~ Kapitel 63: Ankunft bei der Königin ~

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Mit einem unguten Gefühl im inneren blickte Sebastian noch für kurze Zeit der Kutsche nach, die das Anwesen verließ. Es war ihm sehr befremdlich seinen Herren diesmal nicht zu begleiten, doch er konnte den Befehl auf die angehende Lady Phantomhive aufzupassen ebenso nachvollziehen und verspürte sogar ein wenig Stolz, da ihm sein Herr einmal mehr zeigte, wie sehr er sich verändert hatte.

Das aus meinem jungen Herren tatsächlich einmal so ein stattlicher junger Mann und Oberhaupt des Anwesens werden würde...dachte sich Sebastian.

Doch der Butler war nicht der Einzige, der dabei zugesehen hatte, wie die Kutsche das Anwesen verließ. Ein kurzer Blick zum Fenster verriet Sebastian das die junge Lady ebenfalls die Abfahrt der Kutsche verfolgt hatte und beschloss als pflichtbewusster Butler der jungen Dame einen Tee zu zubereiten und ihn mit ein paar Leckereien ihr schnellstmöglich zu servieren.

Ciel P.O.V:

Ich wurde etwas nervös, als sich die Landschaft sich änderte und aus Wäldern, Wiesen, Bäumen und Hügeln wurde die Stadt London mit ihren vielen Häusern, verzweigten Straßen und umherlaufender Menschen. Während dieser Fahrt schlichen sich ein paar Gedanken in meinen Kopf. Was wird die Königin dazu wohl sagen? Wird Sie es überhaupt dulden? Oder mich gar dazu zwingen nicht doch noch weiter als Wachhund für Sie zu arbeiten? Diese Gedanken brachten meinen Entschluss, den ich gefasst hatte, ein wenig zum Wanken.

„Sie muss es verstehen...", sprach ich aber schließlich meine Gedanken laut aus, damit endlich Ruhe in meinem Kopf herrschen konnte.

Ich gab mir das Versprechen ganz gleich wie das Gespräch enden würde, würde ich unter keinen Umständen meine Entscheidung ändern. Denn immerhin ging es auch um meine Liebste, die zu Hause auf mich wartete und sich sicherlich wieder Sorgen machte.

Die Kutsche fuhr in die Einfahrt des Palastes der Königin und hielt vor dem Weg, die zum Eingang führten, an. Bart öffnete mit die Türe der Kutsche und ließ mich aussteigen. Ich drehte mich zu meinem Koch um und sah ihn an. Ich würde diesen Palast heute das aller letzte Mal betreten, wenn alles nach Plan laufen würde.

„Warte hier nicht auf mich. Fahr nach Hause auf das Anwesen und versorge mit den anderen Bediensteten (V/N), ich erwarte dich in drei Stunden wieder hier.", befahl ich Bart, der mich an Stelle von Sebastian zum Palast gefahren hatte.

Bart nickte und fuhr mit der Kutsche davon, zurück zu meinem Anwesen. Ich hingegen lief mit stolzen Schritten den Kiesweg zur Eingangstüre des Palastes entlang. Es war ruhig, keine Soldaten waren wie sonst außerhalb positioniert. Doch dabei dachte ich mir noch nichts. An der Eingangstüre angekommen wurde mir zum Glück wie gewohnt von Ash, dem Butler der Königin die Türe geöffnet.

„Treffen Sie ein Earl Phantomhive, die Königin erwartet Sie bereits.", war das Einzige, was Ash zu mir sagte, und war daraufhin verschwunden.

Eigenartig... dachte ich mir nur und lief durch die Eingangshalle zum Thronsaal. Mit jedem Schritt, den ich lief, zog es sich in meinem Herzen zusammen. War es die falsche Entscheidung gewesen alleine hierherzukommen? Meine Rose alleine zu lassen? War es falsch der Einladung in dieser Situation nachzukommen?

Kein einziger Soldat, Bediensteter noch Ash der Butler waren zu sehen noch waren sie zu hören. Das Einzige, was man im Schloss hörte, waren meine Schritte und meinen Atem. Ich bin ein Phantomhive, ich schaffe das auch ohne meinen Butler, ich werde heute Abend zu meiner Rose zurück kehren...versuchte ich mir in meinem Kopf ständig klarzumachen, obwohl alles in mir schrie das etwas hier nicht stimmte.

Am Thronsaal angekommen korrigierte ich meine Kleidung, zog den Hut zurecht und ging dann stolzen Schrittes durch die Türe. Mich verwunderte es das ich selbst im Thronsaal keine Wachen noch Diener erblicken konnte. Normalerweise liefen hier ständig irgendwelche Bediensteten herum. Die einzige Personen, die ich neben Königin Victoria erblicken konnte, waren Ash und ein anderer Mann, beide waren in einer komplett weißen Uniform gekleidet.

Beinahe wie zwei Engel...

Mein Instinkt sagte mir bei jedem weiteren Schritt den ich auf den Thron zu machte, dass ich aufpassen sollte. Denn irgendwas schien hier ganz gewaltig nicht zu stimmen. In diesem Moment wäre ich froh gewesen Sebastian an meiner Seite zu haben. Trotzdem versuchte ich meine innere Stimme in das hinterste meiner Gedanken zu verbannen, denn im Notfall könnte ich immer noch nach Sebastian rufen.

„Earl Phantomhive tretet ruhig näher mein Lieber.", sprach die Königin zu mir und ich kam ihren Aufforderungen natürlich sofort nach.

Mit einem gewissen Blick fing Königin Victoria an mich zu mustern, ich blieb entschlossen stehen und ließ das Gutachten über mich ergehen. Zudem versuchte ich meine Unruhe zu verbergen was mir sichtlich gelangte, ich hatte mehre Jahre nichts anders getan als meine Gefühle in gewissen Situationen zu verbergen. Und genau so eine Situation hatte ich hier, meine Rose wäre sicher nicht böse auf mich, wenn sie davon mitbekommen würde.

„Du siehst richtig Erwachsen aus mein Lieber. Wie die Zeit doch vergeht.", teilte mir Königin Victoria nach ihrem Gutachten mit.

Ciel x Reader Liebe verändert dichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt