Part 12

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Pov Mike

Nachdem wir uns kurz frisch gemacht haben beschließen wir schlafen zu gehen. Wir legen uns in mein großes Boxspringbett, decken uns mit der großen Decke zu und schlafen ein.
Als ich aufwache höre ich noch immer die gleichmäßigen Atemzüge von Luisa neben mir und muss lächeln. Sie sieht aus wie ein schlafender Engel. Vorsichtig stehe ich aus dem Bett auf, ziehe mir eine Boxer an und verlasse leise das Schlafzimmer. Tom liegt auf dem Sofa und schläft. Ich streichle ihm kurz über den Kopf und gehe dann in die Küche um ihm sein Futter zu geben. Während ich dem leisen Schmatzen lausche, fange ich an mir mein Müsli zu richten und setze mich damit an den Esstisch.
"Guten Morgen", höre ich Luisa verschlafen ins Zimmer kommen. Sie hat sich das Shirt angezogen, welches sie gestern von mir bekommen hat und reibt sich müde die Augen. "Hast du gut geschlafen?", frage ich, während sie auf dem Stuhl neben mir Platz nimmt. "Wie ein Stein", sagt sie gähnend. Ich muss lächeln. "Willst du auch was essen?", frage ich und fange an zu frühstücken. Sie schüttelt mit dem Kopf, "Nein danke. Ich kann direkt nach dem aufstehen noch nichts essen". Sie entsperrt ihr Handy und tippt darauf herum. "Meine Vermieter haben geschrieben, dass sie jetzt wieder Zuhause sind", sagt sie. Ich schlucke. "Ok, dann fahr ich dich heim, sobald ich fertig gegessen hab", antworte ich und nehme mein Handy vom Tisch und Marvin zu schreiben, dass wir und in einer Stunde im Gym treffen. Er sagt zu und ich esse zu Ende. Ich räume meine Schüssel in die Spülmaschine und ziehe mich an. Luisa hat sich ihre Klamotten von gestern wieder angezogen und mein Shirt aufs Sofa gelegt. Ich packe meine Sportsachen ein und wir gehen zum Auto. "Danke nochmal dafür, dass du mich aufgenommen hast", sagt als wir schon fast Bei ihr Zuhause angekommen sind. "Hab ich gern gemacht", antworte ich und halte den Wagen vor ihrer Haustür an. "Dann bis Dienstag", sagt sie und verlässt den Wagen. Ich wünschte sie hätte mir die Zeit gelassen sie noch einmal zu küssen. Ich seufze und fahre weg.
"Bro du strahlst heftiger als Tschernobyl!", sagt Marvin als er mich sieht. "Halt die Klappe", sage ich und schlage ein. "Ich muss gar nicht fragen was passiert ist.", sagt er grinsend. Ich spüre wie mir die Röte in die Wangen steigt. "Lass uns einfach trainieren", versuche ich das Thema zu wechseln. "Okok, sag mir nur eins. War es nur Sex? Oder ist da mehr?", fragt er eindringlich. Ich muss nicht überlegen, "Für mich ist da mehr", sage, "Aber es ist immer noch meine Schülerin!". Er nickt verständnisvoll wobei er breit grinst. "Ok, lass uns trainieren", sagt er und wir gehen zum Trainingsbereich.

Pov Luisa

Super. Natürlich hat diese blöde Autowerkstatt Betriebsferien. Naja wenigstens muss ich nicht zur Arbeit weil mein Betrieb auch zu hat. So kann ich von Zuhause direkt zur Schule fahren. Ich hole mir noch einen Kaffe bevor ich zur Schule laufe, wo Lena, Marvin und ein paar Andere schon im Klassenraum sitzen und sich unterhalten. "Hallo ihr Lieben", sage ich fröhlich als ich ins Zimmer komme. Ich kann es kaum erwarten Mike wiederzusehen. Ich wollte am Sonntag nicht so schnell flüchten, doch ich war mir so unsicher ob er mich noch einmal küssen wollen würde oder nicht. Ich schüttle den Gedanken ab und setze mich zwischen meine Beiden Sitznachbarn. "Hey, du hast ja richtig gute Laune!", bemerkt Marvin. "Ja stimmt, du strahlst ja richtig!", äußert sich Lena und mustert mich. "Hattest du Sex?", fragt sie mich und ich spüre wie ich rot werde. "Hah ich wusste es! Erzähl mir alles!", drängt sie. Ich überlege kurz. "Es gibt da nichts groß zu erzählen. Ich hab mich ausgesperrt wie du ja weißt, ein Bekannter von mir war in der Nähe und wir hatten einen schönen Abend. Es war ein angenehmer Zeitvertreib aber mehr nicht", sage ich gelassen und zucke mit den Schultern. Wenn ich ihr erzählen würde, dass ich mich verliebt habe, dann würde sie nicht locker lassen zu erfahren in wen, es ist also besser zu lügen. "Klingt spannend, hast du ein Bild von ihm?", fragt Lena nach, während Marvin sich von uns abgewendet hat. "Leider nicht, es ging alles ziemlich schnell", sagte ich. "Schade", erwiderte sie und Frau Krause betritt den Raum. Der Unterricht scheint sich endlos in die Länge zu ziehen. Sehnsüchtig warte ich darauf Mike endlich wiederzusehen und nach all den Schulstunden betritt er endlich den Raum, doch etwas stimmt nicht. Sein kalter Blickt streift mich nur den Hauch einer Sekunde und er wirkt angespannt. Den gesamten Unterricht über widmet er mich keines Blickes, ruft mich nicht auf und tut einfach so als wäre ich nicht da. Was ist denn bloß los mit ihm? Hab ich irgendwas falsch gemacht? Als er die Stunde beendet packe ich meine Sachen zusammen und warte bis die meisten Schüler gegangen sind, bevor ich zu ihm vorgehe. "Können wir kurz reden?", frage ich ihn und ernte einen wütenden Blick. "Nein, hab keine Zeit", sagt er abweisend und packt weiter seine Sachen ein. "Ich will nur", beginne ich doch er unterbricht mich. "Ich muss los. Bin verabredet", sagt er knapp bevor er an mir vorbei nach Draußen geht, gefolgt von Marvin. Ich seufze, mache die Lichter aus und die Tür hinter mir zu. Ich gehe noch einmal auf die Toilette und dann nach Draußen, wo Marvin neben Mike steht, der mit einer schwarzhaarigen Dame knutscht. Ich gehe auf die 3 zu und Mike löst sich von der schmalen gestalt. "Ist das dein Ernst?", frage ich ihn entsetzt. Ich versuche die Tränen zurückzuhalten die der Schmerz in meinem Herz auslöst. "Was denn? Es war doch nur ein angenehmer Zeitvertreib", wiederholt er die Worte die ich ein paar Stunden zuvor gesagt hatte. Es dauert einen Moment bis ich es begreife. "Du hast ihm gesagt dass ich das Lena erzählt habe", sage ich zu Marvin, der lässig an seiner Zigarette zieht. Ich muss anfangen zu lachen. "Habt ihr auch nur eine Sekunde darüber nachgedacht warum ich das gesagt habe? Meint ihr wirklich dass sie so leicht davon abgelassen hätte wenn ich gesagt hätte dass ich mich verliebt habe? Sie hätte um jeden Preis herausfinden wollen in wen und deswegen hab ich gelogen. Ihr seid solche Arschlöcher", motze ich sie an und gehe wütend in Richtung Bahnhof. Ich höre nur wie sie hinter mir meinen Namen rufen, doch dann hab ich auch schon meine Kopfhörer in die Ohren gesteckt und die Musik aufgedreht.

Tabu der HerzenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt