78. Die Wahrheit?

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Thalias Sicht:

"Tut mir leid... Habe ich euch warten lassen?" ertönte die kühle Stimme von Kaguya hinter uns. Wir alle drehten uns zu ihr um. Meine Augen verengten sich und ich trat einen Schritt nach vorne.

"Wo sind meine Brüder?!" schrie ich sie wütend an. Ich wechselte von meinem Sharingan zu meinem Rinnegan und zeigte mit meinem Schwert auf sie. Kaguya reagierte kaum.

"Thalia, du bist so ungeduldig," sagte sie mit einer beunruhigenden Ruhe. "Deine Brüder sind sicher, aber sie sind nicht deine Sorge."

"Nicht meine Sorge?" knurrte ich. "Sie sind alles, was zählt!"

Kaguya lächelte kalt. "Genau das ist das Problem. Du lässt dich von deinen Gefühlen leiten, statt klar zu denken."

Bevor ich antworten konnte, spürte ich eine gewaltige Energie, die uns umgab. Plötzlich verzerrte sich die Umgebung, und ich fühlte, wie ich in eine andere Dimension gezogen wurde.

"Thalia!" hörte ich die Stimmen von Naruto und den anderen, doch sie wurden schnell von einem ohrenbetäubenden Rauschen übertönt.

Als ich wieder festen Boden unter den Füßen spürte, fand ich mich in einer einsamen, düsteren Landschaft wieder. Kaguya stand vor mir, ihre Augen auf mich gerichtet.

"Warum hast du mich hierher gebracht?" fragte ich scharf.

"Wir müssen ungestört reden," antwortete sie. "Du bist die Wiedergeburt meiner Schwester, Kana. Sie konnte das Rinnegan aktivieren, wann immer sie wollte – eine Fähigkeit, die eigentlich unmöglich ist."

Ich schüttelte den Kopf. Denkt sie wirklich ich würde ihr das glauben?

"Das ist absurd. Meine Brüder sind Itachi und Sasuke. Ich bin eine Uchiha, nicht irgendeine Wiedergeburt."

Kaguya sah mich durchdringend an. "Kana war mehr als nur meine Schwester. Sie war mächtig und einzigartig, genau wie du. Dein Potenzial übersteigt das der Uchihas, aber du verstehst es noch nicht."

"Meine Stärke kommt von mir selbst und meiner Familie," entgegnete ich fest. "Ich werde dich besiegen und meine Brüder retten, das ist alles, was zählt."

Kaguya seufzte. "Du hast so viel mehr vor dir, Thalia. Aber du wirst es nicht erkennen, solange du dich an diese falschen Bindungen klammerst."

Bevor ich antworten konnte, griff Kaguya an. Ich hob mein Schwert, parierte ihren Angriff und trat zurück. "Meine Brüder sind keine falschen Bindungen," rief ich. "Sie sind mein Leben!" Sofort stürzte ich mich auf Kaguya zu und griff sie an. Allerdings schien sie alle meine Angriffe mühelos zu parieren.

"Du willst es einfach nicht akzeptieren, oder? Was genau hält dich davon ab, dein volles Potenzial zu schöpfen?" sprach Kaguya.

"Ich brauche dein Potenzial nicht," antwortete ich wütend und schlug erneut zu, doch Kaguya wich elegant aus.

"Du verstehst es nicht," sagte sie mit einer beinahe mütterlichen Geduld. "Deine Bindungen sind deine größte Schwäche. Sie halten dich zurück."

"Und dennoch geben sie mir die größte Stärke," entgegnete ich, meine Augen brannten vor Entschlossenheit. "Es ist die Liebe zu meinen Brüdern, die mich antreibt."

Kaguya seufzte. "Dann werde ich dir zeigen, was ich meine." Mit einer geschmeidigen Bewegung öffnete sie eine weitere Dimension und zog mich hinein.

Die neue Umgebung war ein schwebender, kristallklarer Raum, erfüllt von einer seltsamen, friedlichen Stille. Kaguya stand ruhig vor mir, ihre Augen glühten vor Macht.

"Was willst du mir hier zeigen?" fragte ich scharf, mein Schwert fest in der Hand.

"Die Wahrheit," sagte Kaguya. "Schau in dich selbst, Thalia. Erkenne das Erbe, das in dir ruht."

Plötzlich begann die Umgebung um mich herum zu pulsieren. Erinnerungen und Bilder, die nicht meine eigenen waren, flackerten vor meinen Augen auf – Szenen aus einem anderen Leben, einer anderen Zeit. Eine Frau, die Kaguya ähnlich sah, kämpfte und lachte, ihre Augen leuchteten mit der Macht des Rinnegan.

"Das ist Kana," sagte Kaguya sanft. "Meine Schwester, und du bist ihre Wiedergeburt."

"Nein!" schrie ich, kämpfte gegen die Bilder an. "Ich bin Thalia Uchiha, die Schwester von Itachi und Sasuke! Die Tochter von Fugaku und Mikoto!"

"Du bist mehr als das," beharrte Kaguya. "Akzeptiere es, und du wirst deine wahre Macht entfesseln können."

Die Bilder drängten sich weiter auf, und ich fühlte, wie ein tiefes, verborgenes Wissen in mir aufstieg. Doch ich hielt an meinen eigenen Erinnerungen fest.

"Ich werde nicht vergessen, wer ich bin," sagte ich leise, aber fest. "Egal, welches Erbe in mir ruht, meine Brüder sind meine Familie. Sie geben mir die Stärke, die ich brauche."

Kaguya betrachtete mich eine Weile schweigend. "Sehr gut," sagte sie schließlich. "Dann werde ich sehen, ob diese Stärke ausreicht."

Mit diesen Worten griff sie erneut an, und der Kampf begann von neuem.

Inmitten des erbitterten Kampfes gelang es mir endlich, Kaguya zu treffen. Mein Schwert schnitt durch die Luft und traf sie an der Schulter. Kaguya stieß einen überraschten Laut aus, und für einen Moment sah es aus, als könnte ich die Oberhand gewinnen. Doch dann fühlte ich eine gewaltige Welle dunkler Energie auf mich zukommen.

Ein blitzschneller Angriff traf mich mit solcher Kraft, dass ich zu Boden geschleudert wurde. Der Schmerz durchzuckte meinen Körper, und ich kämpfte darum, mich wieder aufzurichten. Meine Atmung war schwer, und meine Muskeln zitterten vor Erschöpfung.

Mit letzter Kraft aktivierte ich mein Rinnegan erneut. Ich konzentrierte mich auf mein Chakra und ließ eine pulsierende Druckwelle aus meinem Rinnegan hervorbrechen, die auf Kaguya zuschoss. Die Luft um uns herum flimmerte, als das Chakra sich entlud und auf Kaguya prallte.

Kaguya wurde von der unerwarteten Wucht meines Angriffs überrascht. Sie taumelte zurück, während die Druckwelle sie traf und sie gegen einen Felsen schleuderte. Für einen Moment schien es, als hätte ich die Kontrolle zurückgewonnen.

Doch Kaguya war schneller. Ein Rinne-Sharingan blitzte auf, und sie konterte meinen Angriff mühelos. Der Aufprall war so stark, dass ich zurückgeworfen wurde und mein Schwert aus meiner Hand fiel. Ich fiel auf die Knie, meine Augen auf Kaguya gerichtet, die mich mit einer Mischung aus Enttäuschung und Verachtung betrachtete.

"Du bist eine Enttäuschung, Thalia," sagte sie kühl. "Du hast das Potenzial, aber du verschwendest es mit deinen Illusionen von Familie und Bindungen."

Ich spürte, wie sich Dunkelheit um mich herum ausbreitete, meine Sinne schwanden. Kaguyas Worte drangen dumpf zu mir durch, bevor ich das Bewusstsein verlor und in die Schwärze fiel.

𝐀𝐋𝐈𝐕𝐄Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt