Ava
Schon bald kann ich wütende Schritte hinter mir hören und ein paar Sekunden später zieht mich ein Arm zurück. ,,Was zum Teufel sollte das eben Ava? Ich habe dich nicht mitgebracht damit du mich und Malfoy bloßstellst!''
,,Nein, du hast mich mitgebracht damit ich wie ein Accessoire an deiner Seite stehe und hübsch funkele!'', meine Stimme trieft vor Ironie.
Toms Blick ist voller Verachtung, so als wäre meine bloße Anwesenheit eine Zumutung gewesen. ,,Du verhältst dich wie ein kleines, dummes Kind, merkst du das nicht?''
Ich schnappe empört nach Luft und möchte gerade etwas erwidern , doch Tom lässt mich nicht zu Wort kommen.
,,Normalerweise kamst du mir immer so erwachsen und beherrscht vor. Ich dachte du wärst mir ebenbürtig, aber du bist genauso wie die anderen. Genauso hohl, genauso abwertend...'', er tritt noch näher zu mir, sodass ich seinen Atem auf meiner Haut spüren kann. Als ich in seine Augen blicken, erkenne ich Abneigung, Iration und Hass.
,,Ich habe mich in dir getäuscht Ava."
Er sieht mich noch kurz an, ehe er sich abrupt umdreht und geht. Ich bleibe ein paar Sekunden einfach stehen und muss seine Worte erst verarbeiten, doch schließlich renne ich Tom hinterher und umfasse sein Handgelenk.
,,Tom, jetzt warte doch!'', ist das einzige was ich wirklich herausbekomme.
Er dreht sich langsam zu mir um, sein Blick ist ungeduldig.
,, Es tut mir leid'', flüstere ich leise, wobei ich nicht einmal weiß warum ich mich entschuldige. Tom ist doch derjenige der mir all dies angetan hat und jetzt entschuldige ich mich?
,,Was genau tut dir leid?'', fragt er mich fordernd.
Ich fange einfach an loszusprechen. ,,Du hast dich nicht in mir getäuscht und selbst wenn wäre mir das eigentlich realtiv egal, weil mich deine Meinung nicht wirklich interessiert.''
Ich sehe ihm kurz an um seine Reaktion zu testen, doch die bleibt mir leider enthalten also spreche ich weiter. ,,Du bist musst versuchen mich zu verstehen Tom. Ich meine wie soll ich auf all das reagieren?'', ich zeige mit einer Handbewegung um mich herum. ,,Du hast mich ungewollt zu etwas verwandelt, hast mich von Hogwarts weggeholt und dann alleine gelassen und jetzt erwartest du von mir dass ich lieb lächele?''
,,Wenn dich meine Meinung nicht interessiert wieso bist du dann so aufgebracht?'', fragt er mich mit einem spöttischem Lächeln auf den Lippen.
,,Ich bin nicht aufgebracht!'', versuche ich so ruhig wie möglich zu antworten, um zu verbergen wie sehr es in mir brodelt. Ich hasse es das ich so leicht zu durchschauen bin, dass ich Wert auf Toms Meinung lege und das ich nicht mir nicht immer alles so zu Herzen nehme. Peinlich berührt sehe ich Boden.
Dafür bewundere ich Tom manchmal. Ihn interessieren die anderen nicht und er gibt nicht von sich Preis. Er wirkt unverwundbar und genau das macht ihn so interessant. Ich würde so gerne wissen was hinter dieser Fassade steckt, wer hinter dieser Fassade steckt. Wer ist er wirklich?
Als ich wieder hinaufblicke, merke ich wie intensiv er mich mustert. Seine Blick liegt unverändert auf mir, doch seine Augen strahlen eine solche Intensität aus, dass alles in mir zu kribbeln beginnt.
,,Was?'', frage ich unsicher.
Er räuspert sich kurz und sieht dann schnell weg. ,,Wir sollten wieder rein gehen, bestimmt fragen sie sich schon wo wir sind.''
Ich folge ihm ein paar Schritte, bleibe dann jedoch abrupt stehen. Ich möchte endlich eine verdammte Antwort.,,Tom..'',. meine Stimme ist ein Wispern.
,,Ja?''
,,Warum hast du mich ausgewählt?''
Die Frage liegt schwer im Raum, schwebt über uns wie eine dunkle Wolke. Ich halte den Atem an, mein Herz rast und alles in mir kribbelt wie verrückt.
,,Ist doch egal..'', murmelt er und wendet sich zum gehen, doch ich bin schneller und greife zum zweiten Mal an diesem Abend nach seinem Handgelenk.
Tom dreht sich ruckartig um und drückt mit gegen die Wand hinter uns, meine Handgelenke drückt er über meinem Kopf zusammen.
Wir beide atmen schwer, seine Augen funkeln, meine Wangen sind wahrscheinlich gerötet und der Raum scheint vor Spannung fast zu explodieren.
Ich bin gefangen zwischen Toms Körper und der kalten Wand hinter mir.,,Mach das nicht nochmal!'', sagt er atemlos.
Ich nicke ruckartig. ,,Tschuldigung'', murmele ich kleinlaut, doch Tom lässt mich nicht los. Sein Blick wandert über mein Gesicht und wird dunkler als er bei meinen Lippen ankommt. Er mustert sie ein paar Sekunden und sieht mir dann direkt in die Augen. ,,Du willst wissen warum ich dich ausgewählt habe?''
Ich nicke erneut. ,,Ja.''
,,Weil ich dich einfach nicht auf meinem verdammten Kopf bekomme. Ich denke immer an dich, egal was ich mache und ich hasse es! Ich hasse es so abgrundtief und ich hasse dich dafür, dass du mich so fühlen lässt . Ich dachte..'', er senkt seine Stimme ein wenig. ,,Wenn ich dich zu einem Horkrux mache bestrafe ich dich dafür und kann so trotzdem..'', er streicht mir mit seiner linken Hand durchs Haar. ,,...in deiner Nähe sein!''
Ich weiß nicht was ich sagen soll. Soll ich sauer, gerührt, dankbar, enttäuscht oder traurig sein?
Tom sieht mich überfordert an. ,,Es ist verdammt schwer, weißt du? Wenn die Person für die du so fühlst, das nicht erwidert.''
Ich schlucke augenblicklich. Empfinde ich etwas für Tom? Zum ersten Mal seitdem ich hier bin muss ich mir über meine Gefühle klar werden und das ist verdammt schwer. Ich lasse einmal alles was bis jetzt zwischen uns war revue passieren. Von unserem ersten Treffen bis jetzt. Da war schon etwas von Anfang an zwischen uns, dass weiß ich. Aber kann ich all das schlimme was er mir angetan hat vergessen? Kann ich ihn überhaupt ändern? Sagt er überhaupt die Wahrheit?
Doch ein einziger Blick in sein Gesicht beantwortet mir die letztere Frage. Er meint es ernst. Ich atme also tief ein bevor ich die nächsten Worte sage. ,,Wieso bist du dir da so sicher?''
Toms Gesichtsausdruck verändert sich innerhalb von Sekunden. Er sieht mich überrascht an. ,,Du empfindest etwas für mich?''
Ich nicke. Mehr braucht es nicht. Tom drückt mich noch enger gegen die Wand, überwindet die Distanz zwischen uns und presst seine Lippen auf meine. Überrascht erwidere ich den Kuss, wenn auch etwas vorsichtig. Mir wird abwechselnd heiß und kalt. Meine Knie scheinen unter mir nachzugeben und ich klammere mich in Toms Haar als wäre dies meine Rettung, dabei bin ich doch schon längst am untergehen.
Er presst seinen Körper gehen meinen und ich stöhne in den Kuss hinein, lasse mich fallen. Mein Körper übernimmt wie von selbst die Steuerung. Ich bin in einem dichten Nebel versunken, nehme nichts mehr um uns herum war. Glückgefühle überrollen mich, während Tom meinen Mund stürmisch erobert. Seine Hände verschwinden unter meinem Kleid. Er streicht meinen Körper entlang, verwöhnt mich an jeder möglichen Stelle. Ich knöpfe atemlos sein Hemd streiche über seinen Oberkörper. Er will gerade seinen Gürtel öffnen doch dann...klopf es.Ich bin auf einmal wieder zurück in der Realität und der tiefe Nebel in dem ich mich eben noch befunden habe verschwindet er augenblicklich. Hektisch knöpft Tom sein Hemd wieder zu und versucht seine, von mir zerzausten Haare wieder zu richten. Ein paar Sekunden später tritt niemand geringeres als Abraxas Malfoy ein.
,,Mr. Riddel hier sind sie!'', er kommt erfreut auf ihn zu. Daraufhin versuche ich nicht die Augen zu verdrehen. Er hat sich ja wirklich den perfekten Augenblick ausgesucht.
,,Wir haben die ganze Zeit auf sie gewartet, stoßen sie wieder zu uns?'', fragt er Tom.
,,Sicher!'', murmelt dieser und die beiden Männer verlassen den Raum. Ich weiß einfach nicht was ich sagen soll. Tom hat mich jetzt gerade einfach komplett ignoriert, wie als wäre nicht gewesen. Wir hätten beinah miteinander geschlafen wenn Malfoy nicht hereingekommen wäre und jetzt lässt er mich hier einfach alleine?Ein Stechen fährt durch meine Burst und ich fühle mich verraten. Was ist wenn er gelogen hat? Vielleicht entspricht nichts was er mir gesagt hat der Wahrheit. Vielleicht wollte er einfach nur Testen ob ich leicht rumzukriegen bin. Diese Gedanken schmerzen so sehr und ich hasse mich dafür, dass ich am liebsten einfach losheulen würde.
![](https://img.wattpad.com/cover/357728241-288-k106341.jpg)
DU LIEST GERADE
Obsession-Tom Riddel
RomanceTom Riddle. Einer der kältesten,gefühllosesten Zauberer in der Magier Welt entwickelt eine krankhafte Besessenheit für das junge Mädchen Ava Dunkin. Sie ist genau das Gegenteil von dem was er sich für sein Leben vorgestellt hat. Sie ist mutig, star...