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༻✦༺L E V A N A

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L E V A N A

Bislang hatte ich das zweifelhafte Vergnügen gehabt, drei spezielle Sorten von Männern in den unterschiedlichsten Ländern kennenzulernen, da sie blöderweise überall auf der Welt zu finden waren, ganz unabhängig von ihren kulturellen Unterschieden.

Da waren zunächst die, die ein einfaches Nein nicht akzeptierten. Sie konnten mit einer freundlichen Ablehnung nicht umgehen, sodass sie daraufhin noch aufdringlicher wurden, als ob sie glauben würden, unsere Meinung durch ihre Penetranz ändern zu können. Sie nannten sich hartnäckig, doch ich nannte sie Gnome – klein, lästig und beschränkt.

Dann gab es die, die nicht anders mit Zurückweisung umgehen konnten, als ihr verletztes Ego mit Beleidigungen zu schützen. Sobald sie merkten, dass wir kein Interesse an ihnen hatten, verwandelten sie sich in giftige Kobolde, die uns als Hässlich bezeichneten, obwohl sie uns zuvor mehrere Komplimente gemacht hatten.

Und schließlich traf ich auf jene, die ihre eigenen Partnerinnen verrieten. Männer, die ihren Frauen ohne Reue untreu waren und nach sogenannten neuen, lustvollen Abenteuern strebten. Diese Zwerge logen, betrogen, zerbrachen jegliches Vertrauen und warfen ihre langjährigen Beziehungen für nichts aus dem Fenster.

Diese drei Typen – Gnome, Kobolde und Zwerge – waren mir nur allzu bekannt. In Bars und Clubs waren sie mir oft begegnet, weshalb ich mich von ihnen distanzierte, sobald ich erkannte, zu welcher Kategorie sie gehörten.

Nun musste ich allerdings feststellen, dass ich auf eine ganz neue und offenbar äußerst seltene Sorte von Mann gestoßen war, und das gefiel mir ganz und gar nicht.

Er war anders. Anders auf eine Art, die mich alarmierte, und das nicht nur, weil er ein Mensch war, der seltsamerweise aus meinem Land stammte, wie das kleine Mädchen behauptet hatte.

Er war zugleich auch jemand, der die Grenzen nicht bloß überschritt, sondern sie völlig ignorierte. Er war jemand, der Schmerz reaktionslos ertragen konnte und sich von Provokationen nicht aus der Fassung bringen ließ. Er war jemand, der mir und Ardentia den Krieg erklärt hatte und Schusswaffen unfassbar gut handhaben konnte.

Ich wünschte, ich wäre ihm nie begegnet, aber da die Götter es anders gewollt hatten, blieb mir wohl nichts anderes übrig, als ihm ebenfalls einen Namen zu geben.

Ardentis mochte er sich zwar nennen, doch Hund erschien mir weitaus treffender für ihn.

Dieses Wort würde er aus meinem Mund hören, bevor ich ihn ermordete. Es musste möglichst schnell geschehen, damit er niemandem Schaden zufügen konnte.

Ich will nämlich nicht herausfinden, zu welchen boshaften Dingen er fähig ist...

Er hatte unbedingt gewollt, dass ich ihn ernst nahm und als eine Gefahr ansah, also kam ich seinem Wunsch entgegen. Ich hatte ihn gewarnt und verschonen wollen, aber wer nicht hören konnte, musste fühlen. Statt also weiterhin darauf zu hoffen, dass er sich von mir fernhielt – was er sowieso nicht tat – beschloss ich, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.

𝐀𝐑𝐃𝐄𝐍𝐓𝐈𝐀Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt