05.Fiebernde Fantasien

192 18 24
                                    

Pov.Basti:
Den zweiten Tag wachte ich in diesem Krankenhausbett auf und diesmal lag Kevin noch seelenruhig neben mir. Es war 09:27 und es wurde auch langsam Zeit von hier zu verschwinden, ihn mit zu mir zu nehmen und am liebsten für immer dort festzuhalten.

Ich rutschte näher an ihn heran, so das ich ganz nah an seinem Gesicht lag. „Kevin.". Meine Hand legte sich auf seinen Hals und strich mit dem Finger sanft über seine Wange. „Du bist so schön.", flüsterte ich, obwohl ich es auch hätte durch den Raum schreien können. Von meinen Worten würde er sicher nicht wach werden.

„Ich liebe dich.". Meine Finger fuhren vorsichtig über die Narbe hinter seinem Ohr. „Es tut mir leid das ich dir das nicht eher sagen konnte.", seufzte ich. „Ich hatte Angst du würdest es nicht verstehen.". Langsam lief mir eine kleine Träne über die Wange. „Ich dachte du würdest mich verstoßen. Wer weiß, vielleicht würdest du das sogar.". Ein erneutes seufzten. „Du hast ja keine Ahnung.".

Meine Finger glitten nun in seine Haare und wickelten kleine blonde Strähnen ein. Die blonden Haare standen ihm so unfassbar gut. Zugegebener Maßen hatte ich das viel lieber als seine Naturhaarfarbe. Zum verlieben.

Ich hatte mich verliebt. Nicht heute, nicht gestern, sondern schon vor einer ganzen Weile. Und die ganze Unfall-Geschichte hatte es eigentlich nur verschlimmert. Jetzt musste ich auf ihn aufpassen. Er brauchte mich mehr denn je. Gestern wäre er beinahe unter einem scheiß LKW gelandet und ich hatte dabei fast einen verdammten Herzinfarkt erlitten. Bei dem Gedanken zog sich alles in mir zusammen. Ich musste ihn beschützen.

Deswegen fand ich es auch keineswegs unattraktiv das er nichts mehr hörte. Das bewies mir nur das ich ihn umso mehr liebte. Von mir aus könnte er auch 3 Beine und 5 Arme verlieren und dabei hatte er nichtmal so viele Gliedmaßen. Ich würde ihn trotzdem lieben. Denke ich.

Wenn ich weiter so viel nachdachte würde mir bestimmt in den nächsten Minuten der Kopf platzen. Würde er mich auch ohne Kopf mögen? Wie würde Kevin reagieren wenn ich einen solchen Unfall gehabt hätte? Würde er genauso denken wie ich?

Ich schüttelte den Kopf. Was zum Teufel dachte ich da? Es fühlte sich langsam an wie ein verdammter Fiebertraum. Reiß dich zusammen Bastian. Er verliert keine 5 Arme, schließlich hat er nur 2, ich verliere nicht meinen Kopf und hatte auch keinen Unfall. Wach auf Basti.

Statt mir, wachte eher Kevin auf und sah mich jetzt an. Er sah besorgt aus. Was hatte er denn jetzt? Fieber? Eine Allergie gegen Ziegen? Hat er einen Arm verloren? Ein Bein? Zwei Beine? Oh mein Gott. Mein Kopf glühte, es fühlte sich an als würde von innen etwas gegen meine Schädeldecke drücken. Ich bekam Panik. Etwas schnürte mir die Luft ab. Ich konnte nicht atmen.

Kevin setzte sich auf und legte eine Hand auf meine Brust. Ich sah zu ihm auf. Meine Atmung ratterte. „Basti, was ist verdammt nochmal los? Du hyperventilierst. Bitte atme.".

Er redete? Hatte er mit mir gesprochen? „Basti, alles ist gut.". Er legte beide seiner Hände an meine Wangen und sah mich eindringlich an. „Atmen.", sagte er. Ich schnappte heftig nach Luft und konnte mich im Anschluss ein wenig beruhigen. Atmen. „So ist es gut. Was ist los?", fragte er und hielt mir sein Telefon vor.

‚Würdest du mich auch ohne Kopf mögen?', tippte ich schnell, während meine Atmung sich ebenfalls wieder verschnellerte. Er würde nicht oder? Kevin sah verwirrt auf die Nachricht. Dann packte er mich an den Schultern und sah mir tief in die Augen. „Basti, deinem Kopf geht es wunderbar. Der sitzt bombenfest. Es ist alles dort wo es hingehört.". Anschließend wanderte seine Hand zu meiner Stirn. „Du hast Fieber.", stellte er fest und strich sanft über mein Gesicht. „Alles ist gut, okay?". Ich nickte. Alles war gut.

Kevin stand vom Bett auf und lief zu seinem Rucksack. Ich blickte auf. Beine, Arme. Alles dran. Er stand an dem Tisch, ohne jemanden der ihn auffangen würde, wenn er ohnmächtig werden würde. Er stand da ohne Schutz und ich lag hier rum. Gerade als ich mich aufrichten wollte sah Kevin erneut zu mir. „Nah, du bleibst jetzt kurz liegen. Nimm die, die senkt das Fieber, haut dich aber wahrscheinlich ein bisschen um.". Kevin hielt mir eine ovale Tablette und ein Becher Wasser hin.

Nach ein paar Minuten hatte ich mich vollends beruhigt und wie Kevin gesagt hatte fühlte ich mich wie frisch aus einer Narkose erwacht. Als hätten sie gerade an mir rumgeschnitten.

Ich seufzte müde. Er hatte so viel geredet und ich hatte es nichtmal wirklich genießen können. Dafür konnte ich es jetzt genießen das er mich mit dem Kopf in seinen Schoß gelegt hatte und mich streichelte. Kurz darauf schlief ich ein. Dabei sollte ich auf ihn aufpassen. Wer passte auf ihn auf wenn ich schlief? Außerdem wollten wir lange hier weg sein.

Als ich wieder aufwachte war Kevin gerade dabei seine ganzen Sachen zusammen zu räumen. Es war auf jeden Fall ein erholsamer Schlaf gewesen. Ich fühlte mich so viel besser als zuvor.

Als Kevin bemerkte das ich ihm beim packen zuschaute lächelte er mich an und kam zu mir. „Na du, ausgefiebert?". Ich nickte. Seine Stimme war wunderschön. Hoffentlich würde er ab jetzt immer reden.

Mittlerweile war ich auch wieder auf den Beinen und half ihm dabei seine ganzen Sachen zusammenzupacken. Als letztes schaute Kevin im Badezimmer, ob dort auch wirklich alles leer war. ‚Ab nachhause.'. Ich nickte Kevin lächelnd zu. Das er zu mir kommen, als zuhause betitelte war wirklich ziemlich süß.

Kevin meldete sich bei einer Ärztin ab, welche ihm dann noch weiterhin alles gute wünschte. Kevin nickte einfach, sichtlich verwirrt das sie ihn vollquatschte und nicht checkte das er kein Wort verstand. Kevin kam mit einem Lächeln auf mich zu und begleitete mich zu meinem Auto. Dort verstauten wir noch seine Taschen in dem Kofferraum. Plötzlich schloss er einfach seine Arme um mich und drückte mich fest an sich. Ein wenig überfordert legte sich ich meine Arme um ihn. „Danke das ich bei dir sein darf.", flüsterte er. Ich lächelte, drückte ihn von mir und wies auf mein Auto.

Ich setzte mich hinter das Lenkrad und mein erster Griff galt dem Radio. Niemals ohne Musik. Als das Radio an ging plapperten jedoch nur irgendwelche Leute über neue Blitzer in der Stadt. Kevin klickte auf einen anderen Sender und sagte: „Das Lied mag ich nicht.", und sah mich dabei lächelnd an. Auch ich musste lachen. „Ich mag den Song auch nicht.". Kevin sah bereits aus dem Fenster und ich startete den Motor. Wenigstens fing er an Witze darüber zu machen. Das war gut. Nicht wahr?
—————————————————————————

Glaube Basti geht's nicht so gut. Nvm, es kann sein das ich mich nicht an meinem Upload Plan halte, sorry im voraus💀 Kevin mit braunen oder blonden Haaren? (Wenn ich ihr braun sagt seid ihr blind) —>

-1110 Wörter (ohne Nachwort)
-Lani

-geschrieben: 14.08.2024
-veröffentlicht: 14.08.2024

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 21 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Lippenlesen//BastiplatteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt