EM 2024 - Neuller OS

Viertelfinale

Deutschland - Spanien 1:2

Nein.

Fassungslos schlägt Thomas sich die Hände über dem Kopf zusammen.
Das last Minute Tor der Spanier, hat es ihnen zur nichte gemacht. Hat den Traum, des Halbfinales, wie eine große Seifenblase zerplatzen lassen.

Entsetzt und enttäuscht, lässt sich Thomas auf die Knie fallen und sieht fassungslos um sich.
Toni Kroos, er sieht aus, als würde er den Tränen nahe stehen.
Wer würde das nicht? Immerhin war es Tonis letzte Chance, auf einen Titel mit der Nationalmannschaft. Und diese Chance war erloschen.
Sie waren raus.
Rausgeflogen bei der EM im eigenen Land. Thomas konnte es nicht richtig glauben.

Sein Blick wanderte weiter, bis er an einer weiteren Person hängen blieb.

Manuel Neuer.

Manu hatte sein Trikot zwischen die Zähne genommen und man sah ihm deutlich seine Trauer, um das verlorene Spiel an. Doch er versuchte, mit aller Macht, nicht in Tränen auszubrechen.
Thomas konnte sehen, wie er fester in sein Trikot biss, um die Tränen zurück zu halten.

Langsam richtete sich Thomas auf und schlurfte zu seinem Ehemann. Er war eben so geknickt und traurig, wie Manu es selber war. Doch er wollte ihm Trost spenden.

Im Augenwinkel bemerkte er Toni, der fragend zu ihnen hinüber sah.
Thomas warf Manu einen Blick zu, der diesen gar nicht wirklich wahrzunehmen schien. Also wank Thomas, Toni näher. Langsam kam der Mittelfeldspieler auf die beiden zu. Thomas schloss Manuel bereits in die Arme. Wodurch dieser zusammen zuckte und zu ihm hinunter sah, nur um anschließend auf zu schauen und Toni ebenfalls in die Arme zu ziehen.

Die Köpfe aneinander gelehnt und jeder jeden im Arm halten, standen sie da und ließen, einigen Tränen, die sie nicht zurück halten konnten, freien Lauf. Es war einfach so verdammt bitter.

Sie hatten soviele Chance teilweise, aber getroffen hatten sie nur ein einziges Mal.
,,Es ist so - ..." Manuel suchte nach Worten und ballte einen Moment, eine seiner Hände. ,, - so frustrierend und bitter!" Stieß er schließlich heraus. Doch nicht nur diese Worte verließen seinen Mund. Nein, auch ein für ihn untypisches Geräusch entkam ihm. Es war ein schluchzen, welches seine Trauer, Wut und Frustration wieder spiegelte.

,,W-Wir hatten so viele Chancen ..." Murmelte Toni betrübt und lehnte sich etwas stärker an Thomas.
,,Wir hätten es schaffen können!" Stieß Toni frustriert hervor und löste sich abrupt von den beiden.
Thomas hob bei dieser abrupten Reaktion den Kopf.
,,Es sollte nicht so sein ..." Murmelte er und drückte Manuel, der noch immer den Kopf gesenkt hatte, einen Kuss auf die etwas stoppelige Wange.

Vorsichtig nahm Thomas, die Hand seines Mannes, in die seine. Einen Moment huschte Manus Blick zu den zwei verschränkten Händen und ein kleines, hauchdünnes Lächeln huschte einen Moment über sein Gesicht, bevor es von Enttäuschung, Trauer und Wut ersetzt wurde.
,,Komm..." sagte Thomas sanft und zog Manu langsam mit sich. Dieser schien immer noch nicht ganz in der Wirklichkeit angekommen zu sein. Den er folgte Thomas fast schon mechanisch.

Thomas bemerkte dies und hielt inne. Er drehte sich zu seinem Ehemann herum und stellte sich etwas auf die Zehnspitzen, während er mit der anderen Hand, den Kopf des älteren etwas nach unten drückte.
Sanft Verband er ihre Lippen miteinander und legte all seine Gefühle hinein. Dieser Kuss schien Manu wieder in die Wirklichkeit zurück zu holen, denn er zuckte heftig zusammen und löste sich abrupt, schwer nach Luft schnappend von seinem Mann.