Die Rettungsaktion

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„Hier soll es also sein", murmelte Marco als das Schiff nach knapp 15 Stunden am Hafen von St. Popura anlegte.

Mit meiner Hilfe war es für die Männer nicht besonders schwer den Weg zu finden, der sie zu den beiden vermissten Frauen führen würde. Auch wenn mein Vater sich stark dagegen gewehrt hatte, wurde er doch am Ende überstimmt. Also befand ich mich nun mit einer kleinen Gruppe auf dem Weg zu dieser Burg, von der ich bereits mehrmals geträumt hatte und in der ich meine Mutter eingesperrt, wie ein Vogel, in einem Käfig das Letzte mal gesehen hatte. Zum ersten Mal kamen mir allerdings Zweifel, ob Marco mit seiner Theorie recht hatte. Was wenn es doch nur ein Traum war und wir ganz umsonst hier waren? Aber dann hätte Shanks wohl kaum den ganzen Weg auf sich genommen und uns mit Informationen versorgt.

Nach gefühlten Ewigkeiten, in denen kaum einer ein Wort sagte, kamen wir an diesem riesigen Tor der Burg an. Und ich hatte tatsächlich Recht. Der Graben drum herum war eine Art Auto- Rennstrecke, die Wachen trugen alle witzige, fast clownsartigen Outfits und auf der angrenzenden Wiese standen alles Schaukelpferde, die erschreckende Ähnlichkeit mit echten Pferden hatten. Es war bunt und wild, aber für jedes Kind ein Traum. Vor allem die Bäume die mit Süßkram geschmückt waren und die herumlaufenden Kuscheltiere, weckten mein Interesse. Dementsprechend musste mich mein Vater oder auch Thatch mehrmals an die Wichtigkeit dieser Aufgabe erinnern.

Während sich Haruta und Vista um die Ablenkung kümmerten, schlichen wir uns mithilfe von Izo, der einem nach dem anderen aus 500 Metern Entfernung abschoss und uns somit freie Bahn gewährte, hinein.

Es dauerte eine ganze Weile, bis wir endlich in einem der Räume etwas oder viel eher jemanden entdeckten. Die Stimme war rau und dunkel und die Lache fies und hinterhältig. Sofort hatte ich das Gesicht des Mannes vor Augen als er meine Mutter und meine Tante einfach so mitgenommen hatte.

Leise standen wir nun zu 5 an der Tür zu dem großen Saal, obwohl mein Vater sicherlich am liebsten einfach so reinspaziert wäre, wenn Marco und Thatch ihn nicht zurückgehalten hätten. Das Letzte, was wir gebrauchen konnten, war es aufzufliegen und die beiden noch weiter in Gefahr zu bringen.

„Also? Was sagst du Rayleigh? Ist das nicht ein fairer Deal? Dein Leben gegen die deiner Mädchen?"

„Papa? Ist das der Rayleigh?"

„Lass meine Töchter frei, Bobaka!" Die Stimme am anderen Ende der Teleschnecke war ganz und gar nicht erfreut.

„Nur wenn du ihren Platz einnimmst. Immerhin brauchen meine Töchter doch ein neues Spielzeug, wenn ich ihnen schon ihre neuen Puppen entreiße."

„Rayleigh ist also in Sicherheit", antwortete er kurz und knapp, bevor sein Blick weiter den Raum scannte.

„Puppen?!" Thatch und Jozu rissen entgeistert ihre Augen auf.

„Der Kerl hat die beiden mitgenommen, damit seine Kinder was zum spielen haben?!" Mein Vater war extrem wütend, stellte ich leicht eingeschüchtert fest. Seine Haut glühte regelrecht, immerhin blitzte hin und wieder eine kleine Flamme auf.

„Ace! Fahr dich runter! Wir sind ja jetzt hier, um sie daraus zu holen."

Es dauerte eine Weile, doch dann hatten wir meine Mutter und Azura in der hinteren Ecke, zwischen einem Puppentheater und einer Art Wettkampfring entdeckt.

Sie sahen beide etwas mitgenommen aus, aber größtenteils in Ordnung, sofern jemand wie ich es überhaupt beurteilen könnte. Sie waren beide in einem Vogelkäfig eingesperrt und trugen bunte und zugleich eng anliegende Anzüge, fast schon so etwas wie Kampfanzüge.

Die Männer warfen sich kurz ein paar Blicke zu, bevor Ace lossprintete und Marco hinterher.

„Überleg es dir Rayleigh. Ich rufe dich morgen noch einmal an. Aber denk dran, du spielst mit dem Leben deiner beiden Kinder!" Dann hatte der Mann aufgelegt und stand auf. Bei seinem Anblick rutschte mir sofort wieder das Herz in die Hose, denn alle Erinnerungen waren sofort wieder da. Dieser Riese war ungefähr 5 mal so groß wie ich und als er nach seinen Töchtern rief und diese lauthals schreiend in den Saal traten, stellte ich auch da fest, dass sie für ihr Alter ungewöhnlich groß waren.

Feuer und Wasser 3.0 (OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt