Part 7

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Pov Mike

Wie kann man nur so schön sein? Immer wieder hab ich in den letzten Tagen dieses wunderschöne Profilbild angesehen. Luisa sitzt in einem Hängesessel in einem Garten. Ihre Haare hängen in Wellen bis zu ihrem Busen herab, der in dem hellen Sommerkleid perfekt in Szene gesetzt wird. Ihre langen Beine sind in der Luft als würde sie schaukeln und ich erkenne den Teil eines Tattoos auf ihrem Oberschenkel. Das am Arm hatte ich schon gesehen aber ich wusste nicht dass sie noch mehr hat. Ich sperre mein Handy, schließe die Haustüre zu und gehe durch den kalten Schnee-Regen zu meinem Auto. Bei dem Wetter hab ich keine Lust zu laufen und mit dem Zug zu fahren. Ich steige ein, schnalle mich an, starte den Motor und fahre los. Ein kurzer Blick auf die Uhr als ich ankomme verrät mir, dass ich ein paar Minuten zu früh bin. Ich stelle mein Auto am Straßenrand ab und gehe in die Schule. Die Tür zum Klassenzimmer steht offen und ich betrete den Raum mit einem freundlichen "Hallo zusammen". Ich stelle meine Tasche ab und lasse meinen Blick über die Klasse schweifen während der Computer hochfährt. Es sind nur halb so viele Schüler da wie sonst. Klara schenkt mir ihr aufgesetztes grinsen. Louisa hingegen zeigt Laura etwas auf ihrem Handy. Ihr Hoodie sieht warm und weich aus. Wie sie wohl in einem von meinen aussehen würde? Ich schüttle den Gedanken beiseite und konzentriere mich wieder auf die Vorbereitungen. Während des Unterrichts meldet Louisa sich häufig und diskutiert gerne mit mir über die Aufgaben und die zugehörigen Antworten. Es fühlt sich ein bisschen wie flirten an, außer wenn Marvin sich immer wieder einmischt weil er auch einen Beitrag zu unserer Diskussion hat. Ich beende die Stunde und bedanke mich für die Aufmerksamkeit. Die Schüler packen zusammen und einige sind schneller weg als ich schauen kann. "Ich bin heute mit dem Auto von meiner Schwester da. Soll ich dich nach Hause fahren?", bietet Klara mir an und klimpert dabei mit ihren langen Wimpern. "Ähm, nein danke. Ich bin heute selbst mit dem Auto gekommen", antworte ich und packe weiter meine Sachen ein. "Schade, naja wir sehen uns ja morgen", sagt sie und geht mit ihren Freundinnen nach Draußen. Ich schalte den PC und die Lichter aus und schließe den Klassenraum ab nachdem alle gegangen sind. Ich gehe noch einmal kurz zur Toilette bevor ich mich auf den Weg zum Ausgang mache, wo Louisa steht. Alleine. "Alles ok?", frage ich als ich bei ihr angekommen bin. Sie seufzt, "Ja, Ich warte nur bis der Regen weniger wird, dass ich wenigstens nicht komplett durchnässt am Bahnhof ankomme". Ich schaue nach draußen und sehe wie die Tropfen auf den Boden prasseln. "Ich bin mit dem Auto da, soll ich dich mitnehmen?", biete ich ihr an. Ihr Blick trifft auf meinen. "Nur wenn es keine Umstände für dich macht", antwortet sie in einem unsicheren aber dankbaren Ton. Ich muss schmunzeln. "Mein Auto steht gleich da drüben. Komm", sage ich und gehe nach Draußen. Bei dem Wetter sind alle sofort gegangen. Nicht einmal die Raucher stehen noch am Ausgang. Wir gehen zu meinem weißen Audi Q5 und steigen ein. "Es reicht aber wenn du mich beim Bahnhof raus lässt", sagt sie während sie sich anschnallt. "Das ist doch Schwachsinn wenn ich auch nach Gundelfingen fahre", erwidere ich und tuhe es ihr gleich. "Danke", sagt sie. Ich fahre los und versuche dabei mich auf den Verkehr zu konzentrieren. "Wann ist dein Auto wieder fahrtüchtig?", frage ich neugierig. "Naja sie können erst anfangen es zu reparieren wenn alles mit der Versicherung geklärt ist. Am Montag nächste Woche soll ich mal anrufen aber es wird wohl noch eine Weile dauern.", antwortet sie sichtlich enttäuscht. "Dann bilden wir wohl erstmal eine Fahrgemeinschaft", sage ich scherzhaft und entlocke ihr damit ein Lächeln. "Wie kann ich mir dafür revanchieren?", fragt sie. Gott wie kann man so gut sein? "Musst du nicht. Ich mach das gerne", antworte ich. "Na gut, aber wenn ich dich mal irgendwo hinfahren soll dann sag bescheid!", fordert sie. Ich muss lachen. "Apropos irgendwo, sagst du mir noch deine Adresse fürs Navi?", frage ich. Sie nickt und sagt mir ihre Straße und Hausnummer damit ich sie ins Navi eingeben kann. Ihre Wohnung ist ungefähr 15 Minuten zu Fuß von meiner entfernt und wirklich nur einen Katzensprung weg vom Bahnhof. Ich biege in ihre Straße ein und steuere das Haus mit der Nummer 5 an. "Danke nochmal fürs fahren. Wir sehen und dann Morgen beim Essen", sagt sie und löst den Anschnallgurt. "Gerne, bis Morgen", antworte ich. Sie steigt aus und geht auf ihre Haustür zu. Ich warte noch einen Moment bis sie rein gegangen ist bevor ich mich auf den Weg nach Hause mache.

Tabu der HerzenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt