43 - Das Ende

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"Er darf nicht kämpfen!", schreie ich und ignoriere die Wehe.

"Beruhige dich mein Kind. Konzentriere dich auf die Kinder."

"Er wird sterben. Ich darf ihn nicht verlieren."

"Ich sehe schon einen Kopf. Ihr müsst jetzt pressen, Prinzessin."

Ich weine, schreie und bin verzweifelt.

"Nein, ich kann nicht. Er ist in Gefahr. Ich will zu Dorian."

"Prinzessin Adalena, bitte."

Ich denke an die Kinder und weine.

"Alles gut. Okay, es wird nichts mit Dorian geschehen!", versichtert mir Irina.

Ich konnte ihr auch unmöglich von der Vision erzählen.

Meine Mutter versucht mich zu beruhigen, aber meine Schmerzen werden stärker.

"Gut so, jetzt pressen."

Ich schreie so laut wie noch nie und zerquetsche womöglich die Hände von meinen beiden Müttern, die die ganze Zeit an meiner Seite bleiben.

Ich höre ein Weinen.

"Ein wunderschöner Prinz!", sagt der Arzt und wickelt das Kind in einer Decke.

"Wir müssen weitermachen. Königin Irina, könnt ihr den Prinzen halten?"

Meine Schwiegermutter hat vor lauter Glück Tränen in den Augen und küsst meine Stirn.

"Du machst das toll!", sagt sie und nimmt meinen Sohn entgegen.

"Ich sehe den nächsten Kopf. Ihr müsst gleich wieder pressen."

"Dorian!", murmle ich.

...

Ich weine und alles schmerzt. Ich blicke meine Tochter an, die in meinen Armen liegt und mich ansieht. Meine Kraft schwindet und ich falle auf meine Knie. Meine Mütter sind weg und lediglich der Arzt ist noch hier.

"Prinzessin, komm ich helfe Ihnen."

Die Tür wird plötzlich aufgerissen.

"Kaladin!", flüstere ich seinen Namen.

Der Arzt stellt sich vor mir, doch eine Handbewegung des Hexenmeisters reicht aus, dass er umkippt. Bedrohlich kommt er auf mich zu.

"Kaladin, was tust du?", frage ich und krieche auf dem Boden herum.

"Ich habe das, was ich wollte!"

Er entreißt mir meine schreiende Tochter aus den Händen und grinst mich an.

"Für dich habe ich keinen Zweck mehr!", sagt er und will ein Messer in meine Brust stechen.

Doch vor mir erscheint Dorian, der sich dazwischen gestellt hat. Durch den Messerstich reißt er seine Augen weit auf und ich bemerke, dass dies kein normales Messer ist.

"Dorian...", weine ich.

"Ich beschütze euch!", sagt er schmerzvoll und steht auf um sich Kaladin zu stellen.

"Du wirst heute sterben!", sagt Dorian und hustet Blut.

Ich kann mich kaum bewegen.

Kaladin starrt uns grinsend an. Er sieht hinunter zu dem kleinen Bündel in seinem Arm und es scheint, als würde er etwas sehen.

Seine Augen werden groß und er scheint sich mit etwas zu quälen. Er fällt auf die Knie und scheint keine Kraft mehr zu haben.

Schnell geht Dorian hin und nimmt ihn unsere Tochter weg.

Kaladin's Augen sind blutunterlaufen, seine Haut wird blau.

"Ich sterbe, du hast Recht!", sagt er keuchend.

"Doch ich hatte eine Vision. Dieselbe wie Adalena. Ich bin nicht der einzige der heute stirbt."

Mit diesen Worten sackt Kaladin leblos zusammen und Dorian kommt auf mich zu. Er weint überglücklich, als er unsere Tochter sieht.

"Sie ist wunderschön, genauso wie ihre Mutter. Ich bin so stolz auf dich!", sagt er und küsst meine Stirn.

"Hier!", sagt er leise und gibt sie mir wieder.

"Dorian..."

"Nenn sie Zaya. Ich wollte sie Zaya nennen."

Mein Schluchzen wird lauter: "Wir gehen zu einem Heiler. Dir wird es besser gehen."

Als Antwort keucht er wieder Blut. Selbst aus seinen Ohren fließt es und ich weiß in diesem Moment, dass meine Vision sich bewahrheitet.

"Du darfst mich nicht allein lassen. Du hast versprochen zu mir zurückzukommen."

Dorian lächelt schmerzhaft: "Ich habe mein Versprochen nicht gebrochen. Ich bin zu dir zurückgekehrt. Egal wie es endet, ich werde trotzdem immer bei euch sein."

Er küsst unsere Tochter, dann küsst er mich und ich wusste, dass es das letzte Mal sein wird.

Unser Schicksal (Dorian & Adalena)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt