,, Hallo Schatz. Wie geht es dir?"
Mia's Vater sah sie besorgt an.
,, Gut. Warum fragst du?", antwortete Mia.
Mit misstrauischem Blick studierte sie ihren Vater. Hatte er etwa gehört was sie vor sich hin gekrabbelt hatte? Innerlich verfluchte sie sich. Musste sie denn immer alles sagen ,was sie dachte?
,, Ich dachte ich hätte dich weinen gehört", sagte er.
Schnell. Lass dir was einfallen, schoss es Mia durch den Kopf. Ihr Glück, dass sie eine gewisse Begabung für's Lügen über die Jahre entwickelt hatte.
,, Ich habe mir den Fuß am Schreibtisch gestoßen und dann vor Schmerz aufgejault", leierte Mia herunter.
Ihr Vater schien die erfundene Story zu schlucken. Mit sich zufrieden, das er einen, in seinen Augen, wichtigen Beitrag zum Wohle seines Kindes geleistet habe, zog er ab.
Ist ja gerade nochmal gut gegangen, dachte Mia. Wie peinlich es doch gewesen wäre, wenn ihr Vater das gehört hätte. Wahrscheinlich hätte er sie den ganzen Tag nicht mehr in Ruhe gelassen. In Gedanken ging sie alle Möglichkeiten durch, was ihr Vater dann getan hätte.
Vor lauter ,,Was wäre gewesen, wenn..." Sätze überlegen, überhörte Mia fast den melodischen Gong der Klingel.
Im Erdgeschoss wurden Stimmen hörbar. Sie kamen immer näher. Schließlich stoppten die redenden Personen vor der Tür. Ohne zu klopfen wurde diese geöffnet.
,, Hallo", sagte jemand. Ohne , das Mia sich umdrehen musste, wusste sie, dass Fred hinter ihr stand.
,, Hi", erwiderte sie.
,, Der Freund deiner Tante und wir waren der Meinung, dass du in letzter Zeit so wenig unternommen hast. Deswegen hat sich Fred angeboten dich einmal mit zum Klettern in der Kletterhalle zu nehmen. Also pack schnell deine Sachen und dann rein ins Vergnügen!"
Haha. Vergnügen. SIE waren der Meinung.... Und wer fragt mich?, dachte Mia. Aber da sie kein Argument finden konnte, musste sie wohl oder übel mitgehen. Vor dem Nachbarhaus parkte Fred's Auto. Mia pfiff laut durch die Zähne. Das der Freund ihrer Tante sich einen Ferrari leisten konnte, hätte sie nicht gedacht. Sie stieg in den rot lackierten Wagen ein. Der Motor hatte einen super Sound. Sie fuhren los. In weniger als acht Minuten waren sie schon angekommen. Mia sah sprachlos die riesige Halle an. Sie hätte nie im Leben gedacht, das so ein großes Gebäude überhaupt in ihrer Stadt existierte! Stumm folgte sie Fred ins Innere der Sporthalle. Ihr Blick glitt über die zahlreichen Wände, an denen man sein Können unter Beweis stellen konnte. Mia stutzte. Dieser eine Junge kam ihr doch bekannt vor. Er stand alleine unter einem künstlichen Baum und trank einen Schluck Wasser.
Jetzt hatte er sie auch entdeckt. Er zögerte, kam dann aber doch auf sie zugelaufen. Mia's Mund trocknete aus. Ihre Augen weiteten sich. Was sollte sie machen? Weglaufen? Nein. Dafür war es schon zu spät.
Sven stand jetzt direkt vor ihr und sagte:
,, Hey! Lange nicht mehr gesehen. Wie geht's dir?"
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Opfer müssen gebracht werden
Novela JuvenilMia ist 14 und lebt in einer Familie, die sich keiner wünscht. Streit und Ärger stehen auf dem Tagesplan doch dann kommt Er! Wird er es schaffen Mia wieder glücklich zu machen oder ist die junge Liebe zum Scheitern verurteilt? Entscheidet sie sich f...