Hallo Leute, also vorab: Das Kapitel wird geteilt sein, weil grade eben nicht alles angezeigt wurde bei der Veröffentlichung. Ich hoffe es klappt diesmal :)
Außerdem wird es etwas intimer, deswegen würde ich mich echt sehr über Reviews freuen, weil ich mir grade bei solchen Szenen sehr unsicher bin. Viel Spaß beim Lesen, Teil 2 kommt auch gleich. :)
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Kapitel 4: Halloweenball
Am Morgen des Halloweenballs wachte Lily schon sehr früh auf, sie war so aufgeregt wie noch nie zuvor in ihrem Leben. Tausend Fragen gingen ihr durch den Kopf.
„War es die richtige Entscheidung zuzustimmen? Was werden die anderen sagen, ein Schlammblut mit dem Schulschwarm? Wird es danach noch gefährlicher für sie? Was wird Severus dazu sagen? Wird es überhaupt ein schöner Abend? Was, wenn er nicht kommt?"
Auch James war ungewöhnlich früh wach. Er lag noch eine Weile in seinem Bett und dachte nach. Darüber, ob es ihr gefallen würde und ob sie überhaupt kommen würde. Irgendwann beschloss er frühstücken zu gehen und traf am Gryffindortisch die anderen Rumtreiber und Lily. Sie schien nicht sonderlich gut geschlafen zu haben und irgendwas beschäftigte sie.
„Ist alles in Ordnung?", flüsterte James, sodass es nur Lily hören konnte.
„Klar, was soll denn sein?", antwortete Lily nervös.
Die Fragen schwirrten immer noch in ihrem Kopf, sie hatte Angst nicht genug zu sein.
„Komm schon Lils, ich weiß doch, dass was nicht stimmt. Sag mir was los ist.", sagte er diesmal mit etwas Nachdruck.
Sie sah ihn an und sprach dann: „Lass uns später reden."
Sie stand auf und ging. Lily ging in ihr Zimmer und schlief noch ein wenig, damit sie abends auch lange tanzen konnte. Irgendwann klopfte es an der Tür, sie murmelte das Passwort um James kam herein. Ihr Zimmer war ordentlich, nicht anders, als er es erwartet hatte. Lily lag in ihrem Bett, sie trug einen übergroßen Pulli und hatte die Haare unordentlich zu einem Zopf gebunden.
Er setzte sich zu ihr aufs Bett und fragte: „Lily, was war los?"
Sie sah ihn unsicher an. „Ich weiß auch nicht, ich muss die ganze Zeit an heute Abend denken. Ich mach mir Sorgen, was die anderen von mir halten. Wie sieht das denn aus, ein Schlammblut mit dem reinblütigen Schulschwarm? Ich hab Angst, dass die Slytherins danach noch schlimmer sind. Das hat gar nichts mit dir zu tun, sondern mit mir, weil ich glaube nicht genug zu sein. Zu dir passt doch eher eine mit reinem Blut, von der man nicht denkt, sie ist prüde und verklemmt."
James sah besorgt aus. Er hätte niemals erwartet, dass sie sich über so etwas den Kopf zerbrach und er wollte das mit allen Mitteln verhindern.
„Lily, es ist mir doch total egal, was für ein Blut du hast! Zumal ich sowieso der Blutsverräter bin, weil ich meine Freunde nicht danach aussuche. Ich werde dich so oder so beschützen, egal ob wir heute Abend ausgehen oder nicht. Von den Slytherins lass ich mir gar nichts sagen! Überanstrenge deinen wunderschönen Kopf nicht mit solchen Gedanken, es ist egal, was die anderen denken. Außerdem passt du am besten zu mir, das wissen wir doch beide."
Liebevoll sah er ihr in ihre giftgrünen Augen. Die Angst war aus ihrem Gesicht gewichen und sie war froh über seine Worte.
„Danke, genau die Worte hab ich gebraucht. Und jetzt hau ab, ich muss mich doch für heute Abend fertig machen. Dorcas, Hestia und Alice kommen gleich."
Er lachte und verschwand aus dem Zimmer.
10 Minuten später waren ihre Freundinnen auch schon da. Sie gingen alle nacheinander duschen und fingen dann an sich gegenseitig die Haare zu machen und sich zu schminken.
„Lily, jetzt sag endlich mit wem du heute gehst! Spann uns doch nicht so auf die Folter, das ist gemein. Du weißt genau, wie ungeduldig ich bin." sagte Alice aufgeregt.
„Ach Alli, ich glaub da musst du dich wohl noch ein paar Stunden gedulden. Du wirst es doch bald sehen." schmunzelte Lily und fing an Dorcas die Haare hochzustecken.
Zur gleichen Zeit, sah es bei den Rumtreibern nicht anders aus. Sirius und Remus wollten James die ganze Zeit über sein Date ausquetschen, aber er hielt dicht. Um 19 Uhr waren auch die Mädchen fertig und gingen zur großen Halle. Sirius ging mit einer hübschen Brünette aus Rawenclaw, die vom Stil her ein wenig wie Dorcas aussah. Remus hatte sich auch endlich getraut ein Mädchen anzusprechen und war deshalb heute auch nicht alleine. Sogar Peter hatte ein Date gefunden, er ging mit einer Hufflepuff aus der 6. Die Jungs warteten schon am Eingangsportal auf Lily und ihre Freundinnen. James legte einen Arm um ihre Hüfte.
„Du siehst so schön aus Lily, alle haben nur Augen für dich." flüsterte er.
Und das stimmte, als sie die große Halle betraten, waren alle Augen auf sie gerichtet und ein Tuscheln ging durch die Menge. Trotz der Masken wusste jeder wer da grade in die Halle gekommen war. Lily wurde rot, sie hasste es im Mittelpunkt zu stehen. James zog sie zu einem der runden Stehtische, die jetzt an Stelle der Haustische die große Halle zierten. An den Wänden hingen Spinnweben und anstatt der normalen Kerzen schwebten jetzt tausende Kürbisse an der Decke. Die Geister schwirrten auch durch die Halle und das Buffet war mit gezauberten Spinnen und tanzenden Miniskeletten dekoriert.
Dorcas und Hestia kamen auf Lily zu und sagten gleichzeitig: „DU GEHST MIT POTTER UND SAGST UNS NICHTS??? Aber wir freuen uns, dass du ihn endlich erhört hast, wurde ja auch langsam Zeit."
„Ich wollte eben, dass es eine Überraschung wird und hätte ich euch was gesagt, wäre es ja keine. Außerdem ist es nur richtig gewesen ihm einfach eine Chance zu geben."
In dem Moment kam James mit zwei Gläsern wieder und Lily's Freundinnen verzogen sich auf die Tanzfläche.
„Was wollten denn die beiden?" fragte er neugierig und
Lily meinte: „Sie wollten mir einen Vortrag halten wieso ich mit dir ausgehe ohne ihnen was zu sagen."
Sie lachte und James entgegnete: „Meine Jungs wissen auch nichts, ich bin mal gespannt, wann sie mir eine Standpauke halten. Willst du tanzen?"
Die beiden tanzten stundenlang und unterhielten sich dabei über alles mögliche. Lily fiel auf, dass sie viele Ansichten teilten und sich eigentlich richtig gut verstanden. Sie konnte sogar beobachten, dass Dorcas endlich mit Sirius tanzte, obwohl dieser ein Date hatte. Wie typisch für ihn, dachte sie. Dorcas war schon Ewigkeiten in ihn verknallt und Lily gönnte es ihr vom ganzen Herzen, dass das was richtiges wird, auch wenn sie Black nicht sonderlich mochte.
Irgendwann fand Lily sich mit ihren Freunden im Gryffindorgemeinschaftsraum wieder, wo sie das Muggeltrinkspiel „Ich habe noch nie..." spielten. Die Regeln sind ganz einfach, einer aus der Runde sagt etwas, was er noch nie gemacht hat und jeder der das schon getan hat, muss einen Kurzen trinken. Nach einigen Runden waren alle schon etwas angeschickert und Dorcas war an der Reihe.
Sie lallte: „Ich habe noch nie Sex gehabt."
Daraufhin schauten sie einige belustigt an und tranken den nächsten Shot, unter ihnen auch James. Es war kein Geheimnis, dass er auf Hogwarts so ziemlich alles flachgelegt hatte, was einen Rock trug, mit Ausnahme von Professor McGonagall vielleicht. Allerdings hat er sich in letzter Zeit sehr gebessert. Er hatte seit Mitte des letzten Schuljahres keine Freundin mehr gehabt und auch keine One-night-stands und das hat was zu heißen. Er wollte Lily endlich beweisen, dass sie die einzige für ihn war. Lily trank auch nicht, was bedeutete, dass sie ebenfalls noch nie Sex gehabt hatte, das ließ James ein wenig stutzig werden. Er hatte immer geglaubt, dass sie zumindest diese Erfahrung schon gemacht hatte mit einem ihrer Ex-Freunde, auch wenn er diese früher oder später immer dazu gebracht hatte, die Finger von ihr zu lassen. Natürlich wusste sie davon nichts und es war auch besser, wenn es so bleiben würde. Nach circa 10 Feuerwhiskeys die sie alle trinken mussten, waren sie alle schon sehr betrunken und damit auch sehr locker und offen. Dorcas und Sirius fingen irgendwann wild an zu knutschen und auch bei Remus und seiner Begleitung blieb es nicht bei einem Kuss. Auch Peter fing an mit seinem Date zu fummeln. Lily beobachtete die Paare und wurde sogar etwas neidisch. Sie dachte darüber nach, ob sie James zurück küssen würde, wenn er es jetzt versuchen würde. In ihrem Zustand war sie sich nicht mehr sicher, ob sie ihm widerstehen könnte. James saß neben ihr und sie lehnte ihren Kopf gegen seine Schulter. Er legte einen Arm um sie und sah auf sie runter. Ihre roten Haare saßen schon nicht mehr ganz so perfekt wie noch vor ein paar Stunden und ihr Kleid ließ einen tiefen Einblick zu. Sie war absolut betrunken, das war klar. Er allerdings auch und so beschloss er in seiner betrunkenen Art zu fragen, ob sie ihren Abend nicht bei sich fortsetzen wollten. Sie stimmte zu und so schwankten sie durch die dunklen Korridore des Schlosses zu ihren Räumen.