Ich hatte gerade eingecheckt und lief durch Tokyo-West. Es fing an zu regnen und ich beschloss mich in ein kleines Café zu setzen. Die Szene von heute Morgen, bevor ich aufbrach, triggerte mich immer noch ein wenig. Ich hatte nach meiner morgendlichen Joggingrunde in der Schule Bescheid gegeben, dass ich für zwei Tage nach Tokyo reise. Der Direktor Gakuganji machte mir erst einmal eine Ansage, wie ich so etwas nur könnte und ich dürfte nicht solche spontanen Entscheidungen treffen. Ich erinnerte den alten Sack nur zu gerne daran, dass ich den Scheiß bei denen nicht machen müsse und wir uns auf freiwilliger Basis trafen. Die haben genug gute Jujutsu Sorcerer, die meinen Part übernehmen könnten. Noch dazu kam, dass die es doch wohl schaffen sollten, zwei Tage, ohne mich klarzukommen.
~Außerdem, was denkt der eigentlich, mit wem der hier redet?! Wenn dieser verbissene Greis wüsste, dass ich von Michizane Sugawara persönlich ausgebildet wurde, würde der nicht so mit mir umspringen ... Aber leider muss ich dadurch. Ich entschied mich schließlich bewusst dafür, das für mich zu behalten ...~, mir entkam ein Seufzen.
Ich trank meinen grünen Tee aus, zahlte und machte mich wieder auf den Weg. Ein Regenschirm wäre nicht schlecht gewesen. Denn meine Uniform, wenn man sie so nennen konnte, bestand nur aus einer kurzen schwarzen Shorts in Lederoptik, dazu eine schwarze Neckholder Weste, die mehr ein BH Ersatz war, denn sie bedeckte nicht ganz meinen Bauch. Darüber trug ich einen dunkelblauen Cardigan, der mir bis zu den Kniekehlen ging und somit meine Sai, welche ich an den Oberschenkeln trug, super verdeckte. An den Füßen trug ich hübsche fliederfarbene Chelseaboots mit schwarzer Sohle. Man muss natürlich Akzente setzen. Meine mittellangen blauen Haare hatte ich zu einem Zopf zusammengebunden. Ich lief gemütlich die Straße entlang und blieb vor Schildern stehen. Das eine zeigte nach rechts. In dieser Richtung kam man zu einem Park und dort war auch der nächste Stadtteil bereits ausgeschildert und wenn man nach links ging, kam man zu einer Erziehungsanstalt. Etwas ließ mich nicht los. Zwei Personen gingen an mir vorbei und ich hörte, wie einer von ihnen sagte, dass bei der Anstalt etwas passiert sei. Damit stand die Entscheidung fest. Auf in die linke Richtung.
Mein Bauchgefühl hatte recht. Ich sah von Weitem, wie sich ein Vorhang auflöste. Somit beschleunigte ich meinen Schritt, da es noch ein gutes Stück zu laufen war. Je näher in dem Ort kam, desto mehr stieg dieses unangenehme und mulmige Gefühl in mir auf. Ein Gefühl, das ich damals bereits hatte. Es war mir nur allzu vertraut. Ich blieb für einen Moment stehen. Konzentrierte mich voll und ganz auf meine Umgebung. Ich nahm alles um mich herum wahr. Das Herabfallen der Regentropfen, wie sie auf dem Boden aufschlugen, den leichten Wind, der durch die Bäume und Sträucher wehte, das Rascheln der Blätter, meinen eigenen Atem und das feste Schlagen meines Herzens. Da war noch etwas. Etwas Altbekanntes, von dem ich glaubte, dass das nicht mehr da war. Ich setzte mich wieder in Bewegung. Ich sah eine große Schlange, die etwas im Maul hatte, aber ich konnte es nicht erkennen. Eine Flugchimäre war auch kurz da.
~Jetzt aber schnell!~, dachte ich kurz und fing an zu laufen. Ich hörte noch einen Krach und kurz bevor ich ankam, blieb ich wie versteinert stehen. Es lief mir eiskalt den Rücken runter. Der Schauer, der durch meinen Körper fuhr, erschütterte mich. Konnte das wirklich sein? Nach all den Jahrzehnten spürte ich seine böse Aura wieder. Sofort kam mein innerlicher Konflikt hoch.
~Wenn ich mich jetzt zu erkennen gebe, weiß er, dass ich auch noch lebe ... will ich das?! Ich weiß es nicht ... immerzu hatte ich meine Ruhe und lebte in den Tag hinein ...~, ging es mir durch den Kopf. Noch mehr von diesen Gedanken und ich bekam Kopfschmerzen. Würde es nach mir gehen, würde ich so vieles nicht wollen, aber wenn dort jemand in Gefahr war, dann musste ich einschreiten. Also schüttelte ich meine Starre ab und lief los.
Ryōmen Sukuna war gerade dabei einen Jungen mit den dunklen Haaren zu provozieren.„Zeig mal, was du kannst, Megumi Fushiguro!", rief er noch.
Da sah der Junge mich. Sein Blick verriet mich, aber ich war nicht mehr weit entfernt. Sukuna wollte sich gerade umdrehen, da stand ich bereits an seiner Seite und rammte ihm mein Sai durch den Unterkiefer in den Kopf hinein. Sein Blut floss mir die Hand herunter. Genau wie damals trafen sich unsere Blicke und ich konnte in seinem erkennen, wie überrascht er war, mich zu sehen. Ich zog mein Sai heraus, da Sukuna dabei war nach meiner Hand zugreifen. Ich kam ihm zuvor, packte stattdessen seine Hand, wirbelte ihn herum und ließ ihn in die Wand des Gebäudes einschlagen. Der Dunkelhaarige musterte mich genauestens.
~Sie ... sie hat ihn erwischt ... ?!~, dachte der Junge sich.
Ich hörte ein böses Lachen und der König der Flüche trat aus den Trümmern heraus.
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By the will of destiny - Jujutsu Kaisen FF
FanfictionEs war, als treibe das Schicksal einen schlechten Scherz mit mir. Ich wollte nichts weiter als mein Leben als Jujuzistin leben, Missionen abschließen und gelegentlich an der Schule unterrichten. Mit meinem Mann eine Familie gründen und glücklich sei...