Prolog

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Tropf. Tropf. Tropf.

Ich weiß nicht, wie lange und wo ich eingesperrt bin, seit ich entführt wurde. Aber ich weiß, dass sie mein Tod sind. Wenn ich mit nichts aufkomme, was mir meinen Knackigen Hintern retten kann, bin ich geliefert. Es riecht nach Moos und modrigen Holz, doch weil man mir meine Augen verbunden hat, sehe ich nichts.

Lediglich mein Geruch- und Hörsinn sind funktionsfähig. Aber außer das Heulen einer Eule und das Rascheln von Gras, höre ich nichts. Kein Auto, keine sich beschwerenden Menschen, die über ein leeres Bier klagen. Verdammt, wie bin ich hier überhaupt hineingeraten?

Mein Herz zieht sich zusammen und ein erstickter Schrei entfuhr mir. Der Knebel in meinem Mund macht es mir schwer, vernünftig zu atmen oder zu sprechen, geschweige zu schreien. Aber das ist ja das Ziel des Knebels; um zu verhindern, dass ich nach Hilfe schreie. Eine Ratte – zumindest habe ich geglaubt, dass es eine Ratte gewesen ist – hat mein Bein gestreift.

Ich bekomme Gänsehaut und Angst. Es ist eiskalt und eklig nass. Mein bebender Körper ist nur leicht bekleidet. Ein weißes Hemd, welches gerade so meine Intimsten Bereiche bedeckt. Als ich das erste Mal aufgewacht bin, habe ich gedacht, ich wurde vergewaltigt. Aber ich habe nicht das Gefühl, sexuell aktiv gewesen zu sein. Ich habe keinerlei Schmerzen – außer, dass mein Arsch vom Langen Sitzen schmerzt und meine Hand- sowie Fußgelenke, die gefesselt wurden.

Tatsächlich würde ich töten, für einen dieser Sitzsäcke. Doch stattdessen bekomme ich einen hölzernen Hocker ohne Lehne. Hätte es nicht wenigstens einer mit Lehne sein können?

Schon in der ersten Sekunde, in der ich aufgewacht bin und bemerkt habe, dass das hier kein Traum oder ein Spiel meiner Mitbewohnerin ist, habe ich versucht den Knebel aus meinem Mund zu spucken. Jedoch habe ich feststellen müssen, dass es normalerweise benutzt wird, wenn man das Maul seines Partners beim Sex stopfen möchte. Wunderbar, nicht wahr? Wer weiß, wer das bereit schon in seinem Mund oder ... Oh Gott, lieber nicht!

Auch an meinen Fesseln zu ziehen, ist zwecklos. Denn je mehr ich daran ziehe desto fester werden sie, als hätte jemand diese dämlichen Schiffsknoten angewendet, die sich zuziehen, je fester man daran zerrt. Bastard.

Warum muss mein beschissenes Leben nur noch beschissener werden? Als hätte ich nicht schon genug an den Kopf, kommt jetzt noch eine Entführung dazu. Na, ganz toll, Eli! Alles nur, weil ich eine verdammte Krankenschwester bin und Menschen in Not helfen muss. Wieso bin ich überhaupt gelernte Krankenschwester, wenn ich nun einen Aushilfe Job in einer Bar habe?

Hell's heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt