Klares giftgrün, volle dichte schwarze Wimpern. Eine Sehnsucht nach etwas, was man nicht kennt. Die Sehnsucht sich in diesen Grün zu verlieren, zu verlieben. Der bloße Gedanke daran lässt meinen inneren Wolf aufheulen. Ich schließe meine Augen und spanne meinen Kiefer an. Ich gebe die Suche nicht auf, niemals. „Bruder, hast du schlecht geschlafen? Oder woher dieses angespannte Gesicht". „Adora, meine geliebte Schwester, hat Mamá keine Aufgabe mehr für dich?". Ich höre wie sie die Tür schließt und ihre Schritte auf dem Mamorboden und der Stuhl der dann zurück gezogen wird. Ich öffne meine Augen und gucke in die Braunen Augen meiner Schwester Adora. „Du siehst verändert aus Schwester, dir scheint etwas auf dem Herzen zu liegen. Mit was möchtest du mich heute quälen". Ich zwinge mich zu einem Lächeln und schwenke mein Wisky im Glas in meiner rechten Hand. Die Bernstein-Braune Flüssigkeit bewegt sich hin und her. „Bruder..." Ich erhebe meine linke Hand und sie verstummte. „Wer schickt dich? Mamá oder doch unser geehrte Vater der Alpha? Und streite es gar nicht ab". Sie lächelt mich an „Ich konnte Mamá heute erfolgreich aus dem Weg gehen. Papá ist heute früh aufgebrochen und seitdem nicht zurück" Ich ziehe eine Augenbraue hoch. „Das hat etwas zu bedeuten wenn selbst der Alpha sich in Sicherheit bringt. Wie schlimm ist es?" Das Lächeln auf ihren Lippen erlosch und ein besorgtes Gesicht erscheint. „Lupus, Bruder. Du gehst mir aus dem Weg. Du weißt doch ich stehe immer auf deiner Seite, unterstütze dich immer bei allem" sie beugt sich vor und legt ihr Hand auf meinen Arm „wir können nicht länger warten. Das Rudel wird unruhig und hinterfragt Vater und sein Einfluss, seine Entscheidungen. Bitte Bruder, bitte tu jetzt das richtige, für das Rudel, für uns, für mich" Ihr flehender Ton und ihr Griff um meinem Arm verdeutlicht mir wieder meine aussichtslose Sicht. Ich ziehe mein Arm weg und stehe auf. „Das hier, dass alles hier ist mehr als falsch! Adora, dass weißt auch du. Das ist gegen die Vernunft, gegen alldem für was unser Wesen steht, für was unsere Familie steht! Was vermitteln wir damit Schwester, sag es mir" Von Wut getrieben schmeiße ich mein Glas gegen die Wand. Ich merke wie mein Innerer Wolf sich sein Weg an die Oberfläche bahnt. Mein Sicht wird schärfer und der Herzschlag schneller. Verdammt nochmal, nicht jetzt. Ich schließe die Augen und atme tief durch. Ein Wolf der jetzt durchdreht brauch ich noch weniger als die Versprechungsfeier von Lorina und mir. Die Präsenz von Adora scheint meinen inneren Wolf etwas zu besänftigen. Ihre Hand auf meiner Schulter lässt mich für ein kurzen momentan alles vergessen, alles bis auf die grünen Augen. „Du suchst seit Jahren nach ihr, bist mehr gereist als alle die ich kennen mag. Du hast alles gegeben Lou! Du musst jetzt nach vorne gucken und die richtigen Entscheidungen treffen nicht nur deinen willen, sondern auch gegenüber unserer Eltern und besonders unserem Rudel. Welche Ansicht werden wir noch genießen, wenn du weiterhin die Verlobung und die Hochzeit hinaus zögerst, du bist 28 Jahre. Die Zeit bleibt nicht stehen. Sie läuft immer weiter, weiter und weiter und die Verantwortung liegt auf deinen Schultern, also hör auf vor ihr weg zu laufen und ergreife sie und mach endlich was draus" Sie legt ihren Kopf gegen meine Schulter und ergreift meine Hand. „Ich habe mir für dich nichts sehnlicheres gewünscht, als wenn du deine Gefährtin endlich findest und gemeinsam mit ihr diesen Weg beschreiten könntest. Du eine Hochzeit aus Liebe eingehst und Kinder aus Zuneigung und Verlangen zeugst". Der Gedanke daran lässt mein Herz sehnsüchtig zusammen ziehen. Wie sehr ich mir nicht sehnlicheres Wünsche als das. „Es wird mir vorenthalten sein. Ein Wunsch der für einen angehenden Alpha nicht zu erfüllen zu sein scheint". Adora drückt meine Hand und tritt einen Schritt zurück. „Versau es heute nicht Lupus, es wird deine letzte Chance sein die Vereinbarung aufrecht zu erhalten. Und sollte diese Vereinbarung nicht zu Stande kommen dann kannst du dir demnächst ein neues Rudel suchen. Ich muss nun zur Arbeit, ich bin rechtzeitig wieder da um deine Schulter zu stärken Bruder" Sie gibt mir ein Kuss auf die Wange und war wie ein Luftzug auch schon weg. Im Garten spielen Nuria und Reyna, meine zwei jüngsten Geschwister zusammen. Sorglos und ohne jegliche Last auf ihren Schultern, unschuldig. Der Neid muss mir bestimmt im Gesicht geschrieben stehen. Ich drehe mich rum und bewege mich runter in die Lobby, auf dem graden Weg zur Terrassen Tür als ich die Präsens meine Mutter im Rücken spüre. „Mamá genau dich habe ich gesucht" setzte ein gespieltes Lächeln auf und drehe mich zu ihr. „Ich habe das Gefühl du gehst mir aus dem Weg, Lupus" Entsetzt gucke ich sie an „Mutter wie kommst du nur immer auf so welche Gedanken! Das beleidigt mich!". Ich trete auf sie zu lege meine linke Hand auf ihre Schulter und küsse sie auf beiden Wangen. „So etwas würde ich mich nicht trauen, geschweige denn denken!" Ein leichtes Lächeln umspielt ihre Lippen. „Bitte versäum es nicht mein Sohn, dass ist für uns alle so enorm wichtig. Du musst dich binden, wir hatten lang genug Geduld mit dir!", „Mamá, es reicht wenn du schon Adora los schickst um mir das mitzuteilen". Dieses kleine gerissene etwas, von wegen unsere Mutter hat sie nicht geschickt. „Wieviele Geschwister willst du noch gegen mich aufbringen?" Verlegen lächelt meine Mutter mich an „Mir würde niemals in den Sinn kommen jemanden gegen dich zu hetzten, wir wollen nur dein bestes" Ja, mein bestes. „Wo ist deine Schwester? Ich suche sie seit heute früh, sie wollte mir bei den Vorbereitungen helfen" Für ein kurzen momentan schließe ich meine Augen und atme durch. „So nervös Bruderherz" ohne es zu sehen kann ich mir sein breites Grinsen vorstellen. „Graciano, welche Schandtat hast du diese Nacht wieder einmal verrichtet?" Wissend über sein Treiben lächle ich ihn provokativ an. Sein eben noch so provokantes grinsen erlisch. „Bitte, hört auf. Dafür ist keine Zeit. Jetzt wo du hier bist kannst du mir helfen". Meine Mutter geht auf Graciano zu und hackt sich bei ihm ein. „Aber Mutter, Adora wollte dir helfen, das ist Frauen Sache" jammert mein jüngerer und einziger Bruder vor sich her. „Sag das noch einmal und ich wasch dir den Mund aus Sohn! Du kannst auch helfen eine schöne Feier für dein Bruder zu Organisieren. Also Jammer etwas weniger und helfe mehr, wer sich Nachts rumtreiben kann, kann auch früh arbeiten". Wohl grinsend das meine Mutter nicht so schnell von ihm ablässt winke ich ihm zu, was ich mit einem bösen Blick quittiert kriege.
DU LIEST GERADE
Für immer in deinem Grün
خيال (فانتازيا)In einem kleinen kurzen Wimpernschlag hab ich sie gesehen und dann war sie weg, meine Gefährtin. So, als hätte ich sie nicht gesehen. Seit Jahren versuche ich, sie zu finden und das einzige, was mich an sie daran erinnert, sind ihre giftgrünen Augen...