Den ganzen Tag in der Schule, verbrachte ich mit einem beklemmenden Gefühl in der Brust. Ich wusste, ich wurde gestern beobachtet, als ich an meiner Fensterband saß und las. Es wurde langsam wirklich zu einer Angst, nicht zu wissen, wer er war und wieso er mich verfolgte. Das auch noch bei mir zuhause, in meinem privaten Bereich, doch zum Glück schickte er mir keine Nachrichten mehr. Daher dachte ich eigentlich auch, ich wäre ihm zu langweilig geworden, doch als dieses komische Gefühl gestern Abend wieder da war, wusste ich, er war es auch. Wer weiß ob er bei dem Beobachten bleiben würde, vielleicht war er auch schon bei uns zuhause in meinem Zimmer, ohne das wir es bemerkt hatten. Oder er würde auf härtere Maßnahmen zurückgreifen und mir auflauern um mich dann zu entführen und was auch immer mit mir anstellte? Diesen Gedanken drängte ich sofort in die hinterste Ecke meines Gehirns, ich durfte nicht die ganze Zeit angst davor haben, ich musste auch noch Leben können. „Wer war der Kerl, der dich gestern abgeholt hatte?", bestimmend, keine Antwort war nicht zu akzeptieren, setzte Courtney sich zu mir. „Ach das war nur ein Freund meines Bruder.", gab ich zurück. „Ja, ein heißer Freund, deines heißen Bruders.", schnellte sie zurück. „Bitte hör auf so über meinen Bruder zu reden." Gequält schloss ich die Augen und drücke meine Hände auf die Ohren. „Sorry Cupcake, aber da muss ich Court recht geben, dein Bruder ist verdammt heiß." Mischte sich nun Noah mit ein. „Danke dafür Leute.", angewidert stieß ich ein seufzend aus. „Hör auf abzulenken, warum hat er dich abgeholt?", drängend sah sie mich an. „Er hat mich nur nach Hause gefahren, mehr nicht." Ich wusste, wenn ich ihr die Wahrheit sagte, würde sie ausflippen. Ein heißer Typ, welcher nicht an ihr interessiert war, gab es noch nie. „Den würde ich nicht von der Bettkante schubsen cupcake.", zwinkerte Noah mich an. „Danke für den Rat, nimm du ihn doch, ich will nichts von ihm.", sagte ich. „Oh, mit Vergnügen würde ich ihn nehmen." Er wackelte mit den Augenbrauen und grinste pervers. „Hör schon auf.", lachend boxte ich ihm in die Brust. „Au, Cupcake, das hat wirklich weh getan." Gespielt schmollend blickte er mich an, bevor wir beide in schallendes Gelächter fielen. „Jetzt mal ehrlich, hat er irgendwas über mich gesagt oder erwähnt?", aufgeregt quasselte Courtney drauf los. „Sorry Court, aber nein hat er nicht:", mitfühlend sah ich sie an. „Das gab es noch nie. Einen großen Applaus für den Typen." Noah fing das klatschen an, worauf ihn alle dumm aussahen, doch das interessierte ihn wenig. „Vielleicht ist er ja Schwul?", grübelte Courtney weiter. „Nein, definitiv nicht.", murmelte ich leise in mich rein, sodass es keiner hörte, doch zu meinem Pech sah Noah mich wissend an. „Wir werden es nie herausfinden Court.", schulterzuckend lehnte sich Noah in seinem Stuhl zurück. Zum Glück fragte sie nicht weiter nach, ich hatte keinen Nerv mehr über Raven zu reden. Ich musste nur noch die letzte Stunde Chemie hinter mich bringen und konnte dann endlich nach Hause. Es war ein langer und anstrengender Tag gewesen. Seufzend nahm ich mein Buch raus und wartete auf den Lehrer, welcher sofort durch die Tür rauschte. „So, wo waren wir gestern stehen geblieben?" Er klatschte in die Hände und blickte uns auffordernd an. Die Luft auspustend konnte ich nur noch die Minuten zählen, bis die Stunde vorbei war.
Mit meiner Tasche auf der Schulter ging ich den Schulflur entlang, um endlich raus aus diesem Gebäude zu kommen. Doch ein Arm, welcher sich um mich schlang hielt mich zurück und ich blickte in das grinsende Gesicht meines Bruders. „Hallo liebste Schwester.", frech grinste er mich an. Eigentlich war er bereits 19 Jahre alt, er hätte schon längst mit der Schule fertig sein können, doch er musste das letzte Senior Year wiederholen. Und nun haute er nur eine gute Note nach der anderen raus, ich hatte das noch nie verstanden. „Was willst du?", genervt sah ich ihn an. „Hättest du vielleicht zehn Dollar für mich?", mit Kulleraugen beäugte er mich, versuchte mich zu überzeugen, doch niemand hatte diesen Blick besser drauf, wie ich. „Nein.", grinsend schob ich seinen Arm von meiner Schulter und ging meinen Weg weiter. „Ich hatte wirklich geglaubt du liebst mich.", rief er mir nach und als ich mich umdrehte sah ich wie er mit gespielt verletzen Blick und der Hand auf dem Herz mir nachsah. „Das Bruder, hat damit nichts zu tun. Wir sehen uns zu Hause." Mit einem kurzen Winker schloss ich die Tür auf und kam in die Freiheit. Ich schulterte meine Tasche und machte mich auf direktem Weg nach Hause. Dieses Mal ohne Umwege und einem Essen, was nebenbei bemerkt wirklich lecker war. Nur die Gesellschaft hatte zu wünschen übrig, aber egal, ich wollte keine weiteren Gedanken an Raven verschwenden. Auf halben Wege, hatte ich das Gefühl beobachtet zu werden und mir lief es kalt den Rücken runter. Ich versuchte mich nichts anmerken zu lassen und normal weiter zu laufen, doch es war verdammt schwer. Vielleicht wenn ich mich jetzt umdrehte sah ich meinen Stalker, doch wollte ich das wirklich? Wer weiß, vielleicht war es ein fünfzig Jähriger alter Sack mit Bierbauch. Angeekelt schüttelte ich mich, den Gedanken sofort bei Seite geschoben. Nein ich wollte nicht darüber nach denken, ganz zu schweigen ihn sehen. Stur geradeaus blickend und mit schnellen Schritten kam ich endlich an und noch nie war ich so froh mein Haus zu sehen. Immer noch mit dem brennenden und beobachteten Gefühl im Rücken. Als ich die Treppen raufging, bemerkte ich das etwas vor der Tür lag. Vorsichtig nahm ich es hoch und inspizierte es. Wie eine Bombe oder so sah es nicht aus. Schulterzuckend nahm ich es mit rein und riss das Papier weg. Zum Vorschein kamen wunderschöne schwarze Dahlien, welche schon gebunden mit etwas Grünzeug war. Mittendrin fand ich ein kleines Kärtchen, welches ich rausnahm und öffnete.
„Es tut mir leid, liebes."
Fast hätte ich aufgelacht, dachte er wirklich die Blumen und ein einfaches tut mir leid würde das gestern wieder gut machen? Pah ich glaubte es einfach nicht. Wütend ging ich mit dem Strauß in die Küche und öffnete dem Müll. Mitten in der Bewegung stoppte ich, die Blumen waren zu schön um sie wegzuschmeißen. Also entschied ich mich die Blumen in eine Vase zu setzen, dafür aber die Karte wegzuschmeißen. Der Typ konnte mich gewaltig am Arsch lecken. Kopfschüttelnd ging ich wieder ins Wohnzimmer und wollte gerade den Fernseher anschalten, als es an der Türe klingelte. Frustriert stand ich wieder auf und machte mich auf den Weg zu Hautüre um sie zu öffnen.
„Hast du keinen Schlüssel?", genervt stemmte ich meine Hand in die Hüfte und blickte meinen Bruder an. „Sorry, vergessen, dafür hab ich Besuch mitgebracht.", unschuldig lächelte er mich an, worauf mein Blick zu seinem Besucher schweifte. Raven, na toll.
„Hallo Dahlia, schön dich wieder zu sehen.", charmant lächelte er mich an, worauf ich die Augen verdrehte, natürlich aus reiner Provokation für ihn und ging wieder zurück ins Wohnzimmer. „Falls du was trinken willst, hol es dir in der Küche.", hörte ich die Stimme von Maze und das gepolter, als er die Treppen zu seinem Zimmer rauf ging. Ich machte mir nichts daraus und schaltete endlich den Fernseher an um meine Serie weiter zu schauen. Ein Atem in meinen Nacken ließ mich aufschrecken. „Ich hatte doch gesagt du sollst deine Augen nicht vor mir verdrehen.", knurrte er in mein Ohr. „Und weißt du, wie egal mir das ist?" Wieder verdrehte ich meine Augen. Seine Hand schoss vor und griff wieder um meinen Hals, aber diesmal mit einem leichteren Druck als letztes Mal. „Du solltest deine Augen nur verdrehen, wenn ich dabei bin dich zu ficken liebes.", raunte er in mein Ohr, fuhr dabei mit seinem Daumen meine Kieferkontur nach was mich hart schlucken ließ. „Bitte was?", keuchte ich. „Du hast mich schon verstanden liebes." Er gab mir einen Kuss unterhalb meines Ohres, nahm seine Hand von meinem Hals und verschwand aus dem Wohnzimmer, wo er mich mit klopfenden Herzen und einem Druck in meinem Unterleib zurück ließ. Was zum Teufel war das? Wieso musste mein Körper auf jede seiner kleinsten Berührungen so reagieren. Nun konnte ich mich nicht mehr auf die Serie konzentrieren, daher machte ich den Fernseher ausm, stand auf und lief in mein Zimmer. Doch zu meinem Schreck saß Raven auf meinem Bett. „Was willst du hier?" Ich hatte keinen Nerv für ihn übrig. „Ich hoffe du nimmst meine Entschuldigung an." Er stand auf und kam mit langsamen Schritten auf mich zu, nur um kurz vor mir stehen zu bleiben. So spürte ich seine große Präsenz, merkte wie sein Atem mein Gesicht traf. „Dachtest du mit einem einfachen tut mir leid wäre die Sache gegessen?" Mit verschränkten Armen sah ich zu ihm hoch. „Naja ich hatte es gehofft, aber wenn du willst, kann ich es auch jetzt wieder gut machen.", dreckig grinste er mich an, nahm meine Hände in seine, um sie über mich an die Wand zu heften. Mit großen Augen sah ich ihn an, wusste nicht was ich in dieser Situation sagen sollte. „Hab ich dir die Sprache verschlagen liebes?" Er kam mir einen Schritt näher, sodass sich nun unsere Oberkörper berührten. Mein Atem ging stoßweise, als er sein Kopf zu meinen runterbeugte und mir einen Kuss auf den Hals gab, worauf sich mein Unterleib schmerzvoll zusammen zog. „Was, nein? Lass mich los." Ich versuchte ihn mit meinem Bein ihn wegzuschubsen, doch dieser Kerl musste eine Tonne wiegen, denn er bewegte sich nicht von der Stelle. Dafür aber nahm er eine Hand von meinen Weg, sodass er meine beiden Hände nur noch mit einer Hand festhielt und schnappte sich mit der anderen Hand mein Bein, welches er sich um die Hüfte zog. So kam ich ihn noch näher und spürte dabei auch seine Erektion, welche sich an meiner Mitte rieb. „Wie einfach es wäre dich jetzt zu nehmen, ohne das es jemand mitbekommen würde.", sprach er leise, rieb dabei seine Erektion weiter an meiner Mitte, was ich durch den dünnen Stoff meiner Hose deutlich bemerkte. Ein Wimmern entfloh mir, was ihn zufrieden aufstöhnen ließ. Das war auch der Moment, wo ich wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. „Fuck, geh weg von mir." Endlich hatte ich meine Stimme wieder gefunden, hatte es auch geschafft meine Hände zu befreien um ihn von mir wegzuschubsen. „Eigentlich hatte ich gedacht du wärst schneller.", lachend entfernte er sich von mir. „Aber sauer bist du schon lange nicht mehr auf mich.", wissend blickte er mich an, kam mir wieder näher und beugte sich zu mir, sodass wir auf Augenhöhe waren. „Wir sehen uns liebes." Mit einen Kuss auf meine Wange verschwand er schnell aus dem Zimmer. Immer noch verwirrt über das was passier war, langte ich an meine Wange. Spürte deutlich noch seine Lippen welcher auf meine heißen Haus ein prickeln hinterließ. Wie konnte ich nur so blöd sein mich so von ihm berühren zu lassen? Wieso konnte ich nichts dagegen tun, als er mich anfasste. Es war als wäre ich in einer Art Trance gewesen, sinnlich und voller Lust von seinen Berührungen. Und ich wollte mehr, wollte das er meinen ganzen Körper mit seinen Lippen berührte und ihn erkundete, vielleicht auch mit seiner Zunge. Kopfschüttelnd verwarf ich den Gedanken wieder, er spielte wahrscheinlich nur mit mir, ich sollte mir wirklich nichts darauf einbilden und lieber mich von ihm fern halten. Doch ich wusste es würde schwer werden, doch ich musste es schaffen. Ich wollte am ende nicht mit gebrochenen Herzen zurück bleiben und eine Trophäe in seinem Regal sein. Irgendwie musste ich es schaffen ihm aus dem Weg zu gehen und zu hoffen, das er sich irgendwann an mir langweilte. Meine Gedanken wurden unterbrochen als mein Handy aufbrummte.
Unbekannt: Wir haben uns bereits getroffen.Mit großen Augen blickte ich auf den Bildschirm, wer zum Teufel könnte das nur sein? Vielleicht doch einer aus meiner Schule, oder vielleicht bin ich ihm doch auf der Straße begegnet?
Ich: Dann sag mir wer du bist?Ich biss mir auf die Lippen, war nervös was er antworten würde und zu meinen Glück kam die Antwort schneller als gedacht.
Unbekannt: Dann wäre es ja nicht mehr so aufregend.Ungläubig blickte ich auf die Nachricht, der wollte mich doch komplett verarschen. Was für aufregend? Ich will endlich wissen wer dieser Typ ist.
Ich: Wäre es dir nicht lieber, wenn ich dich mit deinem Namen in meinem handy einspeichere, als das dort immer Unbekannt steht?Aufgeregt tippte ich den Satz und schickte die Nachricht ab, wer er wohl sein könnte? Vielleicht einer aus der unteren Stufe von mir, da gab es viele Typen welche ziemlich schüchtern waren.
Unbekannt: Du wirst mich früher oder später richtig kennenlernen liebes.Es wurde mir wirklich zu blöd, seufzend schmiss ich das Handy auf mein Bett und setzte nicht auf meinen Stuhl am Schreibtisch. Warum musste er nur so geheimnisvoll sein, traute er sich wirklich nicht mich richtig anzusprechen? Oder war es doch ein alter Sack welcher sich jedes Mal einen runter holte wenn er mich sah? Ew, angeekelt schüttelte ich meinen Körper, das wäre wirklich das widerlichste was es nur geben könnte.
Schwerfällig stand ich auf, ging zu meinem Bett rüber und nahm das Handy in die Hand, dabei las ich mir die Nachrichten nochmal komplett durch. Vielleicht fand ich so irgendwas über ihn raus. Doch Fehlanzeige, nicht konnte darauf hindeuten das ich ihn kannte. Doch als ich bei der letzten Nachricht angekommen war, stoppte ich mitten in der Bewegung.
Liebes.
Ein Wort, welches mich in meinen tiefsten Träumen verfolgte und das nur wegen einer Person. Raven Black. Dennoch glaube ich nicht daran, das er es war, der mir diese Nachrichten schickte, so schätzte ich ihn nicht ein. Doch ein winziger Teil in meinen Herzen hoffte darauf, es würde Raven sein, der mir diese Nachrichten schickte und wenigstens kein Pädophiler alter Sack. Das alles würde mich nur weiter verrückt machen, sollte ich weiter daran denken. Ich werde ihm nicht mehr schrieben und aus die Maus, wenn er was von mir wollte, solle er doch gefälligst mich auf der Straße ansprechen.
DU LIEST GERADE
Into The Dark
Teen FictionIch kannte das Gefühl nicht beobachtet zu werden, nicht zu wissen, ob ich alleine war oder ob jemand in meiner Nähe stand. Dieses beklemmende Gefühl der Ungewissheit nagte an mir jedes Mal wenn ich aus dem Haus trat. Doch bevor ich es wusste, war e...