Aric saß allein am Rand des Dorfes, die Augen in die Ferne gerichtet. Die Dorfbewohner, die ihn stets wie einen Außenseiter behandelt hatten, gingen ihrem Alltag nach und beachteten ihn nicht. Schenkten ihm keinen Blick. Dachten nicht mal an ihn. Manchmal dachte er sogar, er wäre im Schlaf gestorben und wandelte nun als Geist auf Erden. Einfach unsichtbar, als gäbe es ihn gar nicht mehr. Doch es interessierte ihn nicht wirklich. Seine Gedanken kreisten immer wieder um diesen Wald vor ihm. Dunkel und geheimnisvoll ragte er weit hinaus und fűllte weite Flächen. Umkreiste dieses Dorf wie ein Schutzschild. Oder wie eine Abschirmung zur Außenwelt. Je nachdem aus welchem Blickwinkel man es betrachtet. Der Wald hatte Aric immer angezogen. Er hatte sich wieder und wieder vorgestellt, dass er dort Antworten finden würde. Antworten auf die Fragen, die ihn seit seiner Kindheit quälten. Antworten darauf wie das Feuer ausbrach, das seine Eltern tötete oder was ihm einen tieferen Sinn, etwas, das ihm Frieden und Erfüllung bringen konnte.
Mit einem Seufzer stand Aric auf und wollte sich gerade umdrehen, um nach Hause zu gehen. Doch plötzlich erregte etwas aus dem Wald seine Aufmerksamkeit. Etwas zog ihn an, als wűrde es ihn rufen, eine Hand auf seinen Rűcken legen und ihn langsam in den Wald reinfűhren. Die Bäume schienen über ihn zu flüstern, als er tiefer in das Dickicht eindrang und der Wind durch die Wipfel fuhr. Als er anstalten machte stehen bleiben zu wollen, drűckte die Hand ihn tiefer in den Wald. Nach Stunden des Wanderns wurde alles still. Nach ein paar Minuten hörte er plötzlich Schreie. Sein Herz pochte aufgeregt und raste. Er hörte seinen Herzschlag schnell im Ohr schlagen und fűhlte wie das ganze Adrenalin durch seinen Körper floss. Er folgte den Geräuschen und stieß auf eine unheilvolle Szene. Ein Mann, von seiner Kleidung her schätzte er ihn als eine Art Bandit ein, hielt eine wunderschöne Prinzessin gefangen. Ihr zierlicher Körper zitterte und ihre leuchtend grűnen Augen, die so voller Angst schienen, fűllten sich mit Hoffnung und etwas, was er nicht deuten konnte, als sie ihn fixierten.
„Hilf mir bitte!“, flehte die Prinzessin und verriet somit sein erscheinen. Der Bandit wurde auf ihn Aufmerksam und zog sofort ein silbernes Schwert aus der Scheide, die an seinem Gűrtel befestigt war. Aric zögerte keine Sekunde und griff ein Schwert, das hier im Lager herumlag. Und das keine Sekunde zu frűh, denn sobald er es hatte, wehrte er schon ein Hieb seines Gegners ab. Getrieben von einem Gefühl der Gerechtigkeit und dem Drang, etwas Gutes zu tun, stellte er sich dem Banditen. Der Kampf war heftig und Kräfte raubend, doch Arics Entschlossenheit und seine geschickten Bewegungen gaben ihm die Oberhand. Schließlich gelang es ihm, den Angreifer in die Flucht zu schlagen. Er schien wohl eingesehen zu haben, das er keine Chance hatte, gegen ihn an zu kommen. Da hatte sich all das Training wohl am Ende doch noch ausgezahlt. Als er sicher war dass sie in Sicherheit waren, konzentrierte er sich darauf die Prinzessin zu befreien. Die junge Frau kletterte aus dem Käfig und stellte sich vor ihn. Sie sah sich um, doch konnte den Mann nicht entdecken, weswegen sie erleichtert ausatmete.
„Ich danke dir, tapferer Fremder. Man nennt mich Elara. Nach welchem Namen ruft man euch?“, fragte sie, ihre Augen strahlten vor Dankbarkeit dabei. „Aric ist mein Name. Ich hörte eure Schreie und bin diesen gefolgt" antwortete er lächelnd. „Bitte, begleite mich auf meiner Flucht. Ihr scheint ein Geschickter Kämpfer zu sein und es lauern mit hoher Wahrscheinlichkeit noch weitere Gefahren auf meinem Weg. Durch die Entfűhrung bin ich von diesem abgekommen.“ erzählte sie und sah ihn mit einem hoffnungsvollen Ausdruck im Gesicht und wieder etwas, was er nicht deuten konnte, an.
Aric legte seine Hand ans Kinn und űberlegte. Dies war seine Möglichkeit den Sinn zu finden, nach dem er schon so lange suchte. Die Erfűllung nach der er sich seit Jahren sehnte. Nach kurzer Zeit stimmte er also nickend zu und reichte ihr ihre Sachen. Strahlend nahm sie diese entgegen. ,,Wie schön. Es freut mich sehr das ihr dem zugestimmt habt. Alleine wäre ich wahrscheinlich nicht weit gekommen" äußerte sie schűchtern ihre Bedenken. Zusammen machten sie sich auf den Weg in das magische Unbekannte.