Genya + Alina ☀️ Die Verheerte

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FANDOM: Shadow & Bone [grishaverse]SHIP: Alina Starkov & Genya Safin

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SHIP: Alina Starkov & Genya Safin


❗️TW: Erwähnung von Missbrauch ❗️

POV: Genya

Die Krallen der Nichevoya rissen tiefe, brennende Wunden in meine Haut. Ein Schleier der Dunkelheit umhüllte mein rechtes Auge, sobald ich es öffnete und zerschlissene Stoffreste der roten Kefta bedeckten meinen Körper, während die Sonne nach und nach im Horizont verschwand. Meine Finger wanderten über mein entstelltes Gesicht und versuchten vergeblich, die wulstigen Kratzspuren, sowie mein blindes Auge zu heilen. Wütend trat ich gegen den Schiffsmasten. Die in den Boden eingelassenen Ketten um meine Fußgelenke spannten und brachten mich durch den Schwung beinahe zu Fall.

Schönheit bedeutete die Welt für mich. Seit meiner frühen Kindheit arbeitete ich an meinem Gesicht und liebte es von ganzem Herzen, hübsch auszusehen. Wenn die Zarin von Ravka bei meinem Anblick vor Neid erblasste, empfand ich nichts als tiefe Zufriedenheit. Mein Äußeres war meine schützende Maske, die ich im Palast aufsetzte. Wenn ihr Gatte nachts mein Zimmer aufsuchte ging es am schnellsten vorüber, wenn ich mich vorher hübsch machte und meinen Mund hielt. Ich war ein hübsches Ding und eine Soldatin, die dank ihres Aussehens und einer besonderen Begabung vom Dunklen den Auftrag erhielt, als seine Spionin im großen Palast zu arbeiten. Mein ganzes Leben lang hatte man mich darauf reduziert und mir eingeredet, dass ich nur so viel Wert war wie mein Äußeres. Und jetzt war all das fort. Der Dunkle entriss mir einen wichtigen Teil meines Selbsts und trampelte mit seinen schweren ledernen Schuhen darauf herum.

Seine Botschaft kam klar und deutlich bei mir an: Verrate mich und ich nehme dir das wichtigste, was du hast.

Alina wird mich verabscheuen. Sie wird nur einen Blick auf mein grauenhaft entstelltes Gesicht werfen und sich doch noch in ihren besten Freund verlieben, der so viel mehr bieten kan als ich.

Der Dunkle wusste, dass das die schlimmste Strafe war, die er mir geben konnte. Selbst der Zar würde sich vor meinem Anblick ekeln, wenn er mich jetzt sehen konnte - und wenn dieser Gedanke schon in meinem Kopf schwebte, war ich verdammt tief gesunken.

Und das nur, weil ich Alina nicht an ihrer Flucht vom Schiff des Dunklen hindern wollte. Ich brachte es nicht über mich, sie schon wieder zu verraten.

Ich hatte den Dunklen angefleht, mich in Ruhe zu lassen, so verzweifelt war ich gewesen. Alina war trotzdem nicht entwischt, aber der Zweifel an meiner uneingeschränkten Loyalität verleitete den Dunklen dazu, mich dennoch für mein Zögern zu bestrafen. Was erwartete er? Dass ich auf das Mädchen schoss, welches ich von ganzem Herzen liebte?

Von Anfang an wusste ich, dass ich den Zaren nur gegen das nächste Übel eintauschte. Für Freiheit. Ironischerweise saß ich nun angekettet und fast blind auf dem Deck eines Schiffes mitten in den gefährlichen Gewässern der Knochenrinne und war noch immer eine Gefangene und eine Dienerin. Es hatte sich nichts verändert. Ich hätte einfach im verdammten Palast bleiben und mein Schicksahl dort annehmen sollen.

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