59 - Arete Villa, Cress Schlafzimmer

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Einen Teufel würde er tun und in den Palast zurückkehren, wenn sogar seine Schwester, die sich aus dem politischen Alltag scheinbar so klaglos zurückgezogen hatte, herausgefunden hatte, dass in der Villa etwas vor sich ging. Beziehungsweise ihr Ehemann, der Herzog von Eredia. Julian stieg die Treppe des Anwesens hinauf, von der er seine Schwester gerade noch herunterbekommen hatte. Die Wachposten entließ er. Mit den zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen würde sich keine Motte auf der Insel bewegen, ohne, dass er es wusste. Draußen in der Dunkelheit saßen nun Finjas und seine Männer und beobachteten das Wasser des Sees. Wie er sie beobachtete. Cress Cye schlief tief und fest, die Decke bis zur Nase hochgezogen. Er setzte die Krone auf den Nachtisch. Die Ohrringe waren zu lang, mit denen konnte er nicht schlafen. Sie funkelten sogar im Halbdunkel, als er sie ablegte. Genau, wie die Orden an seiner Uniform. Der lange saphirblaue Umhang fiel mit einem leisen Geräusch zu Boden. Julian legte sich in vollem Ornat auf die andere Seite des Betts und spürte, wie die Matratze unter ihm nachgab. Die Stille des Zimmers war die eigentliche Wohltat nach dem Lärm des Fests und dem Gespräch mit seiner Schwester. Er beobachtete das Auf- und Ab der Decke und versuchte im gleichen Rhythmus zu atmen. Es dauerte lange, bis sich sein Puls beruhigte. Es war knapp gewesen. Dominique hätte sie finden können. Was er dann getan hätte, wusste er nicht genau. Für viele Szenarien hatten sie Schadensbegrenzungen, die sie Anstoßen würden wie eine Reihe Dominosteine. Nicht für dieses. Irgendwann schlief er doch ein und träumte davon, in einen bodenlosen Abgrund zu fallen. Nur wachte er dabei nicht mehr auf, wie er es früher getan hatte. Er fiel und fiel immer weiter und die Felswände kamen links und rechts näher, um ihm die Luft abzudrücken.

Skythief - Gefallene Sterne [2024 Version]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt