Kapitel 11:

188 9 0
                                    

Ich hatte Angst, ihr es zu sagen.  Aber es lief eigentlich ganz gut. Ich stellte ihr so art Wahrheit oder Pflicht fragen und sie kam dann drauf. Es dauerte zwar länger, aber es tat gut, dass sie es wusste. Mittlerweile fiel es mir leichter darüber zu reden. Ich sagte ihr auch in wen, aber nur, weil sie eine gute Freundin ist. Sie war erst geschockt, aber dann musste sie lachen und sagte: „Sag es ihr bloß nicht!", „Nein, nein, keine Sorge!".

Wir redeten noch belanglose Sachen und am Abend war ich extrem froh, dass ich sie jede Woche sehe. Mal wieder hatte ich eine Vorfreude auf Montag, war aber auch extrem aufgeregt. Was werde ich noch erzählen? Immer wenn ich in ihrer nähe bin rede ich viel zu viel!

—————————————————————————————————

Als ich aufwachte, merkte ich das ich extrem krank war. Ich versuchte aufzustehen und zu duschen. Nach dem Duschen ging es mir immernoch nicht besser, also beschloss ich mich krankzumelden. Ich war traurig. Heute hätte ich sie gesehen, ja sogar mit ihr gesprochen. Alleine! Ich legte mich wieder schlafen.

—————————————————————————————————

Am nächsten Tag konnte ich wieder in die Schule gehen. Ich freute mich aber war auch froh, dass es wieder ging. Heute hatte ich wieder Mathe, aber es ist nichts besonderes passiert. Leider. Kein Lächeln. Und schon gar keine Berührungen. Paulina erzählte ich noch nichts.
Nach der Schule rief mich Marie an und fragte mich, ob ich Lust hätte, am Wochenende feiern zu gehen. Sie sagte, dass sie eine gute Disco kennt, die aber nicht sehr populär ist.

————————————————————————————-
Am Samstag:

Ich mochte Disco nicht wirklich, aber heute hatte ich ein bisschen Lust.

Marie und ich telefonierten während wir uns anzogen. Sie wusste, was sie anzog, aber ich nicht. Wir überlegten hin und her, aber irgendwann beschloss ich ein schwarzes, nicht zu enges Kleid mit einem Schlitz am Bein und einem tiefen Ausschnitt. Ich war einigermaßen zufrieden und holte mir noch eine weiße Strickjacke.

 Ich war einigermaßen zufrieden und holte mir noch eine weiße Strickjacke

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.


Wir fuhren mit meinem Auto hin, weil ich nicht vorhatte zu trinken. Nur vielleicht ein oder höchstens zwei Getränke. Ich hatte schon früh gelernt, dass man nur trinken sollte zum Genuss.

Der Club war nicht zu voll, aber nicht zu leer. Wir gingen an die Bar und ich bestellte einen Mojito und Marie bestellte einen Whisky. Wir tanzten die ganze Nacht und irgendwann sprang Marie plötzlich auf einen Tisch und twerkte. Ich musste lachen und beschloss, auf das Klo zu gehen.

Als ich fertig war, schaute ich mich in dem Spiegel an und frischte mein Makeup auf. Während ich meinen Lippenstift neu auftrug, kam jemand durch die Tür. Es interessierte mich nicht wirklich, weil jeder mal auf das Klo gehen muss.

Achtung, Spice!

Plötzlich legte sich ein Kopf auf meine Schulter und zwei Hände legten sich auf meine Hüften. Ich schaute in den Spiegel und es schauten mich bereits zwei kastanienbraune Augen an. Sie hatte ein Lächeln auf den Lippen und man sah mal wieder ihre bezaubernden Grübchen. Ich drehte mich um und sah ihr in die Augen. Ich sah, dass sie mir abwechselnd in die Augen und auf die Lippen schaute. Ich schmunzelte und sie erwiderte das Lächeln. Als sie sich mit ihrer Zunge über die Lippen fuhr, gab ich mir einen Ruck und drückte meine Lippen auf ihre. Sie erwiderte und zog mich näher an sie. Endlich konnte ich sie berühren, sogar küssen. Ich roch sie sogar! Sie roch gut. Sie hatte kein Parfüm und es war einfach ihr eigener Geruch. Sie roch nach Waschmittel. Nach Blumen Waschmittel, aber leider auch ein bisschen nach Alkohol. Bald wurde der Kuss fordernder und als sie mit ihrer Zunge über meine Lippe fuhr, erschauderte ich und ließ sie gewähren. Gleich kämpften unsere Zungen über die Oberhand und sie drückte mich an die Wand. Als wir kurz nicht in einen Kuss vertieft waren, sah ich ihr wieder in die Augen. Ich merkte, dass sie getrunken hatte. Jetzt war ich mir wieder unsicher, aber als sie dann ihre Lippen auf meinen Hals legte, keuchte ich auf. Ich stöhnte, als sich ihr Knie meiner Mitte näherte. „Frau Smith...!", stöhnte ich, während sie ihr Knie bewegte. „Nenn mich doch Audrey außerhalb der Schule,  Amy". Ich stutzte.. Sie war immer noch meine Lehrerin: „Du bist meine Lehrerin,  Audrey.  Es geht nicht". Ich legte ein letztes Mal meine Lippen auf ihre und machte es mit so viel Sehnsucht, bis ich sie weg drückte und entschuldigend sagte: „Du bist betrunken! Ich bring dich jetzt nach Hause."

Sie wirkte leicht traurig und erwiderte: „ich bin nicht betrunken", lachend zog sie einen Schmollmund und schaute mich mit großen Augen an. Ich lachte und schrieb Marie, dass ich schon nach Hause fahre.

Als wir in meinem Auto saßen, schlief sie ein und ich konnte sie nicht fragen, wo sie wohnte. Meine Eltern waren nicht zuhause und das wird sich diese Woche auch nicht ändern. Also beschloss ich, sie nicht zu wecken und zu mir zu fahren. An einer roten Ampel schaute ich sie mir genauer an.

Sie trug einen schwarzen Jumpsuit und darüber einen olivgrünen Blazer.

Auch Blazer scheint sie zu mögen

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Auch Blazer scheint sie zu mögen. Wie immer hatte sie goldene Creolen und eine Uhr als Schmuck. Nie trug sie Ketten oder Armbänder. Bei mir zuhause wachte sie dann doch auf und fragte: „Wo sind wir?", „Bei mir. Du hast geschlafen und deswegen wusste ich nicht, wo du wohnst", sie lächelte und antwortete: „Nicht schlimm! Ich kann ja auch einfach bei dir schlafen, oder?", überrumpelt, dass sie es ok findet, antwortete ich schnell: „Na klar!". Neugierig ging sie voraus und schaute sich die Wohnung an. „Möchtest du was trinken?", „Ein Wasser mit einer Kopfschmerztablette, wäre eine gute Idee". Schnell machte ich dies, während sie sich die Fotos an der Wand ansah.

"Ich kann dann einfach auf der Couch schlafen!", sagte sie schnell, nachdem sie die Kopfschmerztablette geschluckt hatte. Bei dem Gedanken, sie auf der Couch schlafen zu sehen, brach mir das Herz, also schlug ich vor: „Nein, in meinem Bett ist noch ein Platz frei. Du musst doch nicht auf der ungemütlichen Couch schlafen!". Sie lachte und torkelte leicht durch die Wohnung, um das Schlafzimmer zu finden. Also, die nicht betrunkene Variante gefiel mir besser, aber so wäre sie nicht hier. Ich seufzte und machte mich fertig, bis sie wieder hinter mir stand und mich nach einer Zahnbürste fragte. Ich gab ihr einen Schlafanzug, der mir zu groß war und dann legten wir uns ins Bett. Sie schlief sofort ein, aber ich blieb noch wach und ließ mir den Abend Revue passieren und beobachtete sie. Sie sah so friedlich aus und meine Hand strich ihr, wie selbstverständlich, eine Strähne aus dem Gesicht. Ich beobachtete sie und schlief diesmal nicht nur mit dem Gedanken an sie, sondern auch mit ihr an meiner Seite ein. Auch wenn es komische Umstände sind...

„Hör auf zu starren, sie schaut schon!"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt