01 | kingdom

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༻✦༺L E V A N A

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L E V A N A

Ich hasste Männer.

Jeder einzelne von ihnen war ein Sinnbild der Macht und Gewalt, die sie seit jeher über Frauen ausübten. Sie nutzten ihre Stärke, um uns zu unterdrücken, und ihre Worte, um uns zu manipulieren und zu kontrollieren.

Es wurde erwartet, dass wir still, gehorsam und gefügig waren. Wir sollten schön und unerfahren sein, freundlich und liebevoll, immer bereit, auf die Knie zu gehen oder die Beine breit zu machen, um ihre widerwärtigen Bedürfnisse zu erfüllen.

Alles andere wurde als unweiblich dargestellt und nicht toleriert.

Wir waren Beute, Objekte, Territorien; etwas, das es zu dominieren, erobern und markieren galt. Sie sahen uns als schwach, als minderwertig, als Spielzeuge, die sie nach Belieben benutzen und wegwerfen konnten.

Deshalb nahmen sie sich stets, was sie wollten, ganz ohne Rücksicht auf unsere Einwilligung, unsere Schmerzen oder unser Leid.

Wir waren dazu bestimmt, ihnen zu dienen und zu gefallen, niemals aber, frei und gleichberechtigt zu sein.

In der kranken Welt, die sie sich in ihren Köpfen aufgebaut hatten, glaubten sie, das Recht zu haben, über unsere Körper, unsere Zukunft und sogar über das Schicksal eines ungeborenen Zellhaufens zu entscheiden.

Vielleicht war genau das der Grund, warum ich es so sehr genoss, eben diese Köpfe vom Rumpf zu trennen und dabei zuzusehen, wie sie zu Boden rollten.

Und in diesem Moment war der Drang danach größer als je zuvor.

Das einzige Problem war, dass ich verdammt noch mal weder etwas sehen noch spüren konnte.

Es war, als hätte man mich in eine endlose Dunkelheit verbannt.

Die Enge um mich herum war erdrückend und nicht auszuhalten. Der metallene Boden vibrierte leicht unter mir, begleitet vom dumpfen Dröhnen eines Motors.

Ich versuchte, meine Hände zu bewegen, doch sie waren fest gebunden, genau wie meine Beine. Die Fesseln schnitten in meine Gelenke, und meine Muskeln protestierten gegen die unbequeme und ungewohnte Haltung, in die man mich gezwungen hatte.

Jeder Atemzug war ein Kampf, mühsam und schmerzhaft durch den Knebel in meinem Mund, der mir die Luft abschnürte und meinen Hals austrocknete. Die Augenbinde, die mir aufgesetzt worden war, raubte mir die Sicht. So waren meine Sinne auf das Hören beschränkt.

Mein Herz schlug schnell und hart in meiner Brust.

Panik wollte mich überwältigen, doch ich zwang mich zur Ruhe, um nicht den Verstand zu verlieren, und rief mir Artemis' Worte ins Gedächtnis: Wenn du in einer nahezu ausweglosen Situation steckst, musst du einen kühlen Kopf bewahren. Jedes Detail könnte wichtig sein.

𝐀𝐑𝐃𝐄𝐍𝐓𝐈𝐀Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt