Let it go

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Passt ja perfekt zum Wetter  ;)) 


Noel küsste mich nicht. Anders- als ich und die Schmetterlinge in meinem Bauch gehofft hatten.  Stattdessen meinte er, dass ich jetzt am besten schlafen sollte. Ich war etwas enttäuscht und fühlte mich zurückgestoßen. So sagte ich gar nichts mehr. Aber war froh, dass ich immerhin in seiner Nähe bleiben konnte.

Am nächsten Morgen sah die Welt schon etwas besser aus. Ich hatte auf Noels Sofa geschlafen, weil ich ihm nicht noch näher kommen wollte. Aber weit weg konnte ich auch nicht bleiben. Ich konnte mich nicht mehr auf ihn einlassen. Vielleicht konnten wir uns ja irgendwie anfreunden...

"Morgen", sagte Noel.

"Morgen. Ich glaube ich halte es nicht mehr länger hier drin aus. Ich gehe eine Runde laufen", sagte ich mehr zu mir selbst und streckte mich.

Noel war schon zum Fenster gewandert und meinte dann: "Ähm ich stimme dir beim ersten Teil zu, aber mit Joggen sieht es wohl eher schlecht aus. Es ist alles voller Schnee"

Ich lief zu ihm herüber. Er hatte recht.

"Mist!"

"Warte, ich habe eine Idee", sagte er dann.

Ich hob eine Augenbraue, während er zu seinem Laptop ging und etwas eintippte.

Ich checkte währenddessen, ob wir wieder Strom hatten und tatsächlich funktionierte alles wieder!

"Okay, Helena, wir gehen jetzt erst einmal Frühstücken und dann holen wir dir aus deiner Wohnung Schneesachen", beschloss Noel und zog mich mit sich aus seinem Zimmer.

Ich zuckte nur die Schultern. Mir war tatsächlich alles lieber, als in diesem Haus gefangen zu sein. Ich brauchte Bewegung oder etwas sinnvolles zu tun. Ich war das Herumsitzen eindeutig satt.

Die meisten anderen waren schon wach und chillten im Wohnzimmer vor dem Fernseher. Sie schien es nicht zu stören, dass sie schon ewig im Haus waren.

Noel wollte mir immer noch nicht verraten, was er vorhatte, als wir unser Müsli aßen und er sich danach Winterfest anzog. Inklusive Snowboardhose und Jacke.

"Wir können hier aber doch gar nicht Skifahren!", sagte ich nur. Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen: "Wir gehen Schlittenfahren?"

"Jap, der Hang ist laut Internet einsatzbereit. Ein paar von den anderen wollen angeblich nachkommen, also los!"

Nach einem kurzen Zwischenstopp bei mir zuhause, in dem ich mich komplett schneedicht einkleidete, machten wir uns schon mit einem alten Kinderschlitten, den Noel im Keller entdeckt hatte, auf den Weg.

Als wir klein waren, waren wir natürlich öfter dort gewesen, bei passendem Schnee auch mal jeden Tag.

Ich hatte ganz vergessen wie anstrengend es war mit gefühlt tausend Schichten am Leib durch die Gegend zu wandern. Aber ich musste da jetzt durch. Die Straßen waren selektiv geräumt und so kämpften wir uns erst einmal eine halbe Stunde lang zum Schlittenhang durch. Dort angekommen stieg meine Laune aber sofort. Es waren ein paar Kinder vor Ort, Eltern, Großeltern und alle hatten gute Laune.

"Auf gehts!", rief ich und joggte den Hang hoch.

Noel folgte mir.

Wir waren eindeutig die Ältesten, die sich selbst auf den Schlitten setzten, aber das war für uns kein Problem!

Wir quetschten uns zusammen auf den Schlitten, auf den früher Ethan, Zoe und ich zu dritt gepasst hatten, und sausten den Hang hinunter. Natürlich waren wir so viel schneller als die anderen Kinder und natürlich überließ ich es Noel, den Schlitten wieder hochziehen.

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