Prolog

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Vorsichtig ziehen meine blassen Finger meine Unterhose aus und ich stecke einen Zeh unter den Duschstrahl. Das Wasser ist eiskalt.
Schnell springe ich zurück.
Lieber warte ich noch bis es warm ist, als dass ich unter der Dusche einfriere.
So stehe ich nackt in dem dämmernden Badezimmer Licht. Ein seichter Lichtstrahl fällt auf meine Brust. Auch wenn keiner hier ist und die Tür abgeschlossen, verschränke ich instinktiv meine Arme vor der Brust. Das Gefühl beobachtet zu werden, lässt mich trotzdem nicht los.

Mir erschleicht sich der leise Gedanke, dass ich langsam noch komplett verrückt werde.
Ist ja aber auch kein Wunder. Nachdem was alles passiert ist, wäre jeder verrückt geworden.

Nochmal wage ich es einen Fuß unter den Strahl zuhalten. Diesmal ist das Wasser angenehm warm und ich steige vorsichtig in die Dusche.
Das Wasser prasselt auf meinen Kopf. Ich habe ihn gesenkt, stets der Blick nach unten. Das Prasseln ist angenehm. Wie kleine Steine die in einer Dose geschüttelt werden. Es rauscht in meinen Ohren.
Für einen kurzen Augenblick verschwinden meine Gedanken. Durch einen dicken Nebel abgeschnitten, warten sie darauf wieder in meinen Kopf zu wandern, an ihren Stammplatz. Doch das Prasseln hält sie für einen Moment zurück. Diese kurze Zeit nutze ich. Kein Gedanke oder Sorge. Mein Kopf ist wie leer gefegt.
Ein lautes Hämmern an der Tür reißt mich aus der Trance. Völlig erstarrt stehe ich dort und lausche. Nichts zu hören. Doch. Schon wieder ein Hämmern. An der Türklinke wird kräftig gerüttelt." Venus, öffne sofort diese verfickte Tür. Sonst breche ich sie einfach auf."
Nicht weinen Venus. Nicht weinen. Nicht... Zu spät.
Heulend sinke ich zusammen. Unter der Dusche. Der Strahl der unaufhörlich weiter auf mich nieder fällt, verschluckt die warmen Tränen die ihren Weg über meine Wangen finden.
Schluchzend kaure ich mich immer weiter zusammen. Die Arme um die angezogenen Beine geschlungen. Kopf ein- und Schultern hochgezogen.

'Bitte lass ihn nicht reinkommen. Bitte lass ihn nicht reinkommen. Bitte. Ich flehe dich an', bete ich. Doch wieder mal tut mir Gott keinen Gefallen. Im selben Moment wo ich mich langsam aufrichte, höre ich wie ein Schlüssel umgedreht wird und Sekunden später, geht die Holztür knatternd auf.
Ein Mann, genauer gesagt: Mein Stiefvater steht in dem schwach belichteten Raum. Er hat nichts an, außer eine bunte USA Unterhose. Tattoos zieren seinen kompletten Oberkörper. Schon wieder hat er ein neues, einen Adler, der auf der rechten Schulter prangt. Die schwarzen Haare sind zurückgegelt und in der rechten Hand hält er eine Zigarette die schon halb aufgeraucht ist.
Angestrengt betrachtet er meinen nassen Körper. Ich will nach einem Handtuch greifen, doch als er einen Schritt auf mich zu macht, bin ich wie gelähmt. Mein Kopf lechzt nach einem Handtuch, aber kein Muskel bewegt sich. Nicht ein einziger.
"Hör zu du kleine Schlampe. Du bist schon wieder zu spät gekommen und was ich darüber gesagt?!"
Er schaut meine, immer noch, verschränkten Arme an , die seine gierigen Blicke auf meine Brust, grade so abhalten können. Wieder macht er einen Schritt vor. Ein Schauer durchfährt meinen Körper.
Wie oft hat er schon versucht, mit seinen braun gebrannten Händen, meinen bleichen Körper ab zufahren. Wie oft hat er schon versucht, eine Hand zwischen meine Beine zuschieben. Mir wird schlecht.
Alleine bei dem Gedanken, dass er es bringen würde seine Stieftochter anzufassen.
Auf einmal tritt er ganz nah an mich heran. Ich erwarte schlimmes. Ich will heulen. Doch es geht nicht.Einfach nur erstarrt stehe ich hier rum.
Ein weiterer Ekel durch fährt mein Körper und ungewollt schüttelt es mich.

Da.
Eine kleine Träne wagt sich über meine Wange. Sie ist ganz warm. Und als sie meinen Mund erreicht, merke ich wie salzig sie schmeckt.
Langsam fängt meine Lippe an zu bibbern.
Ich will ihn anschreien, will ihn anbrüllen.
Ihm sagen er soll raus hier.
Dass er ein Arschloch ist.
Ein Vergewaltiger.
Doch nicht ein Wort verlässt meine Lippen.
Stattdessen stehe ich hier festgewurzelt, meine dunkelblonden Haare kleben an meinem nassen Körper.
Unter meinen Augen ist alles verlaufen, zudem sind sie durchs ganze weinen knall rot und angeschwollen.
"Es tut mir leid", wispere ich, nochmal, kaum hörbar und senke meinen Blick.

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Soo hier ist der Prolog, hoffentlich gefällt er euch. :)

Und entschuldigt mögliche Rechtschreibfehler, beim Schreiben mache ich gerne mal Flüchtigkeitsfehler.
Das wird euch helfen ,gewisse Dinge im Laufe der Gesichte zu verstehen, auch, wenn es noch ein wenig Zeit brauchen wird, die Puzzleteile zu vervollständigen.  

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 07 ⏰

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