2. Teil: ...und...

12 3 0
                                    

"Und sah er gut aus?"
"Das weiß ich doch nicht!"
"Aber er stand doch direkt vor dir."
"Ach Oma, er hat genervt. Ich habe nur versucht ihn von meinem Auto wegzubekommen, damit ich endlich hierher fahren konnte."
"Und du hast nicht mal in seine Augen geschaut? Das ist aber sehr unhöflich, Kindchen!"
"Okay, ja das habe ich. Er hat blaue Augen. Und? Zufrieden?"
"Und du hast dich sofort in ihn verliebt?"
"WAS? NEIN!!! Oma! So schnell verliebt man sich nicht!"
"Schade, Kindchen. Glaubst du nicht an die Liebe auf den ersten Blick?"
"Nein..."

So ähnlich war die Konversation meiner Oma und mir abgelaufen.

Als ich bei meinen Großeltern angekommen war, fand ich nur meine Oma im Wohnzimmer auf der Couch vor. Sie hatte mich lächelnd angeblickt und auf das Polster geklopft. Ich hatte mich daraufgesetzt und ihr meine Geschichte erzählt, wieso ich etwas zu spät angekommen war.

Natürlich hatte sie sich nur auf mein Liebesleben konzentriert... wie eine 16-jährige Teenagerin.
Innerlich lachte ich immer noch, als ich an unser Gespräch zurückdachte. Ich hatte versucht ernst zu bleiben, doch selbst mir war es sehr schwer gefallen.

Zum Glück war mein Opa noch nicht zuhause. Ich mochte ihn nicht sonderlich und er mich wahrscheinlich auch nicht. Den Grund konnte allerdings nur er wissen und eventuell auch meine Oma. Jedoch verschwiegen mir beide Großelternteile diesen und ich grübelte seit ein paar Jahren schon herum, was das für ein seltsamer Grund wohl sein könnte.

Opa war meist auf einem Spaziergang, wenn ich da war. Ich wusste, dass er mich mied, doch trotzdem verletzte es mich etwas. Ich hatte nie die Chance etwas gut zu machen. Ich würde nie den einen Grund wissen, weshalb er mich so hasste.

Ich hatte keine Ahnung. Wollte ich es überhaupt wissen? Ich denke nicht.
Nachdem ich mit meiner Oma noch über dies und das geredet hatte, verschwand ich in den Garten meiner Großeltern. Auch hier wusste ich nicht, wie sich meine Oma nur um diesen Garten kümmerte. Sie war, um es direkt zu sagen, schon ziemlich alt, um sich um diesen kümmern zu können. Doch Jahr für Jahr sammelten sich immer prächtigere Blumen hier an. Er war mit wunderschönen blühenden Blumen bepflanzt.

Als ich da so am Beet stand, ... bemerkte ich kaum die Schritte hinter mir. Erst als sich eine Hand auf meine Schulter legte, zuckte ich erschrocken zusammen und drehte mich panisch um.

"Was machst du hier? Hast du nichts besseres zu tun, als hier herumzulümmeln?", fuhr mich mein Opa an. Meine erschrockene Miene verwandelte sich zu einer traurigen und dann wütenden Miene.
"Was willst du von mir? Kann ich jetzt nicht mal mehr die Blumen betrachten? Soll ich wieder abhauen?", sagte ich mit erhobener Stimme und sah ihm eindringlich in die Augen.

"Du solltest gar nicht mehr hier sein! Geh nach Hause! Sofort!"

Ohne ihn noch einmal anzuschauen, riss ich mich los und stampfte wütend davon. Ich hatte meiner Oma nicht einmal 'Tschüss' gesagt. Naja... Opa würde ihr schon sagen, dass ich endlich weg war. Dass sie mich endlich los waren!

Ich wollte nur wieder schnell weg hier.
Also sprintete ich schon beinahe zu meinem Auto, zog die Tür auf und schlug sie wieder zu, als ich drin war.
Keuchend und mit tränenüberströmten Gesicht lehnte ich mich im Sessel zurück und schloss die Augen. Schluchzend wischte ich mir die nassen Tränen ab und versuchte mich zu beruhigen. Das dauerte eine Weile... obwohl es mir wie eine Ewigkeit vor kam.
Schließlich fuhr ich mit schwerem Herzen los.

Ich war kaum zwei Stunden gefahren, dann setzte ein Nieselregen ein...

Fortsetzung folgt...

(Ich bitte euch höflichst darum, etwas anzumerken, falls euch etwas nicht gefällt, ich es weiter ausführen soll oderso... ihr könnt mir natürlich auch eure Wünsche darlegen, damit ich sie mit einbauen kann.)

Paxa's KurzgeschichtensammlungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt