33 - Lykaner trifft Hexer

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Dorian

"Addy, was sind das für Handschellen?"

"Magieblocker!", flüstert sie.

Ich versuche sie aufzurichten und lege meine Hände auf ihre Wangen. Sie so verletzt zu sehen, macht mich wütend. Ich kann froh sein, dass ich keinen Lykaner in mir habe. Ansonsten hätte ich mich schon längst verwandelt.

"Hey, meine kleine Fee. Du darfst jetzt nicht bewusstlos werden. Versprich mir, dass du nicht einschlafen wirst."

Ihre Augenlider werden immer schwerer und ihre Kraft schwindet.

"Addy, versprich mir, dass du bei mir bleibst."

Sie kann kaum sprechen, weshalb sie in meinen Gedanken mit mir spricht.

Ich versuche es.

Zuerst löse ich das Seil, welches sie an den Pfosten bindet.

Danach bücke ich mich wieder zu meiner verletzten Erasthai.

"Um diese Handschellen kümmern wir uns später. Zuerst muss ich dich in Sicherheit bringen. Kannst du es noch eine Weile aushalten, meine kleine Kriegerin?"

Sie nickt leicht. Ich weiß genau, wie schmerzhaft diese Magieblocker sind. Selbst wenn ich ihn nicht durch Adalena spüren könnte.

"Ich hebe dich jetzt hoch. Aber du musst dich an mir festhalten. Ich kann dich nicht am Rücken stützen. Sonst würde ich dich verletzen. Okay?"

Sie nickt und hält sich das zerissene Shirt vor ihrem nackten Oberkörper. Adalena umschlingt ihren Arm um meinen Hals und stützt ihren Kopf auf meine Schulter ab.

Vorsichtig lege ich meinen Arm um ihre Kniekehlen und lege die andere Hand behutsam auf ihrem Hinterkopf.

"Halte dich fest, Addy. Wenn du loslässt, reagiere ich und fange deinen Oberkörper auf. Ich will dich nicht verletzen."

Es ist bitter, dass ich sie nicht selbst stützen kann, aber eine andere Wahl bleibt mir nicht um sie nicht zu verletzen.

Vorsichtig gehe ich die Stufen hinunter. Mein Körper kribbelt bereits und ich spüre, dass ich meinen Lykaner bald zurückbekomme.

Ich muss hier raus, bevor es zu spät ist und ich Adalena nicht mehr beschützen kann.

"Viel Glück, Prinz Dimitri!", höre ich wieder die Stimme der Frau, bevor ich die Ruine verlasse.

"Dein Arm brennt!", flüstert Adalena erschrocken.

"Das hört gleich auf. Ich bringe dich jetzt hier weg. Wenn du Schmerzen hast, werde ich langsamer laufen."

Das Brennen in meinen Arm lässt nach und ich weiß, dass ich bald heilen werde. Wenn ich könnte, würde ich Adalena hier und jetzt markieren. Sie könnte ein Lykaner werden und ihre Wunden wären bis jetzt verheilt.

"Nicht einschlafen!", mahne ich meine Gefährtin die immer kraftloser in meinen Armen wird.

Das Privatjet ist auf einem freien Gelände, wir müssen bald ankommen. Doch eine Feuerwand hindert mich daran, weiterzugehen.

"Nicht so schnell. Du nimmst mir nicht weg, was mir gehört!", höre ich hinter mir die Stimme die mein Blut in Wallung bringt.

Ich setze Adalena vorsichtig auf ihre Füße ab und baue mich so vor ihr auf, dass Kaladin kein Auge auf sie werden kann.

Mein ganzer Körper bebt vor Wut, als ich in das gefällige Grinsen des Hexenkönigs sehe.

"Wie ich sehe, bist du in den Turm gelangt. Wie hast du das geschafft?"

"Eine Bekannte von dir hat mir dabei geholfen. Du hast mehr Feinde als du denkst."

Kurz sieht er wütend aus, fasst sich jedoch schnell.

"Ich werde nicht mit dir kämpfen, aber ich will Adalena zurück."

Meine Eckzähne verlängern sich und ich knurre laut auf.

"Sie gehört zu mir. Adalena ist meine Gefährtin, meine Frau. Du wirst nie wieder in ihre Nähe kommen."

Am liebsten würde ich mich auf ihn stürzen und meine Reißzähne in ihn versenken. Aber dies wäre ein gnadiger Tot. Außerdem kann ich Adalena nicht allein lassen.

"Adalena, du hörst mich doch. Du weißt, was passiert, wenn du dich der Prophezeiung widersetzt. Willst du das wirklich? Von mir aus, komm zurück zu mir und ich verspreche dir, dass ich dich gut behandle. Aber es liegt mehr auf dem Spiel als Hass. Das weißt du, sonst hättest du mich nicht gewählt."

Prophezeiung? Was meint er? Ich würde meine Erasthai später fragen.

"Du weißt, dass ich stärker und schneller bin als du. Ich werde dich töten. Aber nicht heute. Heute kümmere ich mich um meine Erasthai, denn für deinen Tod brauche ich Zeit."

"Nur zu, Lykanerprinz. Geht heute aber Adalena wird freiwillig zu mir zurück kommen. Sie kennt das Schicksal."

Er verbeugt sich lächelnd und sagt: "Wir werden uns sehr bald wiedersehen."

Mit diesen Worten ist er und die Feuerwand verschwunden. Ich drehe mich zu Adalena um, die sich bei mir abstützt.

"Ich werde dich nach Hause bringen."

Unser Schicksal (Dorian & Adalena)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt