Kapitel 1

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Kapitel 1


Sehr geehrte Frau Reyes,

 

vielen Dank für Ihre Bewerbung. Leider können wir Ihnen jetzt und auch in Zukunft keine Anstellung in unserem Unternehmen anbieten. Wir bitten von weiteren Kontaktaufnahmen abzusehen.“

Frustriert zerknüllte Alice den Brief in ihren Händen und beförderte ihn in den Mülleimer. Das war die dritte Absage diese Woche und die zwölfte für diesen Monat. "Schon wieder eine Absage?", fragte ihre Mitbewohnerin Lucy sie, als sie die Küche betrat.
Seufzend setzte sich Alice auf den Hocker an der Küchentheke. "Alice, ich weiß dass du das nicht hören willst, aber vielleicht solltest du doch überlegen deinen Dad um Entschuldigung zu bitten", fing Lucy vorsichtig an, "bald ist die Miete fällig und ich kann nicht alles alleine zahlen." "Ich schaffe das auch ohne vor diesem Mann zu Kreuze zu kriechen", entgegnete Alice gereizt. "Sei nicht so stur Ally. Ich will mir keine neue Mitbewohnerin suchen müssen, nur weil du Ärger mit deinem Vater hast und nicht über deinen Schatten springen kannst." Wütend sprang Alice auf und funkelte ihre beste Freundin an. "Du hast keine Ahnung, was Thomas Reyes für ein Mensch ist. Stell ihn nicht als Lösung aller Probleme dar, wenn du nicht die ganze Geschichte kennst." Mit diesen Worten machte sie auf dem Absatz kehrt und stürmte aus der Wohnung. Lucy wusste nicht, dass ihr Vater die Wurzel allen Übels war. Er war der CEO eines milliardenschweren Firmenimperiums und nutzte jede Chance um seine Ziele zu erreichen. Und aktuell war sein Ziel wohl, das Leben seiner Tochter zu zerstören. Alice trat aus dem Wohnkomplex in den Regen hinaus. Seit sechs Monaten lebte sie nun schon in New York, doch sie kam einfach nicht voran und war bald wohl auch noch obdachlos. In Gedanken versunken lief sie den Gehweg entlang Richtung Parkanlage und lies sich dort auf einer Bank nieder. Der Regen durchnässte ihre Kleider und vermischte sich mit den Tränen die ihre Wange entlang liefen. Eine Weile saß sie so da und starrte auf den Boden.
Das ganze Elend begann, als ihr verkündet wurde, dass sie Weston James heiraten sollte. Ihr Vater hatte an ihren Vorstellungen für ihr Leben nie Interesse.
Frauen waren in Thomas Reyes Augen nicht mehr wert wie Ware, die man eintauschen und wie Schachfiguren nutzen konnte.
"Ist alles in Ordnung?", holte sie eine tiefe, männliche Stimme aus ihren Gedanken.
Alice blickte auf und sah in das Gesicht eines unglaublich attraktiven Mannes. Seine schwarzen Haare waren vom Regen durchnässt und klebten ihm im Gesicht, seine grauen Augen erinnerten an den wolkenverhangenen Himmel. "Wie Wolken..", stammelte Alice fasziniert. "Wie bitte?", fragte der fremde mit hochgezogener Augenbraue. Die junge Frau besann sich und schaute verlegen zu Boden. "Ich mag es nicht mich zu wiederholen", knurrte der Mann, „ist alles in Ordnung?" "Mache ich den Eindruck als wäre alles in Ordnung?", gab Alice zurück. Er zuckte mit den Schultern und fragte dann: "Wie heißt du?"
Die junge Frau ignorierte ihn, stand auf und wollte gehen, doch der Fremde hielt ihre Hand fest. "Ich habe dich gefragt wie du heißt. Ich habe doch schon gesagt, dass ich es nicht mag mich zu wiederholen."
Alice versuchte seine Hand abzuschütteln, doch er war zu stark. "Lass mich los, Arschloch", rief sie, " sonst trete ich dir so fest in die Eier, dass du Sterne siehst! Ich habe keine Lust auf noch so einen arroganten Wichser, der denkt er könne sich alles erlauben." Der Mann lachte laut auf und zog Alice dann an seine Brust. "Weißt du", hauchte er in ihr Ohr, während er ihre Ohrmuschel mit der Zunge nachfuhr, "ich mag dein Feuer und ich freue mich drauf, zu sehen was du so mit meinen Eiern anstellen wirst und wir werden es beide genießen wenn es soweit ist. Aber lass mich vorher klar stellen, dass ich nicht dein Feind bin, Alice Reyes. Ich kann dir in dieser Stadt Chancen bieten, die dir sonst niemand geben kann." Mit aller Kraft stieß sie sich von seiner Brust ab und taumelte ein paar Schritte zurück. "Woher weißt du wer ich bin?", flüsterte sie verwirrt. Der Mann verschränkte seine Arme, legte seinen Kopf schief und erwiderte: " Mein Name ist Joshua Gray, mir gehören einige der Firmen, bei denen du dich beworben hast. Ich bin hier um dir zu sagen, dass du eingestellt bist. Als meine zukünftige Ehefrau."

Burn me - Verbrenne michWo Geschichten leben. Entdecke jetzt