Kapitel 66 🪽

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Ich war wie erstarrt, konnte mich weder rühren noch etwas sagen. Meine Augen sahen ungläubig zu Alexejs Männern, die Leandra in den Raum schleiften.

Doch es war nicht mehr die Leandra, die ich im Kopf hatte. Nicht mehr die glückliche, strahlende Leandra... sie war kaum wiederzuerkennen.

Ihr Haar, einst glänzend und voll, war zerzaust und ungleichmäßig geschnitten, als hätte jemand es in blinder Wut herausgerissen. Ihr Gesicht war eine Leinwand aus blauen und violetten Flecken, eine Schwellung über ihrem linken Auge verhinderte, dass sie es vollständig öffnen konnte. Rinnsale aus getrocknetem Blut zogen sich wie traurige Linien über ihre Wangen, von kleinen Schnitten und Kratzern herrührend.

Ihre Kleidung hing in Fetzen an ihrem abgemagerten Körper, der einst so lebendig und gesund gewesen war. Sie war blass, als hätte sie seit Jahren kein Tageslicht gesehen. Die dunklen Ringe unter ihren Augen erzählten von schlaflosen Nächten voller Albträume und Qualen.

„Leandra..." meine Stimme brach fast, als ich ihren Namen aussprach. Sie hob mühsam den Kopf, und in ihren Augen lag ein Schmerz, der tiefer ging als alles, was ich jemals gesehen hatte. Sie sah mich an, als ob sie mich kaum erkennen konnte, als ob sie an einem anderen Ort, in einer anderen Zeit, in einer anderen Realität war.

„Nein, das kann nicht sein," flüsterte ich, unfähig zu begreifen, was ich da sah. Mein Herz zog sich zusammen in einer Mischung aus Wut, Trauer und überwältigendem Schmerz. „Was haben sie dir angetan?"

„Sie war über all die Jahre hier bei mir, Malyshka. Sie war gut, aber nie so gut, wie du es warst," Alexejs Stimme war kalt und voller Triumph. „Sie wird nun leider für deine Taten büßen müssen, meine Süße."

Leandra versuchte, etwas zu sagen, doch ihre Stimme war kaum mehr als ein heiseres Flüstern. Ihre Lippen bewegten sich, doch es kam kein Ton heraus. Tränen liefen über ihre Wangen, als sie verzweifelt versuchte, zu mir zu sprechen, ihre Augen flehten mich um Hilfe an.

„Leandra, ich bin hier," sagte ich, meine Stimme fest, obwohl ich innerlich zerrissen war. „Ich werde dich hier rausholen. Ich verspreche es dir."

„Wirklich rührend, Malyshka," Alexej schüttelte spöttisch den Kopf. „Aber deine Worte bedeuten hier nichts. Hier herrsche ich, und ich werde dir zeigen, was es heißt, gegen mich zu verlieren."

Mit diesen Worten griff Alexej nach einem Messer, und ein kaltes Lächeln spielte um seine Lippen. „Du wirst jetzt zusehen, wie deine Schwester für deinen Ungehorsam bezahlt."

In diesem Moment fühlte ich, wie sich etwas in mir veränderte. Eine Welle der Entschlossenheit durchzog mich. Ich würde Alexej stoppen. Egal, was es kostete.
„Leandra, halt durch," flüsterte ich, während ich fieberhaft nach einem Ausweg suchte. „Ich lasse dich nicht allein. Niemals."

„Mein Leben gegen das Leben der beiden! Bring mich um und lass sie gehen, Alexej! Du wolltest mich zerstören! Du wolltest meine Familie zerstören, dann bring mich um! Das ist der einzige Weg", hörte ich Enes durch die kugelsichere Glaswand schreien, was mich weinend zu ihm blicken ließ.

Ich konnte es noch immer nicht glauben. All die Jahre des Schmerzes. All die Jahre der Sehnsucht... all die Jahre, in denen ich an die Erinnerungen mit Leandra festgehalten hatte... nur um am Ende herauszufinden, dass sie die ganze Zeit über am Leben gewesen war und über Jahre durch die Hölle gegangen war. Ich wollte mir nicht einmal vorstellen, was sie all die Jahre durchmachen musste. Eine unmenschliche Wut durchströmte meinen Körper, als ich zu Leandra blickte, die mich mit leeren Augen anstarrte.
Immer und immer wieder versuchte sie, etwas zu sagen, doch es kam nichts heraus.

Don't touch meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt