42. Mina

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-Zur selben Zeit im Garten-

Jisung

Freudig und doch etwas schüchtern zieht die kleine mich mit in den Garten, die anderen dicht hinter uns. 

"Seid ihr eigentlich auch Freunde von Onkel Minho die hier wohnen?".
Was sag ich denn jetzt? Nein wir sind keine Freunde, sondern Polizisten die deinen Onkel in den Knast bringen wollen. Oder doch lieber, nein wir sind keine Freunde, aber ich hab deinen Onkel so dolle lieb das ich ihm näher gekommen bin als Kuscheln. Das kann ich doch zu keinem Kind sagen. Naja das zweite auch nicht in Anwesenheit der anderen.

"Ja wir sind Freunde, allerdings wohnen wir hier nicht". Sie nickt verstehend.
"Ich würde gerne bei Onkel Minho wohnen, dann würde ich ihn endlich öfters sehen".
Ich schmunzle.

"Du scheinst deinen Onkel ja echt zu mögen", sofort nickt sie begeistert und wirft mir ein breites grinsen zu.
"Er ist der beste! Er spielt immer mit mir, geht mit mir Eis essen und passt auf Mama und mich auf". 

"Das klingt ja gar nicht wie Minho", höre ich Seungmin hinter uns murmeln, weshalb ich ihm kurz einen ernsten blick zuwerfe. 
Mach der kleinen ja nicht ihr Bild kaputt. Sie ist viel zu jung für die Wahrheit, sie würde es eh nicht verstehen.

Im Garten setzt Mina sich erstmal aufs Gras, was wir ihr gleich tun.
"Also ich wäre mit euch gerne Befreundet, deshalb müssen wir uns einmal vorstellen. So wie an meinem ersten Schultag. Also, ich bin Lee Mina, ich bin 6 Jahre alt und gehe in die erste Klasse".

Lächelnd, abwartend sieht sie uns an.
Sie ist echt Zucker.
Die anderen drei scheinen noch zu überlegen, deshalb fange ich mal an zu reden. 

"Ich bin Han Jisung,  23 und Polizist".
"Polizist?", ihr lächeln verschwindet und sofort sieht sie etwas verängstigt aus. Oho.
"Ja, aber keine sorge wir sind nur hier weil wir Freunde sind. Es ist nichts passiert oder so".

"Aber warum müssen die dann reden? Warum darf ich dann nicht dabei sein?".
"Einfach etwas Erwachsenes, wenn du älter bist wirst du das schon verstehen".
Sie nickt leicht, scheint aber immer noch etwas besorgt. Ich kanns ihr nicht übel nehmen.

"Ich bin Lee Felix, auch 23 und ebenfalls Polizist", fängt Felix schnell an, um das Thema wieder zu wechseln.
"Dich kenne ich doch...", Mina überlegt, bis es ihr einfällt. "Du warst schon einmal bei uns... und du ja auch! Stimmt ja". Sie zeigt auf Seungmin.

Beide nicken.
"Jap, ich bin Kim Seungmin und genau wie die anderen beiden, 23 und Polizist".

Mina sieht abwartend zu Jeongin, der der einzige ist, der sich noch nicht vorgestellt hat.
"Also ich bin der lustige und spannendere Yang Jeongin, ich bin nämlich der einzige der hier kein Polizist ist. Ich bin 20 und arbeite in einem kleinen Café. Und wenn du mit deiner Mama mal in das Café kommst, dann verspreche ich dir das ich eine kleine milch Katze auf deinen Kakao zaubere".
Ach Jeongin, immer etwas übertreiben. So kenne ich meinen kleinen.
Ich hab ihn echt vermisst...

Minas Augen werden riesig. 
"Kannst du das echt?".
"Aber natürlich. Magst du denn Katzen?".

"Auf jeden fall! Mama und ich passen auf Onkel  Minhos Katzen auf, die sind super süß".
"Dann mach ich dir die Katzen darauf".

Bei Ihnen sind also die Katzen... die die ich damals auf seinem PC gesehen habe? Bestimmt... Ich weiß trotzdem noch nicht wie lange er die hat und warum die bei den beiden sind. Aber das finde ich auch noch raus.

"Dann frage ich  meine Mama! Können wir jetzt fangen spielen? Zuerst müsst ihr Jeongin und mich fangen! Jeongin wir sind ein Team".
Lächelnd nickt Jeongin und läuft dann mit Mina vor uns weg.

"Anscheinend haben wir zwei Kinder auf die wir aufpassen müssen".
Ich schmunzle aufgrund von Seungmins Aussage. Recht hat er.

"Na dann lasst uns die Kinder mal fangen", meine ich, stehe auf und renne dann Mina hinterher. Seungmin und Felix stehen ebenfalls auf und laufen den beiden hinterher.

Ich bin ehrlich, irgendwie ist das lustig und kurz vergesse ich wo wir sind und was alles passiert ist.
Das ist ehrlich die Magie von Kindern. Und obwohl ich mir nie sicher war, ob ich welche will, denke ich genau jetzt, dass ich doch welche möchte.

Aber dafür habe ich ja noch genug Zeit.


Minho

"Und... wie geht es jetzt... weiter?", schluchzt Lisa nach einer weile, als sie sich etwas beruhigt hat.
"Ich würde vorschlagen das du mit Mina hier einziehst, hier kann ich euch am besten beschützen".

Schnell schüttelt sie den Kopf.
"Ich kann Mina nicht aus ihrer gewohnten Umgebung holen. Sie würde zu viele Fragen stellen. Außerdem will ich sie nicht in diese Situation hineinziehen, sondern so gut wie möglich daraus halten. Und du weißt genau so gut wie ich das, dass nur geht wenn sie weit davon weg ist. Nämlich bei sich zuhause".

"Lisa ich bitte dich wenigstens drüber nachzudenken. Ich meine-".
"Nein Minho. Ich werde bei mir bleiben, mit Mina. Und wir werden unseren normalen Alltag führen... und bitte lass uns ihr erstmal nichts von... meiner Mutter erzählen... sie würde das nicht verkraften. Sie hat immer noch mit... Jinyoung zu kämpfen".

Sie ist so unglaublich stur... das hat sie auf jeden fall von ihrer Mutter.
Aber akzeptieren muss ich es, fürs erste. Sie wird schon merken das ich recht habe. Dann wird sie auch ankommen und mich drum bitten hier wohnen zu dürfen. 
Ich weiß das jetzt schon.

"Gut dann werden wir aber jeden Tag zu dir kommen und wir werden das Haus im Auge behalten, genau wie dich und Mina".
"Wollt ihr uns jetzt auf lungern und stalken?".

"Nein, nur sicher stellen das ihr sicher seid".
"Minho ich bin eine erwachsene Frau und habe sieben Jahre mehr Lebenserfahrung als du. Ich kann auf mich aufpassen".

"Lisa, das war keine Bitte. Ich mache dass nicht nur für dich...".
"Sondern auch für dich selber, weil du meine Mutter nicht retten konntest".
Ich nicke, während mir eine Träne die Wange hinunter läuft. Jedoch wische ich diese schnell weg. Keine Zeit für schwäche Minho. 

"Es ist nicht deine Schuld Minho, du hast alles getan was du konntest. Außerdem hätte nie jemand damit gerechnet das sie deine Position heraus finden. Also beruhig dich, nimm dir erstmal ein paar Tage Pause und-".
Schnell unterbreche ich sie und stehe auf.

"Nein Lisa. Jetzt ist keine Zeit für Pause, zumindest für mich nicht. Ich muss erstmal herausfinden wer uns verarscht hat und wer die Schweine waren die Minju umgebracht haben. Danach können wir ja Urlaub machen oder so. Jetzt kümmern wir uns erstmal um das andere".

Sie seufzt, nickt aber dann.
"Gut, Hyunjin wird dich begleiten, egal wohin. Ich komme dann täglich vorbei und checke alles. Ich werde auch Kameras installieren, also nur vor deiner Tür, damit ich weiß falls da irgendwer auffälliges steht. Changbin du kümmerst dich in der Zeit um unsere Gäste".

"Warte mal Kamera? Willst du mich wirklich stalken?".
"Wieso muss ich mich um die kümmern?".
Beschweren beide sich. Wie ich sie am liebsten jetzt erwürgen würde.

"Ich hinterfrage auch nicht deinen Männer Besuch oder wenn du mal früher von der Arbeit kommst. Ich will nur nicht das da irgendwer aus Xiumins Gruppe oder so steht. Und du kümmerst dich darum, weil ich keinem anderen damit vertraue und ich andere Sachen zu tun habe".

"Und warum vertraust du mir mit denen nicht?", fragt Hyunjin verwirrt.
"Das fragst du ehrlich?". Er schüttelt den Kopf, er weiß schon was ich meine.

Ich würde Hyunjin mein Leben anvertrauen, ich würde ihm super vieles anvertrauen. Aber wenn es darum geht Menschen einzusperren, zu foltern oder auch zu töten, dann nicht. Dafür ist Hyunjins Herz viel zu groß.

"Gut Hyunjin, bringst du Mina und mich dann nach hause?". Hyunjin nickt und macht sich dann mit ihr auf den weg. Nachdem wir uns verabschiedet haben und ich Ihnen gesagt habe, wo Mina sein könnte. Ich weiß ja nicht wo die mit ihr hingegangen sind.

"Und wir beide?", fragt Changbin.
"Du kümmerst dich um die vier, geh mit denen was essen oder so. Ich kümmere mich in der Zeit um die Schlaf Situation und dann um die Kamera".

Changbin nickt bloß und zusammen machen wir uns dann auf den weg, zu unseren jeweiligen Zielen

𝚃𝚛𝚊𝚙𝚙𝚎𝚍 |ᵐⁱⁿˢᵘⁿᵍ Pausiert!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt