Zur Abenddämmerung geh ich durch den Park.
Laufe durch das heruntergefallene Laub.
Unter meinen Füßen fühlt es sich an wie Schnee.
So nass und schwer.
In Gedanken ich versunken.
Verbunden mit der Unendlichkeit der Vergänglichkeit.
Ich genieße die Sonne,
so rötlich sie schimmert.
Eine warme Prise Regen streichelt mein Haupt,
ich genieße dies und lausche der Natur.
Meine Musik schon lange beendet,
durchdringt mich die von Vögel, Hunden und Menschenlachen.
Auch dies wird vergehen, je dunkler wird alles um mich herum.
Meine Füße gleiten auf einmal wie Federn.
Ein anderes Lied in meinem Kopf,
wie eine Erinnerung,
lässt mich Tanzen,
ganz Leichtfüßig.
Erinnerungen durchrieseln dabei meinen Körper.
Schöne, wie traurige.
Erinnerungen an Menschen,
die einmal in meinem Leben eine Rolle gespielt haben.
Erinnerungen, die mich begleitet haben und geformt.
Ein Gesicht erscheint immer wieder vor mir.
Aus meiner Jugend.
Verloren aus meinem Umfeld.
Weit entfernt aus meinem Griff.
Alte Freundschaft für immer verloren.
Durch einen blöden Streit.
Durch Wut und eventuell Neid?
Letzteres könnte gut möglich sein.
Jedoch fühlt es sich für mich wie ein Verrat und Verlust zu gleich an.
Sehen und hören nie wieder.
Das Lachen.
Der Blödsinn.
Das Musik hören.
Das Singen, als wir in unserer Clique waren.
Alte Freundschaft für immer verloren.
Verletzt durch Stolz.
Durch gefühlten Verrat.
Wird man sich eventuell ein drittes Mal wieder finden?
Wird das Glück jemals wieder sein?
So streife ich durch den Park.
Höre die Musik in meinem Kopf.
Tanze dazu.
Vergesse alles um mich herum.
Genieße die Vergänglichkeit von allem.
Immer wieder erinnere ich mich an sie.
Die alte Freundschaft.
Nie war sie einem Wort verlegen.
Stark.
Mutig.
Unnachgiebig.
Was aus ihr geworden ist?
Die alte Freundin aus Kindheitstagen?
Verloren durch die Unendlichkeit in der Welt.
Was macht sie jetzt?
Lebt sie noch?
Ist sie Verheiratet?
Noch in Deutschland?
Hat sie Kinder?
Ist sie glücklich?
Ich hoffe es für sie.
Wünschen würde ich es für sie.
So gehe ich einfach durch den Park.
Der Sonnenuntergang ist nun endgültig da.
Dunkelheit umschmeichelt mich.
Alles um mich herum wird unwichtig.
Nicht existent.
Die Unendlichkeit der Endgültigkeit.
Sg Sabrina
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PoetryHeute bei unserer Schreibsession habe ich mal ein kleines Gedankengedicht geschrieben, über eine ehemalige beste Freundin, die ich aus den Augen verloren habe. Vielleicht liest sie oder jemand, der sie kennt...