Kapitel 51: Der Urlaub ist vorbei

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Hallo liebe Leser, hier ist das vorläufig letzte Kapitel meiner Geschichte. Leider habe ich ja sehr wenig Kommentare und Ideen von euch bekommen. Vielleicht hätte ich sonst noch ein paar Kapitel mehr geschrieben.


Am Montagmorgen weckt mich Mama. Die Pampers ist trocken.

Beate: „Aufstehen! Ab aufs Klo und frische Windel. Es geht wieder in den Kindergarten."

Anne: „Die ist trocken, soll ich trotzdem eine frische anziehen?"

Beate: „Nö, wenn die noch in Ordnung ist, nicht. Aber wenn die verklumpt ist oder so, kannst du natürlich ne frische haben."

Im Kindergarten haben die jetzt ein Regal so hingestellt, dass man außen rum laufen muss, wenn man sehen will, was dahinter ist. Okay, das ist auch nur so hoch, wie die Wände der Klos. Die Erzieherinnen können drüber schauen, aber ob ein Kind dahinter steht, sehen die natürlich auch nur, wenn sie direkt daneben stehen.

Steffi: „Hier kannst du alleine deine Windel wechseln, also wenn nur Pipi und kein Stinker drin ist. Bei Stinker musst du natürlich Bescheid sagen."

Anne: „STEFFI! Ich mach doch kein Stinker in die Windel."

Na ja, so ganz stimmt das natürlich nicht, aber im Kindergarten will ich den lieber aufs Klo machen.

Steffi: „Entschuldigung. Na ja, und wie der Windeleimer funktioniert, weißt du ja. Und Hände waschen nicht vergessen."

Im Kindergarten mache ich es wieder ungefähr so wie vor dem Urlaub. Also wenn ich keinen Pipi Unfall habe, gehe ich am Vormittag einmal aufs Klo. Dann hält die Windel bis nach dem Mittagessen, wenn schon viele Kinder weg sind. Nach dem Mittagessen ziehe ich dann eine frische an und meistens habe ich dann Mittags auch keine Lust aufs Klo zu gehen und ziehe noch mal eine frische an, wenn wir mit Aufräumen fertig sind und die ersten Kinder abgeholt werden.

Am Mittwoch kommt Mama schon direkt nach dem Mittagessen. Das hat sie zwar morgens schon gesagt, aber ich erschrecke trotzdem, weil ich es schon wieder vergessen hatte. Wir haben heute Mittag den Termin bei Dr. Schneider. Ich kann mir nicht merken, wie Mama den nennt, ich habe einfach Kinder-Pipi-Doktor dazu gesagt.

Beate: „Hallo Anne, können wir los? Gehst du noch mal schnell ins Bad?"

Ich verabschiede mich von Annika und Steffi und gehe ins Bad.

Von der Untersuchung bei Dr. Schneider mag ich nicht so genau erzählen. Der hat auch erst mal ganz viel gefragt und dann gab es auch so eine Ultraschalluntersuchung. Er hat mir dann erklärt, dass er da noch so einen komischen Schlauch hat, mit dem er da rein kann, wo mein Pipi raus kommt und dann sehen kann, ob in meiner Blase alles in Ordnung ist. Für die Untersuchung durfte ich mich aber bei Mama auf den Schoß setzen. Mama hat eine ganz große Plastikfolie angezogen bekommen und ich musste alles bis auf das T-Shirt ausziehen. Das hat sich voll komisch angefühlt und am Schluss hat mich Mama mit einem Waschlappen am Waschbecken gewaschen. Dann gab es eine frische Windel und ich durfte mich anziehen. Später hat das Pipi machen ein bisschen weh getan. Dr. Schneider hat gesagt, das ist normal und meistens nach dem zweiten Mal weg. Wenn es Morgen noch weh tut, muss ich aber Bescheid sagen.

Am Ende hat er uns gesagt, dass Frau Dr. Will das richtig erkannt hat und dass es gut sein kann, dass das Problem in ein paar Jahren von alleine weg geht. Ich darf jetzt jedenfalls erst mal weiter Windeln benutzen oder aufs Klo gehen, wie ich will und Mama hat ein Rezept bekommen, dass die Windeln von der Krankenkasse bezahlt werden.

Leider reden die Erwachsenen da wohl ziemlich oft drüber, obwohl ich das eigentlich nicht will und ohne dass ich das weiß. Zum Beispiel war ich bei Julia auf dem Kindergeburtstag und ihre Mama hat mich zwischendurch in die Küche geholt und leise gefragt, ob ich schon eine frische Windel brauche.

Wir waren auch mit den Wackelzähnen die Schule besuchen. Da hat Kathi mir vorher gesagt, dass sie Windeln für mich mit nimmt. Die hat sie in ihren Rucksack gepackt. Die habe ich aber nicht gebraucht, ich bin in der Schule ein mal aufs Klo. Das ist aber nicht so schön wie im Kindergarten, okay, Klos sind sowieso nicht schön, aber in der Schule hat es auf dem Klo mehr gestunken und die Klos sind größer.

Tante Helga, Oma und Opa wissen inzwischen natürlich auch schon bescheid. Das war mir auch arg peinlich. Besonders als ich das erste Mal mit Pamers bei Helga auf dem Schoß saß. Aber keiner hat mich ausgelacht und keiner behandelt mich wie ein Baby. Tante Helga hat gefragt, ob sie mich mal wickeln darf, aber da habe ich gesagt, dass ich das normalerweise selber mache.

Das mit den Windeln ist ganz schnell normal geworden und keiner sagt noch was dazu. Mama und alle anderen sagen inzwischen auch wieder: ‚Anne und Mark, geht ihr bitte noch mal aufs Klo? Wir fahren gleich...' Natürlich weiß Mama, dass ich dann meistens nicht aufs Klo gehe weil die Pampers eh nicht mehr trocken ist aber sie weiß auch, dass ich dann noch mal Pipi mache und danach mit frischer Windel aus dem Bad komme.

Wie praktisch das mit Windel ist, habe ich auch wieder gemerkt, als wir uns den Kerwe-umzug im Nachbardorf angeschaut haben. Für alle, die nicht wissen was Kerwe ist: Bei manchen heißt das Kirchweih. Da gibt es ein Karussell auf dem Dorfplatz und einen Umzug, so ähnlich wie ein Fastnachtsumzug. Jedenfalls standen Mama, Papa, Mark und ich und Maren und Annika und Ute und Martin am Straßenrand und Annika musste irgendwann dringend Pipi. Da gab es aber kein Gebüsch und auch kein Klo in der Nähe. Nach einer Weile hat Ute dann gefragt, ob sie eine „Unterhose" von mir anziehen würde. Annika hat ein Kleid angehabt und darunter eine Leggins. Ute hat ihr die Leggins mit der Unterhose dann einfach runter gezogen und Annika ist aus den Sandalen raus geschlüpft und aus der Leggins. Mama hat Ute dann die Hochziepampers gegeben und Annika ist mit rotem Kopf rein gestiegen. Sie ist dann kurz in die Hocke und dann war sie nicht mehr zappelig. Ute hat ihr dann die Leggins wieder hin gehalten und gesagt, sie soll die bitte wieder anziehen, damit später auf dem Karussell keiner ihre Unterhose sieht. Später auf dem Karussell hat sie mir gesagt, dass sie beim Hinsetzen erschrocken ist, als sie die Windel gespürt hat, weil sie die inzwischen ganz vergessen hatte.

Eigentlich habe ich seit dem Urlaub immer Windeln an. Nur nicht, wenn ich im Schwimmbad bin und natürlich, wenn ich gerade Dusche und so. Mark macht weiterhin seinen Stinker in die Windel und hat seinen Schnuller im Mund, wenn er denkt, es sieht keiner außer uns. Okay, Timo hat es mitgekriegt und seit dem hat er ihn manchmal auch im Mund, wenn Timo zum spielen da ist.

Im Sommer hat Mama einen Termin in der Schule ausgemacht. Meine Klassenlehrerin, Frau Schmied, hat mir erklärt, dass es in der Schule keinen Wickeltisch gibt, aber das wusste ich schon. Mama hat ihr erklärt, dass die Windel normalerweise den ganzen Vormittag hält und in der ersten Klasse habe ich ja nur von acht bis zwölf Schule. Nur wenn ich Sport habe, wäre es besser, wenn ich in der großen Pause eine frische Windel anziehe, durch die viele Bewegung verklumpt die schneller. Dafür habe ich im Klo von den Lehrern, neben dem Lehrerzimmer ein Fach. Da liegt jetzt eine Tasche mit Windeln und Ersatzkleidung. Normalerweise dürfen da Kinder nicht rein, aber für mich gilt eine Ausnahme.

Ein paar Freundinnen von mir, haben inzwischen gemerkt, dass ich wieder Windeln anhabe. Die sind aber alle ganz tolle Freundinnen und haben mich nicht ausgelacht. Denen ist eigentlich egal, was für Unterwäsche ich anhabe. In der Schule hat dann mal jemand aus der dritten Klasse gelacht aber die meisten Kinder fanden das nicht gut, dass er gelacht hat und eine Lehrerin hat auch mit ihm geschimpft.

Ich denke, ich höre hier jetzt erstmal auf zu erzählen. Vielleicht schreibe ich euch irgendwann, wie es weiter gegangen ist. Aber wie heißt es so schön?

Dies ist nicht das Ende. Dies ist nicht mal der Anfang vom Ende, aber vielleicht ist es das Ende vom Anfang. (Dann dürft ihr mal noch raten, aus was für einem Film der Satz ist.)

Anne trägt wieder WindelnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt