59- schwarze Wellen

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Dann bereitet er eine Line auf dem Tisch vor. "Hier, die erste geht auf's Haus" erstaunt blicke ich ihn an. Das ist nett. Er erklärt mir noch, wie ich es machen muss und lehnt sich dann zurück. "Du kannst dann hier bleiben bis der erste Rausch um ist", sagt er noch bevor ich mich vorbeuge und beginne seine Anweisung umzusetzen.

Nur wenige Minuten später ist mein Kopf wie frei gbelassen. Alle negativen Gedanken und Emotionen sind verschwunden. Ich fühle mich einfach nur leicht. Frei. Seufzend lasse ich mich zurück fallen. Tatsächlich habe ich währenddessen sogar Lust mit Barry zu reden. Eigentlich, wenn man ausblendet, dass er ein korrupter Dealer ist, ist er super nett und lustig. Ich genieße die Zeit. Nach etwas anderthalb Stunden spüre ich wie meine Gedanken und Gefühle langsam zurück kehren. Es ist wohl an der Zeit zu gehen.  Barry begleitet mich noch zur Tür. "Komm wieder wenn du was brauchst, aber übertreibs nicht", verabscheidet er sich mit einem Zwinkern. Ich hebe zum Gruß die Hand und mache mich auf dem Weg.

Ich habe das Gefühl, dass meine Gedanken und Gefühle noch viel lauter sind als vor dem Sniff. Das ertrage ich nicht. Das ist zu viel. Es muss aufhören. Direkt vor Barrys Tor lasse ich mich auf dem Boden nieder und ziehe das Tütchen aus meiner Hosentasche. Ohne darüber nachzudenken bereite ich mir eine Line vor und versuche mich genau an Barrys Worte zu erinnern. Egal, schnell schniefe ich die Line. Gleich danach lasse ich den Kopf in den Nacken fallen und warte darauf, dass es wirkt. Und tatsächlich funktioniert es. Nur das ich diesmal so unglaublich müde davon werde. Dumpf nehme ich noch eine Stimme war, die meinen Namen ruft, dann drifte ich ab. Als ich meine Augen wieder öffne sehe ich Barry einige Meter von mir entfernt telefonieren. Doch ich habe keine Kraft mich auf seine Worte zu konzentrieren. Die Welle kommt wieder und nimmt mich mit.

Das nächste Mal öffne ich meine Augen und blicke direkt in die blauen Augen von Rafe. Rafe?! Was macht er hier? "Verdammt Summer", flucht er. Ich höre ihn nur dumpf wie durch Watte. Die Welle will mich wieder verschlucken, doch Rafe schüttelt mich. Gleichzeitig kommen alle Gedanken und Gefühle wieder hoch. Ich kann ihnen nicht mehr stand halten. "Was zur Hölle machst du?", flucht der Kook, der vor mir hockt. "Vergessen", lache ich hysterisch auf. Er verdreht genervt seine Augen. Die Welle kommt wieder. "Was?", hakt er nach. "Streit. Dad. JohnB. JJ", nuschel ich noch bevor die Welle mich mit sich zieht. Ich spüre nur noch wie an meiner Tasche geruckelt wird und dann wird alles schwarz.

Als ich das nächste Mal meine Augen aufschlage, nehme ich nur viele Menschen um mich rum war. Eine Hand die immer wieder meine Wange kneift. Dumpf dringt mein Name zu mir durch. Ich Versuche mich zu fokussieren. Langsam durchdringe ich den Nebel. JJ, Pope, John B, Rafe. Wo kommen sie auf einmal alle her? "Summer?", diesmal dringt die Stimme Wesentlich deutlicher zu mir durch. Es ist JJ's. Er klingt deutlich besorgt. Was ist hier los? "JJ?", versuche ich zu sagen, doch meine Stimme ist nicht mehr als ein heiseres Kratzen. "Gott, Summer", stößt mein Bruder besorgt aus. Pope hält mir eine Flasche Wasser hin. Gierig trinke ich ein paar Schluck. "Geht's wieder?", fragt JJ, doch bevor ich antworten kann reißt mich die nächste finstere Welle mit. Ich bekomme noch mit wie alles um mich herum wackelt als würde ich mich bewegen, doch das ist nicht möglich. Nach einer Weile wird alles ruhig. Still. Nur leere. Und Schwärze.

Sonnenstrahlen, die meine Nase kitzeln wecken mich. Langsam öffne ich meine Augen und bereue es gleich darauf. Es ist viel zu hell. Wo bin ich? Ich blinzel ein paar Mal um mich zu orientieren. Es scheint als wäre ich in meinem Zimmer. Wie bin ich hier hergekommen? Ich Versuche mich aufzurichten, da bemerke ich, dass jemand meine Hand hält. Es ist JJ. Er sitzt auf einem kleinen Hocker vor meinem Bett und liegt mit dem Oberkörper darauf. Es scheint als wäre er so eingeschlafen. Was ist hier los? Was ist passiert? Warum fühle ich mich so elendig? Langsam richte ich mich auf, doch bereue es sogleich wieder. Mein Kopf tut höllisch weh. Von meinem schmerzerfüllten Stöhnen wird JJ wach. Innerhalb von Sekunden richtet er sich Kerzengerade auf. "Summer" Die pure Erleichterung schwingt in seiner Stimme mit. "Was ist passiert?", murmel ich. Mein Hals fühlt sich trocken an. "Du weißt es nicht mehr?", hakt er nach. Bestätigend nicke ich langsam, darauf bedacht meine Kopfschmerzen nicht zu verschlimmern. "Warte kurz", murmelt er.

Gleich darauf springt er auf und läuft aus meinem zimmer. Kurz vernehme ich Gemurmel, was zu Getrampel wird. JJ ist wieder da, gefolgt von JohnB und Pope. "scheiße Summer", flucht mein Bruder. Ich zucke zusammen. Muss er so laut reden? Pope tritt an mein Bett vor und hält mir eine Flasche Wasser und eine Tablette hin. "Nimm das, das wird dir helfen" dankbar lächel ich ihn an. Das war genau das was ich gebraucht habe. Aber seit wann reden die Pogues wieder mit mir? Was ist passiert? Und genau in dem Moment kommen die Erinnerungen zurück. JohnB. Dad für Tod erklären. Rafe. Barry. Koks. Noch mehr Koks. Rafe. Pogues. Meine Erinnerungen sind lückenhaft, aber im groben habe ich eine Ahnung, was passiert ist. Sofort setzt mein schlechtes Gewissen ein. Wie konnte ich so doof sein?

"Was zur Hölle hast du dir dabei gedacht Summer?", faucht mich mein Bruder ein. Noch immer klingt sein Stimme kalt und fremd, doch ich habe das Gefühl, dass auch ein wenig Sorge mitschwingt. Bevor ich ihm antworten kann schaltet sich JJ ein. "Fahr dich runter JohnB, sie ist gerade erst wach geworden" dankbar lächel ich ihn an. Zumindest Versuche ich das. "An was erinnerst du dich noch?", hakt Pope nach.

*Hier ist das neue Kapitel 🫶🏻 falls ihr Fehler findet, sagt gern bescheid... Bin krank und habe gerade nicht die Kapazitäten ordentlich drüber zu schauen, aber wollte euch das Kapitel nicht vorenthalten 💐

Unsere Inneren Dämonen || Outerbanks Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt