07. Januar 2015, Geheimversteck, Atlanta, Georgia – Nordamerika
Ada nagelte einen Zombie mit einem Pfeil aus ihrer Armbrust an der Wand fest. Elegant entging sie den schmierigen Griffeln eines anderen Zombies mit einem einhändigen Ratschlag nach hinten und kickte dabei dem Untoten gegen den ranzigen Unterkiefer, der dadurch nun schief hing.
Auf der Etage wimmelte es nur so von Infizierten, und minütlich tauchten von irgendwoher neue auf. Es wäre andernfalls aber ja auch viel zu einfach gewesen, weswegen es absehbar gewesen war, dass sich ihnen beim Aufstieg etwas entgegen stellen würde.
Claire zerfetzte mit ihrer Schrotflinte das Gesicht eines Zombies, der dann rücklings über die Brüstung stürzte. Als sie einen Schritt zurück trat, stieß sie mit Ada zusammen.
Wong grinste als sie Redfields Schwester im Rücken spürte. Kurz huschte ihr Augenmerk rüber zu Leon, der wacker kämpfte und einen Zombie nach dem nächsten mit einer gezielten Schussabfolge aus seiner Pistole niederrang. Leons knallharte Präzession war bemerkenswert.
Er tauchte unter einem Angriff hinweg, indem er sich fallen ließ, zog sein Bein über den Boden und brachte den Zombie so zu Fall, ehe er ihm eine geschmeidige Kugel durch die Schädeldecke verpasste, ohne hinzusehen. Rasant erhob er sich, versenkte die nächste Kugel zielgenau in einem Infizierten und wirbelte herum, als ein Angreifer ihm in den Rücken fallen wollte. Die Kugel zertrümmerte aus nächster Nähe das Gesicht des Untoten.
Leon hatte ein so weiches Herz, war voller Sanftheit und oft auch von Zweifel geplagt, da die Vergangenheit ihn nie vollends loslassen wollte, und doch war er in solchen Momenten so gnadenlos fokussiert, sodass Ada mehr als nur Bewunderung empfand, ihm dabei zuzusehen.
Kennedy streckte sein Bein aus und kickte ein Zombie hinfort, dessen gespreizten, ausgestreckten Finger ihn fast berührt hätten. Leon konnte von Glück reden, dass er die Schmerzen in seinem Bein, durch die leichten Verletzungen, die er beim Angriff auf das DSO-HQ zugezogen hatte, kaum noch spürte. Ein dezentes Ziehen in der Muskulatur war alles – ein Überbleibsel seiner Prellungen und Verstauchung, das nicht weiter der Rede wert war. Außerdem tat das Adrenalin sein Übriges, um diese Kleinigkeiten völlig in den Hintergrund zu drängen. Er konnte froh sein, sich das Bein damals nicht gebrochen zu haben, denn dann hätte auch kein Adrenalin-Cocktail mehr ausgereicht, damit er nun hier anwesend sein könne, denn andernfalls hätte er das hier aussitzen müssen. So jedoch war er kaum in seiner Bewegung eingeschränkt.
„Geh weiter und finde Redfield. Wir machen das hier", warf Ada entschieden über die Schulter zu Claire, da die beiden unverändert mit dem Rücken sich gegenseitige Absicherung verliehen, da sie so nicht von einem Gegner hinterrücks überrascht werden konnten.
Das alles kostete nämlich viel zu viel Zeit. Zumal die Welle an Gegner nicht aufhören wollte. Sie würden Claire also ein Zeitfenster verschaffen und die Zombiehorde in Schach halten, während sie weiter vorstoßen konnte, um ihren Bruder zu finden.
„Sie hat recht. Geh und rette Chris", bekräftigten Leon, Helena und auch Sheva.
Claire zögerte jedoch, da ihr der Gedanke nicht behagte, dass sie sich mehr und mehr voneinander trennten und abkapseln ließen. Erst Jill und Carlos, und jetzt wollten auch noch Ada, Leon, Helena und Sheva zurückbleiben, um es mit dieser Masse an Infizierten allein aufzunehmen. Irgendwie grenzte das schon an Aufopferung – zumindest bekam Claire dieses dumpfe Gefühl nicht los, das ihr Unbehagen und vor allem Befürchtungen bescherte. Sie wollte auf keinen Fall, dass sich irgendwer hier opfern musste. Diese schrecklichen Bilder, die allein der Gedanke und die Möglichkeit einherbrachten, ließen sie zaudern.
„Aber-", setzte Claire daher protestierend an, weswegen Sheva eingrätschte.
„Amelia weiß, dass wir kommen. Dir bleibt vermutlich nicht viel Zeit, um Chris zu retten", bekräftigte sie, denn es bestand durchaus die naheliegende Gefahr, dass wenn Amelia merkte, dass sie am verlieren war und sie zu nahe kämen, dass sie dann Chris töten würde, um wenigstens einen Sieg und Genugtuung errungen zu haben, falls sie ihn nicht schon längst getötet hatte.
DU LIEST GERADE
Operation Darkness || A Nivanfield Story [Resident Evil] - Band 3
Fiksi PenggemarWARNUNG: Hierbei handelt es sich um das Sequel zur Geschichte: Resident Evil: Code Nivanfield und somit um Band 3 meiner Trilogie! Einst der Stolz von Chris Redfield und die Zuversicht auf Sicherheit, wurde das Ansehen der BSAA befleckt aufgrund der...