Mitten im Training platzte mein Vater herein und begann zu schreien, als er Kreese erblickte, "Sie wagen es mir meine Tochter zu nehmen?", er stürmte auf ihn zu und blieb nur knapp vor ihm stehen.
"Johnny.", Kreese versuchte nett zu wirken, "Du störst meinen Unterricht.", er verschränkte die Arme und sah ihm genau in die Augen."Und wenn schon.", er drehte sich suchend und wendete sich schließlich an mich, "Enna, du kommst mit.", mehr als nur streng sah er mich an.
Mir war die ganze Situation unangenehm und peinlich. Wieso tauchte er hier auf und musste mich wieder ein mal bloß stellen.Ich reagierte nicht und sah zu Kreese.
"Es scheint mir, als würde deine Tochter bleiben wollen, um stark zu werden."
Mein Dad ging wieder auf seinen alten Sensei zu, "Wenn sie besser und stärker werden will, ist sie hier falsch.", er starrte Kreese genau so in die Augen."Enna!", sagte mein Vater nun auffordernder und lauter, als zuvor, "Wir gehen!"
"Nein!", nun trat ich vor, "Glaubst du du machst alles besser, wenn du hier auftauchst und mich blamierst?""Es ist wohl besser, wenn du jetzt gehst, Johnny.", wendete Kreese ein.
"Ach ja? Sonst was?"
Beide starrten sich eine Zeit lang an, doch als mein Sensei ein leichtes Lächeln über die Lippen ging, reichte es meinem Vater und er holte aus.Wie zu erwarten war es eine Leichtigkeit für Sensei Kreese und mein Dad lag schon auf dem Boden.
Beide begannen schließlich zu kämpfen.
"Der Sensei macht deinen Dad fertig, Enna.", hörte ich Kyler belustigt sagen.Auch Tory warf mir einen vielsagenden Blick zu.
"Dad!", rief ich laut und ging dazwischen.
Erst jetzt bemerkte ich, dass er nach Alkohol roch.
Ich packte seinen Arm und versuchte ihn zurück zu ziehen, damit er Abstand von Kreese bekam.
"Sensei.", ich verbeugte mich kurz und verließ mit meinem Dad das Dojo."Bist du eigentlich völlig wahnsinnig? Du kommst besoffen hier er und legst dich mit Sensei Kreese an?", schrie ich meinen Dad vor der Tür an.
"Ich bin nicht besoffen.", gab er zurück und befreite sich von meinem griff am Arm, "Ich habe nur ein wenig getrunken.""Ich habe mir Sorgen gemacht, Enna! Ich habe dich die ganze Nacht gesucht, bis mir klar wurde, dass du hier sein würdest, wenn Trainingszeit ist."
Ich wendete meinen Blick von ihm ab, "Ich war die ganze Nacht und den ganzen Tag hier. Und ich komme nicht mehr mit nach Hause. Ich bleibe hier.""Du willst hier bleiben? Hier schlafen, hier leben, obwohl zuhause ein Bett und eine Familie auf dich wartet?", warf mein Vater wütend ein.
"Familie? Meinst du dich mit Familie?", belustigt lachte ich auf."Carmen, Miguel und ich. Wir alle haben uns Sorgen gemacht.", seine Stimme wurde sanfter und auch leiser.
"Die zählst du also jetzt zu unserer Familie? Weil dir sonst keiner mehr bleibt oder wieso?", ich schüttelte entsetzt mit dem Kopf."Du willst alles, was wir uns aufgebaut haben wegschmeißen und hier bleiben?", er zog die Augenbrauen hoch und zog seinen Schlüssel aus der Tasche, bevor er zu seinem Auto ging.
"Ich habe mich mit Robby ausgesprochen.", rief ich ihm hinterher. Schlagartig blieb mein Vater stehen und hörte weiter zu.
"Er war hier, als ich gestern ankam. Er hat auch einen Ort zum Schlafen gesucht."
Er drehte sich langsam wieder um, "Ihr rennt also lieber zu Kreese, als zu mir, wenn es Probleme gibt.", er nickte verstehend."Du weißt, was passiert, wenn das Jugendamt herausfindet, dass du abgehauen bist und nicht mehr bei mir wohnst?", es klang eher wie eine Drohung, als wie eine Frage.
"Ich bin bald 18.", gab ich nur zurück, doch mein Vater lachte belustigt auf.
"Um 18 zu werden, muss man erst 17 werden.", vielsagend zog er die Augenbrauen zusammen."Komm nach Hause, wenn du dir nicht noch mehr Ärger einhandeln willst.", väterlich sah er mich noch an, bevor er in sein Auto stieg und ich zurück ins Dojo ging.
Kreese hatte bereits das Training beendet und Tory kam zu mir herüber."Dein Dad ist ja vollkommen übergeschnappt.", sagte sie und schulterte ihre Tasche.
"Es ist schwer für ihn, dass ich hier weiter trainieren will, obwohl er ein neues Dojo hat.", ich nahm meinen Vater in Schutz, doch Tory verstand das nicht.Ich verdrehte die Augen und wollte mich auf den Weg zu meinem Schlafplatz machen, doch Kreese trat mir in den Weg,
"Wo war Ihr Bruder heute?", fragte er mich, als wüsste ich, wo er sich aufhielt.
Ich zuckte mit den Schultern, "Keine Ahnung.", flüsterte ich, "Er will kein Teil von Cobra Kai sein.""Dann sorgen Sie dafür.", als wäre es so einfach, blickte Kreese auf mich herab, "Sie sind seine Schwester, Sie haben wohl besseren Zugang zu ihm, als ich."
Ich starrte zu Boden, "Wenn Sie sich da mal nicht täuschen.", flüsterte ich erneut.
Er ging mir aus dem Weg und ich suchte meinen Platz im Hinterraum auf.
Robbys Sachen waren verschwunden, er würde wohl nicht mehr hier auftauchen.Auch am nächsten Tag blieb ich im Dojo. Sensei Kreese hatte mir den Schlüssel übergeben, der eh mal mir gehört hatte.
So konnte ich ein und aus gehen, wie ich wollte.
Da ich nicht mehr zur Schule ging, hatte ich Zeit, doch mein Magen knurrte, also beschloss ich mir etwas im Laden nebenan zum Frühstück zu kaufen.Als ich es mir auf den matten gemütlich gemacht hatte und mein Frühstück aß, kam der Sensei herein, "Heute kein Training.", er ging in sein Büro und durchwühlte Sachen, bevor er zurück kam, "Jeden falls nicht mit mir. Ich habe etwas zu erledigen."
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Cobra Kai: Der Weg von Enna Lawrence
FanfictionEnna fand sich in einer völlig neuen Welt wieder, als sie nach all den Problemen mit der Polizei und ihrer instabilen Mutter schließlich bei ihrem Vater, Johnny Lawrence, landete. Sie war wütend und fühlte sich verraten, doch das Jugendamt hatte ent...