14.) Immer die zweite Wahl

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A/N: für maximale Lesequalität das Lied leise hören, finde der Vibe passt irgendwie gerade perfekt^^

,,Will? Will wo bist du?", rief Nico, rannte einen, scheinbar nicht endenden steinernen Flur hinab. Er war in einen schwarzgrauen Anzug gesteckt, dessen Jacket in Fetzen über seine Schultern hing. Er war barfuß und jedes mal wenn seine Fußsohle erneut den kalten Untergrund berührte zog ein Schauer über seinen Rücken. Eine dunkle Gestalt tauchte in der Ferne auf, als sie näher kam erkannte Nico seinen Vater.
,,Du bist zu spät! Es ist schon vorbei."
Nico wollte fragen was vorbei war, wofür es zu spät war, doch eine Grube tat sich auf, um ihn in die Finsternis zu ziehen. Alle Versuche sich hochzuwuchten scheiterten und schon bald hing sein Leben nur noch an einer einzigen Hand. Hades war verschwunden, dafür tauchten zwei weitere bekannte Personen vor ihm auf.
,,Helft mir!", wollte Nico am liebsten Schreien doch wieder kam kein einziger Ton aus seinem Mund.
Will trug ebenfalls einen Hochzeitsanzug, doch im Gegensatz zu seinem eigenem, war dieser noch ganz und strahlte gerade zu perfekt weiß.
,,Du warst nicht da", gab sein Verlobter von ihm, dass Nico nicht antworten konnte machte ihn rasend.
,,Ich habe gewartet und gewartet, am Tag unserer eigenen Hochzeit. Aber kein Problem! Sieh mal:" Der Blonde deutete auf die zweite, nun sichtbar werdende Person.
Eine junge Frau mit rotbraunem Haar, in einem zart rosanen Sommerkleid. Sie war ohne Zweifel wunderschön und Nico erinnerte sich wage daran das feenhaftigen Mädchen schon mal gesehen zu haben. Wills Begleitung fing an hönisch zu Grinsen, beinahe die Zähne zu fletschen. Wahnsinn, war der Ausdruck ihrer Augen.
,,Ich brauche dich gar nicht heiraten di Angelo. Ich habe doch schon meine wunderschöne Braut hier...schöner und liebenswürdig als du es jemals sein könntest."
In den geliebten blauen Augen, erkannte sein Freund den puren Hass.
Die Hand des Schwarzhaarigen rutsche immer mehr ab und schließlich viel Nico...immer tiefer.

,,Nein!"

Verwirrt setzte der Prinz sich auf, versuchte sich in dem grässlich hellen Zimmer zu orientieren.
Ein großes Kingsize Bett, weit aufgezogene Vorhänge, helle Mamorwände, erinnerten ihn daran, dass er wohl noch immer im Zimmer seines Freundes lag.
Wie lange er wohl geschlafen hatte? War es noch immer Tag, oder schon wieder?

Nicos Bauch meldete sich mit einem lauten, untypischen Knurren und sein Rücken schmerzte. Als er nach hinten fasste, fühlte er einen von Blut durchnässten Verband.
Er hatte wohl doch länger als drei Stunden geschlafen. Nico wollte keine Hilfe, doch konnte er andererseits den Verband auch nicht selbst wechseln, weshalb er es sich zur Aufgabe machte seinen Verlobten zu suchen.

Die Wunde musste sich durch das Herumwälzen im Bett wieder etwas geöffnet haben, und aus Erfahrung wusste er, dass mit nicht zu spaßen war.
Leise lief er den langen Gang entlang, der dem aus seinem Albtraum viel zu ähnlich sah, als dass es den Hadessohn nicht gruseln würde.
Will hielt sich normalerweise in seiner Praxis oder in seinem Zimmer auf, da es das eine nicht war, musste es dass andere sein.

Dort angekommen, klopfte er auf die große weiße Tür. Dr. William stand daneben, als ob das nicht jeder wüsste. Nico verdrehte die Augen und öffnete leise die Türe, schielte hinein, nur um zu erkennen, dass der große Schreibtisch am Ende des Raumes leer war. Nico schlüpfte durch die Türe und sah den Raum zum ersten Mal ganz.

,,Will?"

Keine Antwort, lediglich einzelne Lauten halten von den großen Wänden zurück. Er entschloss sich die Praxis noch weiter zu durchsuchen und eine kleine unscheinbare Tür streifte seinen Blick. Über den knarzenden Boden betrat er die angrenzende Kammer.

Sie war vollgestopft mit den unterschiedlichsten Dingen, völlig verstaubt und verlassen. Ein alter Flügel stand an der Wand , passte gerade so in das enge Zimmer. Auf ihm befanden sich jede Menge Fotos und tonnenweise Medizin Bücher.
Eigentlich wollte Nico nicht herumschnüffeln, er vertraute Will, und trotzdem war er neugierig wie dessen Leben bis jetzt verlaufen war...durfte er das? Noch während er überlegte, zog ein kleines in Gold eingerahmtes Bild seine Aufmerksamkeit auf sich, abseits von den anderen, nicht verstaubt und vermutlich noch vor kurzem in der Hand gehalten worden.

Maybe tomorrow (✨️Solangelo AU✨️)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt