A fateful mission

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Über ein Jahr war nun seit meiner Hochzeit vergangen. Ich hatte bereits die dritte Fehlgeburt hinter mir, welche mir immer noch schleppend zu schaffen machte. Asahi hatte mich aus meinen vier Wänden in die Sonne geschliffen, nachdem ich mich mal wieder vollkommen zurückgezogen hatte. Wir gingen nebeneinander spazieren, da deutete er auf eine Bank. Er sah mir nämlich an, dass ich den Tränen nahe war.
Kaum saßen wir, ließ ich alles heraus. Der Schmerz war zu unerträglich für mich. Asahi nahm mich sofort in den Arm und ich weinte in seinen Kimono. Meine Erinnerungen schossen mir augenblicklich durch den Kopf.
Mein Körper beendete die ersten beiden Schwangerschaften schon nach fünf oder sechs Wochen. Ich bekam meine Blutungen und damit wurde der kleine Krümel, der eigentlich in mir heranwachsen sollte, aus mir entfernt. Das war schon sehr deprimierend, wenn ich mir im Vergleich Mako ansah. Die war bereits mit ihrem zweiten Kind schwanger. Ich versuchte es also mit Riku ein drittes Mal. Meine Tante Taira betete jeden Abend zu den Ahnen, dass es dieses Mal klappen sollte. Nachdem ich erfahren hatte, dass es funktionierte, tat ich alles, was mir guttat. Ich regte mich über fast nichts mehr auf, ging viel spazieren, trank viel Tee und so weiter. Alles sah danach aus, als würde es tatsächlich hinhauen. Ich war schon länger schwanger als die beiden Male davor. Das stimmte mich richtig glücklich und ich war zuversichtlich. Meinem Mann Riku konnte man das ebenfalls ansehen, wie sehr er sich freute. Doch das Schicksal machte seine eigenen Pläne. Ich wachte eines Nachts auf und suchte das Bad auf. Ich lief den Gang entlang und spürte plötzlich ein Ziepen im Unterleib. Sofort fasste ich mir mit meiner Hand dorthin. Die Angst, es zu verlieren, kam in mir hoch. Ich beruhigte mich, entspannte ein wenig und machte ein paar Atemübungen. Danach ging es zum Glück wieder. Ich setzte meinen Weg fort. Schob die Tür auf und machte gerade einen Schritt ins Bad, da überfiel mich ein gewaltiger Krampf. Ich krümmte mich, hielt mich am Türrahmen fest und musste unweigerlich pressen. Ich quiekte vor Schmerz auf und fasste mir an den Bauch. In dem Moment passierte es. Mit dem nächsten Krampf drückte ich mein Ungeborenes heraus und mit ihm ein Schwall an Blut. Ich wollte all dies nicht und griff mir zwischen die Beine, um es aufzuhalten. Doch es war zu spät. Ich sah den kleinen, noch unförmigen Klumpen in meinem eigenen Blut unter meinen Füßen. Mit meiner blutverschmierten Hand fasste ich mir ins Gesicht. Meine Augen waren vor Schock geweitet und ich sank zu Boden. Ich schrie mir die Seele aus dem Leib, da ich es nicht glauben konnte. Nicht schon wieder ... Riku wurde schreckhaft wach und eilte zu mir hin. Er sah das Blut und zählte eins und eins zusammen. Mein Mann hatte die größte Mühe, mich wieder zu beruhigen. Danach wollte ich die nächsten Wochen niemanden mehr sehen. Ich zog mich komplett aus dem Alltag zurück. Ich lebte nicht mehr, sondern funktionierte nur noch von Tag zu Tag ...
Dies ging so lange, bis mein bester Kumpel nicht mehr mit anschauen konnte, wie ich mich immer mehr verlor.
Asahi, der im Übrigen ziemlich groß war, athletisch gebaut, weißes Haar und strahlend blaue Augen hatte, hörte mir geduldig zu. Er wartete, bis ich aufgehört hatte zu weinen und ich anfing, ihm alles zu erzählen. Letztlich seufzte er nur. Asahi versuchte, die richtigen Worte zu finden.

Das tut mir sehr leid für dich. Ich weiß, dass ich das nicht nachempfinden kann, was du durchmachst, aber ich kann auch nicht tatenlos zusehen, wie du immer weiter kaputtgehst ...", sagte er mit getrübter Stimme.

Ich konnte nichts erwidern, denn ich wusste, dass es ihm nahe ging. Ich wusste auch, dass er etwas für mich übrig hatte und sich deshalb so viele Sorgen um mich machte. Wir liefen mittlerweile weiter, um uns die Beine zu vertreten. Ein klein wenig fühlte ich mich schon besser, aber das reichte noch lange nicht aus.

Hey! Lass uns etwas essen. Vielleicht kann ich dich auf andere Gedanken bringen", er grinste mich schief an.

Mir war gar nicht danach, aber es ausschlagen konnte ich dem Weißhaarigen auch nicht. Er lud mich sogar ein. Also setzten wir uns in ein kleines Restaurant und bestellten Ramen. Nun war ich gespannt, wie er es vollbringen wollte, mich abzulenken. Asahi schaute mich an. Manchmal verlor ich mich in seinen außergewöhnlichen Augen.
~Wie kann man nur kein Interesse daran haben, weder eine Frau zu heiraten noch Nachwuchs zubekommen ... na ja, zum Glück war seine jüngere Schwester besser darin ... die war genauso wie Mako, fleißig dabei~, ging es mir noch durch die Rübe.

By the will of destiny - Jujutsu Kaisen FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt