Als ich meine Augen aufmache und meinen Kopf zur Seite drehe, schaue ich in die schönen braunen Augen von Asahi. "Hey", sagt er mit seiner warmen Stimme, "Alles ok bei dir?". "Ja alles gut. Ist mir bloß zu viel Trubel da unten.", antworte ich leise, als sollte es niemand hören. Dann grinsen wir beide und ich schließe wieder meine Augen. So nah war ich Asahi noch nie zu vor und trotzdem fühlt es sich so an, als wäre das etwas völlig Normales. Aber gleichzeitig klopft mein Herz wie verrückt und mein ganzer Körper kribbelt vor Aufregung. Nach einer Weile stupst er mich mit seinem Ellenbogen an und sagt: "Wir sollten wieder runter gehen. Die fangen schon an aufzuräumen." Ich stimme zu und wir gehen wieder zurück. Ein paar der Mädchen knuffen mich beim Aufräumen in die Seite. "Azumane also, hm?", grinst mich Suzumeda an. Ich werde rot. "Oh man, ich hätte auch gerne eine Chance bei einem der Karasuno Drittklässlern.", grummelt Otaki. "Aber Zeit für ne Freundin hat doch eh keiner von denen. Immerhin fängt bald das Frühlingsturnier an und bis dahin heißt es: Training. Training. Essen und noch mehr Training.", wirft Shirofuku ein. Dann lachen wir alle und machen weiter. Nach dem Aufräumen folgen das Packen und der Abschied. Versprechungen über Siege im anstehenden Turnier und Wiedersehen werden gemacht. Dann steigt Karasuno in den Bus. Trainer Ukai und Herr Takeda wechseln sich wieder mit dem Fahren ab, Noya und Tanaka sitzen hinter Shimizu und Hitoka auch, wenn sie sowieso nach 20 Minuten eingeschlafen sind und gar nichts von den Mädchen mitbekommen. Ich sitze am Fenster, etwas weiter hinten im Bus, habe meine Kopfhörer im Ohr und lasse die letzte Woche Revue passieren. Allein bei dem Gedanken daran, dass ich Asahi diese Woche so nah gekommen bin, werde ich rot, mein Herz schlägt wie verrückt und mir stockt der Atem. Während ich die Zeit mit ihm am Baum in meinem Kopf immer wieder abspiele, merke ich, wie die Anstrengung sich bemerkbar macht. Meine Augen werden schwer, meine Gedanken träge. Schließlich schlafe ich ein.
Als ich aufwache, merke ich, wie ich an etwas weiches angelehnt bin. Draußen ist es dunkel. Im Bus ist es still und man hört nur ab und zu ein leises Schnaufen oder Schnarchen. Noch nicht ganz wach, kuschle ich mich an mein weiches, warmes Kissen. Dann zucke ich erschrocken zusammen. Ich hatte mich zwar mit meiner Wolldecke zugedeckt, aber hatte kein Kissen. Außerdem lehne ich in Richtung des Ganges und nicht am Fenster. Schlaftrunken rappel ich mich auf und schaue auf den Platz neben mir. Mit geschlossenen Augen und leicht geöffnetem Mund sitzt Asahi neben mir. Er scheint friedlich zu schlafen. Mein Herz klopft, meine Gedanken rasen. Wann hat er sich zu mir gesetzt? Als ich weg gedöst bin, saß er noch auf der anderen Seite des Ganges oder nicht? Ich bin verwirrt. Wieso hat er sich denn zu mir gesetzt? Naja. Da ich ihn jetzt sicher nicht aufwecken werde, um ihn das zu fragen, schalte ich meine Musik aus und stecke meine Kopfhörer ein, bevor ich mich ans kalte Fenster lehne. Ich sollte es einfach genießen ihm nochmal so nah zu sein. Ich denke noch eine Weile nach, auch an die Worte von Shirofuku, dass die Spieler eh keine Zeit für ne Freundin hätten. Ich schaue wieder zu Asahi und erschrecke. Er ist wach und schaut mich direkt an und seine Hand ist jetzt kurz vor meinem Gesicht. Erschrocken und verlegen zieht er seine Hand zurück. "Du... du hattest da eine Strähne im Gesicht... und ich dachte... ich dachte du schläfst...", flüstert er stotternd. In seinen Augen sehe ich, wie unangenehm ihm das ist und dass er am liebsten weglaufen würde. Ich lächle ihn an und nicke verständnisvoll. Dann flüstre ich: "Ich bin gerade erst aufgewacht. Habe mich ganz schön über mein neues Kissen gewundert." Ich grinse und deute auf seine Schulter. Asahi erwidert das Grinsen und fasst sich verlegen an den Hinterkopf. "Du bist immer wieder zu dem Sitz hier gerutscht und aufgewacht, da dachte ich... Da habe ich mich zu dir gesetzt, damit du etwas zum Anlehnen hast.", seine Stimme klingt besorgt, als er das sagt. Mein Herz macht einen Sprung. Ich schaue ihn mit großen Augen an und atme schnell. Ich merke, wie mir warm wird und ich rot anlaufe. Zum Glück ist es dunkel. Dann nicke ich, als wollte ich mich damit bedanken und lehne mich wieder zurück in den Sitz, mein Gesicht Asahi zugewandt. Meine Augen wandern über sein Gesicht. Von seinen tief-braunen Augen, die in der Dunkelheit eher schwarz aussehen, über seine Nase zu seinem lächelnden Mund und seinem Kinn mit dem Bart, dann wieder zurück. Ich muss unwillkürlich lächeln. Er sieht unfassbar süß aus, wie er mich so wohlwollend, fast schon liebevoll ansieht. Ich merke, wie meine Augenlider wieder schwer werden und sich mein Gehirn wieder verabschiedet. Dann merke ich seine Hand in meinem Nacken, ich öffne die Augen, er zieht meinen Kopf sanft, aber bestimmt zu seiner Schulter. Ich starre hilflos in seine Augen er blinzelt mir liebevoll zu. Sein Daumen fährt mein Kinn entlang und dreht mein Gesicht nach vorne, sodass ich mich gut an ihn anlehnen kann. Seine Hand bleibt einen kleinen, unendlichen Moment an meinem Hals liegen, ich spüre das Zucken in seinen Fingerspitzen. Als er die Hand lockerlässt, streicht sie ein wenig meinen Hals entlang, bevor er sie wegnimmt. Ich bin wie verzaubert. Mein ganzer Körper kribbelt. Ich spüre immer noch jede seiner Berührungen, als lägen seine Finger immer noch an derselben Stelle. Ich kann keinen klaren Gedanken fassen, alles in mir dreht sich. Dann merke ich, wie Asahi seinen Kopf auf meinen legt und flüstert: "Ich habe dich wirklich sehr gern, weißt du." Für einen Moment vergesse ich zu atmen, mein Herz stolpert über den eigenen Herzschlag. Ich will ihn ansehen, aber ich will mich auch nicht von ihm lösen. Unsere Arme berühren sich von der Schulter bis zum Ellenbogen. Ich lege meine Hand erst zwischen uns, dann suche ich seine. Seine Hand liegt auf seinem Oberschenkel unter seiner Wolldecke, ich schiebe meine Hand unter seine und verschränke meine Finger mit seinen. Dann kuschle ich mich noch näher an ihn und flüstre schließlich, fast ohne Stimme: "Ich dich auch." Kurz danach schlafe ich wieder ein.
Hey, sagt mal gerne Bescheid, ob euch die Kapitel zu kurz sind. In den nächsten Wochen könnte es zu Verzögerungen beim Uploaden kommen. Ich muss Hausarbeiten schreiben und dummer Weise haben die Prio... :/
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Oberschul-Liebe Asahi Azumane x Fem. Reader
Hayran KurguNachdem du im ersten Jahr der Oberschule im Ausland warst, bist du jetzt wieder zurück. Du gehst auf die Karasuno Oberschule, bist in Klasse 2 - 3 und trittst als Managerin dem Jungs-Volleyball Club bei. Du bemühst dich, dich auf das Training zu kon...