OneShot

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Anton fuhr in der riesigen Villa auf und ab. Ihm war verdammt langweilig und dazu kam noch, dass er Hunger hatte. Den einen Gang rauf und den anderen runter. Er hoffte, dass er für seine Langeweile Aktion keinen Ärger bekam und fuhr weiter. Weiter durch die Gänge und durch große Türen. In manchen Gängen roch es übelst nach Damen Parfum, obwohl er sich gar nicht daran erinnern konnte, dass bei seiner Ankunft gestern Abend, eine Frau im Haus war. Die kühle Luft der Klimaanlage wehte um ihn und sein Board und benebelte seine Nase mit einem stechenden Geruch. Er hielt an dem Balkon und öffnete die Tür. Ein Wall heiße Luft schwappte ihm ins Gesicht und am liebsten würde er die Tür sofort wieder zuschlagen, aber die Aussicht war echt eine Entschädigung. Er stellte sich an das Geländer und stützte sich darauf.

"Hey!", eine Frauenstimme schreckte ihn aus seiner Starre. Er drehte sich erschrocken um guckte in die Augen von Lena. "Lena? Was machst du denn hier?", fragte Toni und fuhr sich durch die Haare, ganz darauf bedacht, dass sein Bandana nicht verrutschte. "Ich wollte euch besuchen", meinte Lena und umarmte Toni. Die beiden hatten sich schon länger nicht mehr gesehen. In Antons Nase stach wieder der süße Geruch von Damen Parfum. Genau das selbe hatte er vorhin auf dem Gang gerochen. "Hrm hrm!", räusperte sich Valle hinter den beiden, "ich will ja keinen stören, aber zumindest Anton sieht so aus, als ob er zur Nahrungsaufnahme bereit wäre" "Valle du bist ein Engel, ich habe Hunger wie sonst was", rief Anton und gab Valentin eine berühmt berüchtigt Brofist oder auch eine Ghetto Faust. Anton erinnerte sich noch genau daran, wie er sich auch schon auf der Weltreise mit Lena getroffen hatte. Kurz musste er lächeln und legte beim laufen einen Arm um seine beste Freundin.

"Hast du noch Bock mit zum Venice Beach zu kommen", fragte Lena, als sie und Simon in Antons Zimmerttür standen. Anton schaute auf und nahm die Kopfhörer aus den Ohren. "Klar!", antwortete er und band sein Bandana neu. Er wollte schließlich gepflegt aussehen, wenn er das Haus verließ. Er schnappte sich sein Handy und sein Board und verließ mit den beiden das Haus. Mit DAT ADAM auf den Boxen fuhren die drei die 700 Main Street auf und ab. Anton hielt Lena an der Hand und zog sie ein Stück, bis Simon aufschrieh. Er kam den beiden im Vollkaracho entgegen und rief: "Hab meine Badehose vergessen. Komme gleich. Fahrt schon mal vor!" Toni und Lena starrten ihm grinsend hinterher und fuhren weiter. Als die beiden den Strand sahen, schauten sie sich in die Augen und grinsten. Sie ließen die Boards stehen und rannten in voller Montur ins Wasser. Die elektronischen Geräte verstauten sie zuvor in Tonis Rucksack. Das kleine Wettrennen gewann keiner so richtig. Die beiden drückten sich gegenseitig unter und lachten viel. So viel Spaß hatten die beiden schon lange nicht mehr.

Simon beeilte sich und fuhr so schnell er konnte den beiden nach. Er war immer noch fleißig am DAT ADAM hören und vloggte gleichzeitig noch für seinen Reisevlog. Lena und Toni sind ihm in den letzten Jahren verdammt ans Herz gewachsen. Der salzige Geruch des Meeres stieg in seine Nase, als er sich dem Strand näherte. Von sah er, dass der Strand wie leer gefegt war. Er blickte sich um und suchte nach seinen Freunden, als er sie keine 20 Meter von ihm entfernt im Wasser herumtollen sah. Er grinste und warf sein Handtuch auf den Boden. Simon wolle die beiden lieber alleine lassen und nahm seine Vlog Kamera und begann einen neuen Vlog. "Einen ungeheuren Guten Tag wünsch ich euch. Vielleicht könnt ihr es ja sehen, da hinten", er zeigte in die Richtung, in der Lena und Toni sich gerade mit Wasser voll spritzten, "spielen Anton und Lena im Meer und ich schneide hier am Venice Beach, dem wohl schönsten Strand, an dem ich war gerade den Vlog von Gestern und versuche ihn direkt hochzuladen. Vielleicht gehe ich aber auch nochmal ins Wasser!"

Toni wollte Lena gerade Unterwasser drücken, als er von einer riesigen Welle überrascht wurde. Er wurde Unterwasser gedrückt und versuchte panisch wieder an die Oberfläche zu kommen. "Anton?", rief Lena, als sie ihn nicht mehr sah. Sie drehte sich panisch hin und her und suchte eine Spur ihres besten Freundes. "Toni!", schrie sie wieder. Anton wedelte so gut es Unterwasser ging mit den Armen und versuchte an die Oberfläche zu gelangen, doch er steckte irgendwo im Boden fest. Ein schleimiges Etwas hatte sich um seine Beine geschlungen und hinderten ihn daran, wieder aufzutauchen. Lena schrie panisch um Hilfe, doch niemand hörte sie. Simon hatte seine Kopfhörer in den Ohren, weshalb er nichts hörte. Langsam wurde Anton die Luft knapp und er versuchte sich so wenig wie möglich zu bewegen. Lena schwamm umher und suchte weiter ihrenbesten Freund, bis sie plötzlich etwas hartes zu fassen bekam. Es bewegte sich leicht unter der Berührung und fühlte sich stark nach ihrem besten Freund an. Sie zog mit aller Kraft an ihm und versuchte ihn zu befreien. Sie tauchte zu seinen Füßen und riss das etwas, was ihren besten am Grund behielt auseinander. Als sie ihn befreit hatte und Anton wieder an der Oberfläche war, war er schon nicht mehr bei Bewusstsein. Seine Lippen waren blau angelaufen und er atmete nicht. Lena, deren Tränen sich schon einen Weg aus den Augen gebahnt haben, zog ihn zur Bucht zurück. Sie robbte ihn in den Sand und schrie panisch nach Simon, der nun auch ihre Schreie hörte. Er wählte panisch den Notdienst, versuchte dabei aber Ruhe auszustrahlen. Lena versuchte sich währenddessen an Erster Hilfe. So lange war ihre Fahrprüfung auch noch nicht her. Sie blies Anton regelmäßig Luft in die Lunge und half seinem Herz beim pumpen. Simon deckte ihn mit seinem Handtuch zu und schaute immer wieder zur Straße. Viele Menschen waren nicht hier, da es ein normaler Arbeitstag für die Menschen in Los Angeles war. Wäre Anton nicht bewusstlos gewesen, hätte Lena die Berührungen mit seinen Lippen als angenehm empfunden. Eigentlich sogar als sehr schön. "Anton, bitte bleib bei mir!", flüsterte Lena zu Anton und rüttelte ihn nochmal an der Schulter. "Warum wachte er denn nicht auf?", fragte sie sich und drückte wieder auf seinen Brustkorb. "Lena! Lass das", rief Simon und zog sie weg. "Was machst du denn da?", schrie sie und versuchte sich aus Simons Griff zu lösen. "Er ist in Guten Händen. Sie können sich besser um ihn kümmern als wir", flüsterte Simon ihr zu. Er strahlte eine ungemeine Ruhe aus. "Was machen die mit Toni?", weinte Lena und schmiegte sich in Simons große Arme. "Man Simon, habt ihr das mitbekommen? Gerade ist so ein fetter Krankenwagen mit Blaulicht vom Strand gekommen", rief Valle und kam auf die beiden zu. Als er sah, dass Lena weinte, breitete sich ein ungutes Gefühl in seiner Magengegend aus. "Wo ist Anton?", fragte er energisch und wagte sich nicht sich umzusehen. "Simon", rief er mit Nachdruck. Er ging zu den beiden und rüttelte Simon an den Schultern. "Wo ist Anton verdammt nochmal?!", schrie Valle, obwohl er es sich schon denken konnte. "Toni ist im Krankenhaus", sprach es Simon dann aus. Valle ließ sich geschockt in den Sand sinken und starrte auf das Meer. "Auf wen oder was warten wir hier eigentlich noch? Auf ins Krankenhaus", sagte Valle und stand auf, "bleibt hier, ich hole das Auto. So will ich euch nicht boarden lassen."

Reyst, LenaVanille  OneShotWo Geschichten leben. Entdecke jetzt