließlich musst du irgend einmal meine Kochkünste kosten!"
Ich zwinkerte ihm provozierend zu, während er anfängt zu lachen.
„Ishala sbahet buka shkrum loqk. Aber klar, wir können bei dir essen."(Ich hoffe unser Essen wird nicht verbrannt sein)
„Oha hast du so wenig Hoffnung in mein Essen?"
Wie hat er sich getraut meine Kochkünste in Frage zu stellen. Ich verdrehe meine Augen, während ich versuche auf beleidigt zu tun.
Was aber nicht lange andauert, weil Edonis mich in seine Arme zieht und mich fest umklammert.
„Das war ein Spaß Zemer, vallah. Ich würde deine Kochkünste niemals in Frage stellen. Sei nicht sauer auf mich."
„Bin ich aber, du hast mich gerade indirekt beleidigt."
Als ich gerade versuche, mich von seinen Armen zu befreien, fängt er an mich zu kitzeln. Ich bin extrems kitzelig, und kriege auch schnell keine Luft, aufgrund meines Asthmas. Auch wenn ich Panikattacken habe, kann es schnell zum Kollabieren bei mir führen.
„Edonis bitte hör auf bitte, ich krieg keine Luft mehr, ich hab Asthma, bitte hör auf!"
Im nächsten Moment spüre ich wie ich langsam wieder atme, da er sofort damit aufgehört hatte.
Ich schnappe tief nach Luft, und versuche mich zu beruhigen, was nicht klappt. Ich hole schnell mein Asthma Spray aus meiner Tasche.
Ich inhaliere mein Spray, was sofort mein Atem beruhigt.
Edonis stand wie erstarrt da, er sah mich mit weiten Augen an.
„Es, es..."
Ich sehe wie er kein Wort rauskriegt.
„Schon gut, hättest ja nicht wissen können, dass ich Asthma hab"
Er kommt auf mich zu und umarmt mich fest, so fest hatte er mich noch nie umarmt. Es fühlte sich an, als hätte er Angst mich zu verlieren.
„Es tut mir Leid Kleine, hätte ich gewusst das du Asthma hast, hätte ich dich niemals gekitzelt. Bitte verzeih mir. Ich wollte dir nicht weh tun!"
Wieso verhält er sich gerade so komisch?
Er hatte es ja nicht mit Absicht getan. Er wusste ja nichts von meiner Krankheit. Und weh hatte er mir ja auch nicht getan.
„Schon gut Edonis, ehrlich. Ich habe mich schon an mein Asthma gewöhnt. Ich kenne es ja nicht anders. Und außerdem hast du mir weder wehgetan, noch hast du gewusst, dass ich Asthma habe. Mach dir kein Kopf darüber!"
Ich schaue ihm tief in seine grünen Augen. Sie glänzten so wunderschön.
Ich spüre wie er mir einen Kuss auf die Stirn drückte.
Der berühmte Stirnkuss, der ein Beweis der Liebe ist.
Bis heute war mein Vater der einzige der mir jemals einen Stirnkuss gegeben hatte.
Für mich war es viel mehr als nur ein Kuss.
Ich bin mir aber nicht sicher ob es für Edonis auch mehr als ein Kuss war.
Wer weiß wie vielen er schon einen Stirnkuss gegeben hat!
Wir steigen ins Auto und fahren schon los.
Es herrscht eine angenehme Stille im Auto, während ich aus dem Fenster schaue und die Straßen beobachte. Ich war so vertieft in meine Gedanken, dass ich garnicht bemerkt hatte, das wir zuhause angekommen waren.
Wir steigen aus und gehen schon die Treppen hoch.

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Edonis Pov:
Wir sitzen bei Erjona im Wohnzimmer.
Es ist erst 18 Uhr, weshalb ich noch keinen Hunger habe. Ich hatte Erjona gesagt, dass sie erst später kochen soll, und sich erstmal ausruhen soll.
Auf dem Fernseher läuft Qka ka shpija und Erjona hatte sich in meine Arme gekuschelt.
Ich kann mein Blick nicht von ihr abbekommen.
Als sie den Asthmaanfall hatte, veränderte sich etwas in mir. Es war wie damals, als ich Kaltrina verloren hatte. Die Angst in mir was so groß, Erjona auch zu verlieren.

Deri sa vdekja na ndan...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt